Hund zeigt Aggression als Übersprungshandlung?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Alexia k. schrieb am 01.01.2024
Hallo,

mein Hund (Kastrat, 30kg) hat sich das erste Mal mit ca. 11 Monaten aggressiv gegenüber unserem Zweithund ( Rüde, 10kg, ein Jahr älter) verhalten, als sie zusammen an der Tür gebellt haben.

Er hat ihn am Nacken gepackt und nach unten gedrückt.
Die Trainerin die nach Hause kam meinte es sei eine Übersprungshandlung und könnte jederzeit passieren, da der Hund von Natur aus relativ nervös sei (Hütehund)
Jetzt 3 Jahre später ist dasselbe mit dem neuen Hund (20kg) passiert.

Im Garten hatte mein Hund Stress (lärm, Nachbarn etc.) und ist dann den anderen Hund (weiblich 20kg) auf dieselbe Weise angegangen.

Habe ihn weggezogen beide Male war kein Hund verletzt, der Zweite Hund der angefallen wurde schien nicht einmal besonders beeindruckt (Stress abgeschüttelt und ist wieder zu ihm hin).

Das dritte Mal ist passiert als die Zwei großen Hunde zusammen gespielt haben, der kleinere (10kg) ist dazwischen gekommen und hat vermutlich geknurrt/geschnappt um nicht überrannt zu werden.
Daraufhin zeigte der Große nochmals dieses Verhalten, was sofort unterbunden wurde.

Ich weiß einfach nicht was ich da noch machen soll oder ob der Hund als Einzelhund einfach besser aufgehoben ist, was er auch sein kann, da wir zwei Stockwerke zur Verfügung haben . Er wohnt jetzt quasi oben und Spaziergänge, kurze Treffen, Spiele draußen sind auch kein Problem . Unbeaufsichtigt kommen sie nicht mehr zusammen seit 3 Jahren. Der kleine Hund hat auch sichtbare Vorbehalte gegenüber dem Kastraten und spielt auch nicht mehr mit Ihm. Die Hündin Spielt mit Ihm und hat auch keinerlei Vorbehalte.

Da der große Hund schnell gestresst ist, aber sich Menschen gegenüber nie aggressiv verhält Frage ich mich, ob er seinen Frust an den anderen auslässt und ob man daran arbeiten könnte(mit Maulkorb?) Oder es eher aussichtslos ist.

Hundebegegnungen draußen waren noch nie ein Problem.

Danke für die Hilfe
3 Antworten
Guten Abend,
ich habe mir Ihre Frage immer wieder durchgelesen, um eine Antwort zu finden - es ist sehr schwierig, weil hier ganz viel Körpersprache, Hundelesen und Ihre Rolle im Rudel für mich nicht so recht zu verstehen ist. Hunde tun niemals etwas ohne Grund, aber ich denke, es ist nahezu unmöglich den Zusammenhang zu sehen, wenn man Sie und die Hunde nicht beobachten kann. Alle Aktionen ziehen sich über Jahre hin, eine Erinnerung an den Auslöser wie Ihre Stellung, Ihr Schutz der Hunde ist nahezu unmöglich. Das heißt: Wenn die Hunde VOR Ihnen sind, entscheiden die Hunde über folgende Handlungen. Wenn Hunde beim Spazierengehen VOR Ihren Füßen gehen, treffen sie Entscheidungen.
Sie haben die Hunde nun drei Jahre getrennt (wohnt der Hunde allein oben?)
Sie haben die Hunde getrennt, lassen kurze Begegnungen zu, was würden Sie gern erreichen? Wenn alle wieder unten wären, kommt es allein durch Ihre "ängstliche" Ausstrahlung wieder zu einem Konflikt.
Maulkorb ist eine Hilfe, aber keine Lösung. Vielleicht möchten Sie mir mehr erzählen?
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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Alexia k. | Fragesteller/in
schrieb am 07.01.2024
Danke für die Antwort

Die 2 anderen Hunde gehöhren meiner Familie, ich wohne mit meinem Hund quasi im oberen Teil vom Haus.Tut mir leid dass das so unübersichtlich geschrieben war. Mein Hund ist eigentlich immer bei mir, er wohnt also nicht alleine o.ä.

Die letzte Situation war folgende:

Das Weibchen und mein Hund spielen, mein Hund erschreckt sich vor etwas, spielt sehr kurz darauf weiter., aber gestresst (mmn.)
Der kleine Rüde gerät dazwischen , weil die anderen an einer engeren Stelle auf ihn zu gerannt sind,

Vermutlich hat der kleine Rüde geschnappt, niemand konnte das genau sehen und dann hat mein Hund ihn am Genick nach unten gedrückt, ich war zu dem Zeitpunkt nicht unmittelbar daneben sondern ca 3m entfernt, wie zwei andere Menschen auch. Ich bin hin und hab ihn weggerissen (am Geschirr) da ich die Reaktion nicht angemessen fand.
Es handelte sich hier aber auch wieder um eine stressige Situation für ihn, da er davor von einem Geräusch erschreckt wurde. Danach kam es zu dem Vorfall.

An dem Schnappen kann es aber grundsätzlich nicht liegen, da er dasselbe ja im letzten Sommer bei der Hündin gemacht hat, die nie schnappt, wo nur die Situation für ihn stressig war.

Wie gesagt meinte die Hundetrainerin ja dass es ein Übersprungen Verhalten sei.

Ich habe ihn auch durchaus mit der Hündin in ruhigen Situationen, wenn niemand sonst zu Hause war unter 'Aufsicht' zusammen gelassen.
Hierbei hat er normales Verhalten (mmn) gezeigt und nur angemurrt bzw. geschnappt wenn sie ihm zu aufdringlich war zb als er sich hingelegt hat und sie nicht aufgehört hat bei ihm rum zu toben. Also nicht annähernd die Reaktion wie zuvor ich beschrieben habe. Sie lagen dann eigentlich nur Rum und haben geschlafen.

Auch springt sie ihn öfter an, wenn er runter kommt und sie spielen will, das macht ihm auch nichts aus, er wendet sich ab und geht weiter.

Da ich in einem Jahr sowieso weg ziehen werde würde mich nur Ihre professionelle Einschätzung interessieren vielleicht auch in Bezug auf einen potentiellen Zweithund in ein paar Jahren. Die Situation wäre dann wohl nochmal komplett anders, da ich ja dann die Bezugsperson für alle wäre, aber ich habe eben Vorbehalte , dass es in stressigen Situationen dann zu dieser "Übersprungshandlung" kommen könnte und wie man darauf zu reagieren hätte.

Dankeschön
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Alexia k. | Fragesteller/in
schrieb am 07.01.2024
PS:
Die Verhaltenstrainerin meinte man müsse mit ihm an Ruhe arbeiten, was ich auch getan habe.
Er legt sich zuverlässig hin nach dem Spazieren gehen etc. und ist auch schnell wieder zu beruhigen falls er bellt .
Nur 'triggern' ihn gewisse Geräusche aber diese ändern sich auch manchmal
Zum Beispiel manche Klickgeräusche, Zischgeräusche etc.,
Daran habe ich auch jeweils gearbeitet aber dann kommt ab und zu dann doch etwas unerwartetes dazu. Die Reaktion darauf ist dann meistens Bellen bzw. Winseln und allgemeine Aufregung. Er lässt sich zwar beruhigen aber verhindern lässt es sich ja nicht.

Das alleine wäre für mich ja auch kein Problem, das auf andere Hunde 'losgehen' schon. Ich wollte das nur noch ergänzen.

Viele Grüße
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