Aggressivität meines Hundes gegenüber anderen

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Candy_Borchert schrieb am 26.01.2017
Hallo,

ich habe eine wichtige Frage und zwar, mein Hund Oskar ist 9 Jahre alt, ist super fit und sehr lernfreudig. Er ist der liebste Hund überhaupt, nur hat er ein ganz großes Problem gegenüber anderen Hunden (er vergisst alles um sich herum und wenn er nicht an der Leine wäre, würde er direkt beißen, leider ist es zu so einem Vorfall schon gekommen..), wir haben schon sehr viel probiert, mit ablenken über Futter (er ist sehr Futtergeil), mit einer Wasserspritze und und und.. leider bekommen wir ihn dann nicht mehr unter Kontrolle, nur weiterzerren, rießen Umwege gehen damit er den Hund bloß nicht sieht oder hochnehmen und den Kopf weg halten.. (Und selbst da ist für uns Vorsicht geboten, da er sich und seine Handlungen nicht mehr steuern kann und mit Sicherheit auch uns beißen würde in manchen Sitoautionen..Einmal kam es vor ,dass er mich in Aktion leicht gezwickt hatte.. und als er es gemerkt hat, er sofort locker gelassen hat..Er erschrickt sich dabei selbst..)

Wir schätzen das es ein Schutzreflex von ihm ist, er war damals vor einem Tierheim ausgesetzt gewesen ohne irgendwelche Informationen, sein Schwanz ist kopiert wurden und man vermutet das er auch nicht von hier kam.. Man geht davon aus das es ein Straßenhund vorher gewesen ist.. :x
Die Vorbesitzer die ihn als erstes aus dem Tierheim geholt hatten, haben auch schon alles probiert und waren auch in der Hundeschule, nur leider hat nichts geholfen..


Daher meine Frage: Was gibt es für Möglichkeiten sowas in den Griff zu bekommen? Ich habe selber viel Hundeerfahrung, aber bei ihm bin ich wirklich mit meinen Lateien langsam am Ende. :D

Vielen Dank schon einmal :)
Mit freundlichen Grüßen

Candy Borchert
1 Antwort
Marina Krieg | Hundetrainer/in
schrieb am 30.01.2017
Hallo Candy,

also zunächst mal hilft Nassspritzen etc. nicht, denn die Emotion des Hundes verändert sich ja dadurch nicht zum Positiven (nachzulesen hier: http://www.hey-fiffi.com/leinenaggression-teil-2-was-n-i-c-h-t-hilft)

Hier ist eine systematische Desensibilisierung gepaart mit dem Aufbau eines Alternativverhaltens sinnvoll.

Dazu stellen Sie sich eine Trainingssituation mit einem befreundeten Hundebesitzer, auf dessen Hund Ihr Hund mit dem unerwünschten Verhalten reagiert.
Sie beginnen dann das Training in einer sehr großen Distanz zum Auslöser.
Nimmt er den Auslöser wahr, aber zeigt noch kein schlechtes Verhalten, markern Sie das Verhalten (Clicker, Lobwort) und belohnen Ihren Hund (Futter, falls er es gern nimmt, auch gern hochwertig oder Spielzeug etc.). GLEICHZEITIG bauen Sie NOCH MEHR Distanz zum Auslöser auf, das ist für den Hund die größere Belohnung. Entweder Sie selbst machen dabei eine Kehrtwendung oder Sie sagen ihrem Trainingspartner, er soll gehen.
Wenn Ihr Hund verstanden hat, dass es eine Belohnung gibt, wenn er den Auslöser anguckt, können Sie kleinschrittig die Distanz zum Auslöser verkleinern.
Achten Sie dabei auf die Körpersprache Ihres Hundes. Zeigt er doch wieder unerwünschtes Verhalten oder ist nicht ansprechbar etc., war der Schritt zu groß und Sie müssen wieder auf größeren Abstand gehen.

Ich empfehle Ihnen, das Training von einem Experten begleiten zu lassen. Unter http://www.hundeschulen.de/menschen-mit-hund/hundeschule-finden/hundeschulen-verzeichnis.html oder https://trainieren-statt-dominieren.de/trainer-umkreissuche finden Sie qualifizierte Hundetrainer und/oder Verhaltensberater, die mit Ihnen ein gezieltes Training durchführen können.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen.

Viele Grüße
Marina von den Ostseepfoten
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