Begegnung mit Artgenossen

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Bea805 schrieb am 02.04.2016
Hallo...Ich habe das Gefühl..Je älter sie wird..umso komischer wird unsere Emma. Sie ist eigentlich ein unsicherer Hund...und anderen Hunden gegenüber eher vorsichtig. Jetzt wird sie richtig aggro bei Hunden...macht teilweise richtig Theater...aber halt auch nicht bei jedem...Hunde die sie kennt..liebt sie über alles....generell hat sich ihr Verhalten geändert..Emma wird jetzt 9Jahre...Ablenkung mit Leckerchen ist teilweise schwierig...weil sie schon in 20 Meter Entfernung anfängt Alarm zu schlagen und ihr Adrenalin in die Höhe steigt...ausserdem ist sie paranoid(übertrieben)... sie dreht sich alle paar Sekunden beim Spaziergang um...sie mag es auch nicht, wenn jemand hinter uns läuft....
Vielleicht haben Sie einen Ratschlag...
Vielen Dank
Rabea
9 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 03.04.2016
Hallo Rabea,
ohne den Hund und die Situationen gesehen zu haben, ist es unmöglich, das ganze einzuschätzen. Ich kann da nur raten.
Das Problem liegt wahrscheinlich, wie in den meisten Fällen, an der Leinenführigkeit, gerade, wenn die Hündin unsicher ist.. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer hinter oder neben Ihnen an lockerer Leine geht. Dann führen nämlich Sie und der Hund muss nicht regeln wenn z. B. ein anderer Hund kommt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihren Hund nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit. Lassen Sie sich NIE von Ihrem Hund wohin ziehen. Wenn er zieht, bleiben sie stehen, bis die Leine wieder locker ist, oder Sie drehen um und gehen in eine andere Richtung.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Rabea
schrieb am 03.04.2016
Hallo Ellen,
Sie haben Recht...es läuft bestimmt noch einiges schief in Bezug auf die Leinenführigkeit.
Emma läuft an der Flexileine, da kann Hund schon machen was er will.
Es lief auch jahrelang ganz gut, sie reagiert auch auf mich, wenn ich sie anspreche.
Es ist in den letzten 1-2 Jahren halt schlimmer geworden, vorher kinnte man relativ entspannend laufen, jetzt ist es nicht mehr so. Kann ich Emma denn mit fast 9 Jahren noch trainieren? Sie ist es ja seit Jahren nicht anders gewohnt. Ist sie zu alt dafür, wird es für sie nicht zu anstrengend und stressig?...
Wir haben Emma bekommen, da war sie 1Jahr und kam aus dem Ausland. Es gab viele Baustellen die wir bewältigen mussten..zusammen mit Hundetrainern...Angst, Panik vor alles und jedem....und im Laufe der Zeit ..hat man vieles liegen lassen...bzw. war nicht konsequent genug...es ging ja auch alles gut...anfangs...
Leinenführigkeit wurde aber nie richtig geübt,weil man froh war, dass die anderen Baustellen durch Übungen immer besser wurden...keine Entschuldigung...ich weiß.
Ich würde gerne was tun...geht das noch vom Alter her und trotz der jahrelangen Gewohnheit...ich könnte mir vorstellen, sie wird es nicht mögen. Lach. Sie ist auch groß und man braucht Kraft sie zu halten...sie sagten...Ruhe bewahren...bei so nem Kraftpaket nicht einfach...grins...Schulterhöhe 60cm..aber nur 24 kg...ich bin 1,58...das ist nicht einfach...grins...Emma ist ein Mischling...Hütehund steckt in ihr...sagt man...
Liebe Grüße
Rabea...und ein großes Dankeschön...
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 04.04.2016
Hallo Rabea,
man kann grundsätzlich jeden Hund in jedem Alter trainieren. Der Erfolg hängt immer von der Geduld und Konsequenz ab. Gerade ängstliche Hunde sind oft froh, wenn Frauchen/Herrchen endlich die Verantwortung übernimmt.
Sie schreiben, mit der Zeit hat man vieles liegen lassen. Tja, und diese Zeit hat sich dann auch das Verhalten von Emma geändert. Die Hund/Mensch Beziehung ist nicht anders wie die Mensch/Mensch Beziehung. Wenn man sich nicht bemüht, wird da nichts draus ;-)
Wenn Sie stehenbleiben, um die Hündin zu halten brauchen Sie sicher Kraft. Versuchen Sie es einmal, indem Sie, wenn Sie sich umdrehen und weggehen, Ihr Körpergewicht mit einzusetzen. Halten Sie die Leine mit beiden Händen hinter dem Rücken und gehen zügig in die andere Richtung. Dadurch haben Sie dann, durch die Geschwindigkeit, nochmal Energie. Nehmen Sie keine Flexi, das ist kontraproduktiv. Nehmen Sie zum Üben der Leinenführigkeit eine ca. 2m Leine. Wenn Sie die Hündin nicht laufen lassen können, ist das zusätzlich ein Grund, warum sie nicht gut an der Leine geht. Ein Hund, der nicht ausgelastet ist, weiß nicht, wohin mit seiner Energie, kann sich nicht konzentrieren und rastet wegen Kleinigkeiten, z. B. entgegenkommende Hunde, aus. Nehmen Sie deshalb lieber eine Schleppleine und üben das Heran rufen. Üben Sie dann gezielt, indem Sie immer wieder rufen und die Hündin, wenn sie nicht kommt, sanft zu sich herziehen. Dann bekommt sie ein Leckerchen und wird sofort wieder laufen gelassen. Wenn sie kommt, ohne dass Sie sie ziehen müssen, lassen Sie Ihr Ende der Leine auf dem Boden, so dass sie frei läuft, Sie aber immer noch als Notbremse auf die Leine treten können. Lassen Sie die Hündin aber IMMER zu sich herkommen, laufen Sie ihr nicht hinterher oder locken sie sonst müssen Sie immer wieder mit dem Training von vorne anfangen.
