Was tun, wenn Hund in Anziehsachen und Füße beißt?

Allgemeines
Marie3 schrieb am 16.11.2021
Hallo!

Unser Hund ist 1 Jahr und 3 Monate alt. Wir sind ein Vierpersonenhaushalt. Ich arbeite im Schichtdienst und bin deshalb nicht so oft zuhause. Meine Mutter ist jeden Tag zuhause und alle anderen sind ebenfalls berufstätig aber haben geregelte Arbeitszeiten. (Vielleicht ist das gut zu wissen, deshalb habe ich es mal erwähnt) Jedes Mal wenn ich nachhause (da beachte ich ihn nicht, sondern komme erst an, ziehe meine schuhe aus etc.) oder aus meinem Zimmer komme, geht es die ersten paar Minuten gut, danach fängt er an an meinen Füßen zu beißen (was manchmal schon sehr weh tut), beißt in mein Hosenbein wenn ich laufe, springt mich an und versucht mir die Socken auszuziehen. Jeder versucht das Verhalten anders zu unterbinden, man fährt also keine gerade Linie. Das ist nur bei mir so extrem, bei den anderen beißt er nicht, verstehe nicht wieso er nur bei mir so reagiert. Ich bin wirklich mit meinem Latein am Ende. Ps. Wir ignorieren ihn, bzw. ich wenn er mich beißt, jedoch kommt dann immer jemand dazwischen und stellt sich vor unseren Hund (wie eine Mauer quasi). Danke schonmal im Voraus!
1 Antwort
Hallo Marie, danke für Ihre eMail. Ja, leider hat keiner im Welpen- bzw. Junghundealter konsequent versucht, dem Hund zu zeigen, daß dieses Verhalten unerwünscht ist und auch weh tut. Dem Hund scheint es ja Spass zu machen, er bekommt dann die volle Aufmerksamkeit und erfährt keine Konsequenzen. Sie sollten in der Familie eine Linie fahren und ganz konsequent und mit Regeln für den Hund arbeiten. Ein Hund, der einen älteren Hund derart belästigt, erfährt vom anderen Hund keine Ignoranz, sondern wird richtig gemaßregelt bis er es lässt. Sie können wie folgt verfahren: Ihr Hund kann eine Hausleine tragen (dünne kurze Leine, die er den ganzen Tag im Haus trägt) und sobald er mit dem "Spiel " anfangen will, machen Sie sich groß gehen vor, lassen ihn nicht aus den Augen und versuchen sich auch bitte nicht zu wehren, wie z.B. mit den Händen wedeln, weil das animiert die meistens Hunde noch mehr. Nehmen die Leine, sagen NEIN und halten ihn mit der Leine auf Abstand und bringen ihn zu seinem Platz. Er darf keine Gelegenheit haben, Sie oder Ihr Hosenbein zu erwischen. Am Platz angekommen, soll er sich erst einmal beruhigen. Ist er ruhig darf er nach Aufforderung zu Ihnen kommen und Sie können ihn streicheln. Reagiert er dort wieder wie vorher - direkt wieder verfahren wie zuvor beschrieben. Desweiteren sollte es für den Hund ab sofort eine geregelte Tagesstruktur geben, wann wer mit ihm rausgeht, wer für die Erziehung verantwortlich ist, welchen Ausgleich der Hund bekommt und zu welcher Zeit, wann er Ruhephasen einzuhalten hat. Sie sollten mit der Familie einen Plan aufstellen, damit nicht jeder sein Ding macht und der Hund verunsichert ist und bei jedem testet was möglich ist.

Viele Grüße aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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