Agression gegenüber anderen Hunden

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
MarionMerlin schrieb am 08.07.2016
Mein kastrierter Rüde ( ca 3 Jahre ) geht seit einigen Monaten andere Hunde an. Angefangen hat es nachdem er von einem Jack Russel gebissen wurde. Ich war schon bei einer Tiertherapeutin und trainierte mit ihm dort. Nun ging es eine ganze Weile lang gut und seit heute morgen geht es wieder los. Man riet mir ihn in eine Rüpel Gruppe zu stecken mit Maulkorb. Denn mehr als 2 andere Hunde im Freilauf mit ihm geht nicht. Er würde sich sofort einen suchen denen er die Zähnen zeigt.
1 Antwort
Guten Tag,
bitte ersparen Sie ihm das, Sie machen ihn nur noch aggressiver und er verliert ganz das Vertrauen. Spannend wäre zu erfahren, was die Tiertherapeutin gemacht hat. Leckerchen?
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen und zu beißen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Bauen Sie Vertrauen auf:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film:
„Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Hunde lernen nichts selbst, schon gar nicht durch Aggression - sondern wir sind diejenigen, die sie führen - im Guten oder Schlechten. Siehe Hundewelt Artikel die vier Säulen des Zusammenlebens...
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt

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