Machen Sie zusätzlich interessante Spiele/Übungen. Wenn Sie den Ball liebt, verstecken Sie diesen doch einmal und lassen sie suchen. Wenn sie mehr auf Futter steht, ist ein Futterdummy ideal.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesoups.de
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muck
schrieb am 05.04.2016
Das klingt immer so einfach wenn Trainer das mit der Schleppleine so erklären.
Aber wenn ein großer und starker Hund mit Kraft und Energie plötzlich losrennt (Reh sieht oder was auch immer) und eine kleine zarte Person tritt auf das Schleppleinenende dann liegt die kleine Person im Dreck.

Ich (172cm und 60kg) liege auf dem Bauch wenn ich die 10m Leine habe und mein Hund (68cm und 32kg) rennt los....
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 05.04.2016
Ja, das ist alles klar und auch verständlich. Aber genau das ist auch der Grund, warum man das mit dem jungen Hund schon üben und dann auch beibehalten soll. Auch ein Hundetrainer hat keine Taste, wo man draufdrückt und ein älterer Hund funktioniert dann ;-) . Da ist harte Arbeit vom Hundebesitzer gefragt.
Aus der Entfernung kann ich Ihnen da leider nicht weiter helfen. Hier (http://www.agila.de/hundetrainer-sprechstunde/agilas-trainertipps/2036-leinenfuehrigkeit) ist ein Link von, der zu Tipps von meinen Kolleginnen führt. Vielleicht hilft Ihnen das ja etwas weiter.
Besser wäre es, sich an eine Hundeschule vor Ort zu wenden, wo Sie alles, auch mit anderen Hunden, unter Aufsicht und Anleitung, auf einem eingezäunten Grundstück üben können.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Bea805 | Fragesteller/in
schrieb am 05.04.2016
Hallo..
Ja da gebe ich Muck Recht...
Ich habe lange Schleppleinentraining gemacht...ich finde es ist auch ein Supertraining..
Ich war davon sehr überzeugt...bis...eines Tages...vor zwei Jahren...meine Emma mal wieder was ganz intetessantes gesehen hat...ich glaube ein Eichhörnchen..lach...sie rannte plötzlich los...die Leine hat sich um meinen Fuss verfangen...ich konnte nicht so schnell reagieren...Ende vom Lied...Sprunggelenk mehrfach gebrochen..Wadenbein gebrochen..Bänder gerissen etc...halbes Jahr war ich an Krücken und Rollstuhl gebunden...seitdem nutze ich die Schleppleine nicht mehr...also auf dem Boden schleifen lassen und notfalls drauftreten mach ich nicht mehr...und in der Hand festhalten...nein..Bauchklatscher waren da auch keine Seltenheit...wie gesagt...ein Supertraining ..aber nichts mehr für mich...
Lg
Rabea
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Bea805 | Fragesteller/in
schrieb am 05.04.2016
Nachtrag....ich halte das Schleppleinentraining wirklich für toll...aber es ist nicht ungefährlich...es ging ja auch lange gut.
Jetzt habe ich halt Angst...dass mir soetwas nochmal passiert...und der Unfall war kein kleiner...ich kann heute immernoch nicht perfekt laufen....und die Leine festhalten, ist halt auch teilweise nicht ungefährlich, wenn Madame richtig Gas gibt und in die Leine rennt...
Ich war immer überzeugt von der Schleppleine...aber nach meinem Unfall...sorry...das macht mir wirklich Angst.....
Leinenführigkeit werde ich üben...
Lg Rabea
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 05.04.2016
Das ist wahr, man muss höllisch aufpassen. Leider gibt es keine Alternative und es ist nun mal so, dass ein Hund, der voller Energie ist, sich kaum auf das Leinentraining konzentrieren kann.
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Bea805 | Fragesteller/in
schrieb am 05.04.2016
Ich werde verstärkt die Leinenführigkeit üben...und hoffe...dass Emma dadurch vielleicht nicht mehr so aggro auf Hunde reagiert....ich bin schon dabei..sie beisst jetzt neuerdings in die Leine...ich glaube sie mag das üben nicht bzw sie wird jetzt eingeschränkt...das geht ja garnicht...lach....Spiele machen wir unterwegs immer...Dummy suchen z.b....auf die Wiese...frei laufen und mit der Frisbee spielen machen wir auch...das geht aber nur früh morgens...wenn nicht viele unterwegs sind...ich bespaße sie dann die ganze Zeit...damit sie gut abgelenkt ist und Hasen und andere Tierchen nicht vor mir entdeckt...grins...das machen wir so 15-20 Min.danach verliert sie etwas die Lust...und wenn es am Schönsten ist..sollte man ja aufhören...hab ich mal gehört...den Rest des Spaziergangs machen wir dann aber halt so kleine Spielchen...wie gesagt...Futterbeutel mal suchen oder ein Leckerchen im Laub verstecken...etc....
Ich mach schon was...deswegen verstehe ich ja nicht, warum sie so doof(sorry)geworden ist an der Leine....
Vorher war es halt nicht so....aber wer weiß was gerade nicht so stimmt mit uns zwei....
Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, dass sie mir zugehört und Tpps gegeben haben.
Lg
Rabea
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