Junger Hund bellt Menschen und andere Hunde beim Spaziergang an

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Ina schrieb am 19.12.2018
Hallo,
Ich habe zwei Havaneser. 3 Jahre und 11 Monate alt. Der 11 Monate alte Thorin bellt beim Spaziergang alles und jeden schon von weitem an. Egal ob Hund oder Mensch. Ich setze mich mit ihm hin rede mit ihm. Teilweise lass ich ihn zu den Menschen oder Hund. Komischer Weise hat er vor jedem Hund Angst, egal ob groß oder klein. Ansonsten ist er sehr lieb und hört auch recht gut. Aber dieses Gebelle nervt total. Die Leute nennen ihn dann gleich Giftzahn obwohl er es überhaupt nicht ist. Was kann ich tun? Vielen Dank für Ihre Antwort.
1 Antwort
Guten Abend,
Sie haben zwei unkastrierte Hunde an der Leine, vielleicht sogar eine Ausziehleine? Falls die beiden Hunde weit vor Ihnen laufen müssen, haben sie jede Menge zu erledigen, weil Sie weit hinter ihnen sind.
Dann reden Sie mit ihnen, was Ihren Hunden zeigt, dass Sie mit der Situation nicht klarkommen.
Ab sofort führen Sie: Die Hunde gehen an einer kurzen Leine HINTER Ihren Füßen. Bauen Sie Vertrauen auf:
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de mit Erziehungsfilmen zum Thema,
viel ERfolg und viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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