nervöser und aufgeregter Hund

Allgemeines
carinak schrieb am 11.02.2016
Hallo,

meine Mops Hündin ist total nervös und aufgeregt, dabei spielt die Umgebung allerdings keine Rolle. Bei Spaziergängen im Feld oder in der Stadt äußert sich dies durch vermehrte Atemgeräusche, hecheln, schlecken, schütteln, ziehen an der Leine, beißen in Füße und/oder die Leine. Wenn man sie den ganzen Spaziergang mit einem Ball oder einem anderen Spielzeug ablenkt gibt es keine Zwischenfälle bzw. Anzeichen. Ein überqueren von Straßen oder das Herlaufen an einer Straße ist mit ihr überhaupt nicht möglich. Sie fängt an zu Jaulen, Quietscht als würde man ihr Gott weis was antuen und rennt auf die Autos zu bzw. zieht in Richtung der Autos. Auf den Rückwegen der Spaziergänge, wenn sie merkt es geht in Richtung Heimat, ist sie der bravste Hund: geht bei Fuß, zieht nicht an der Leine, beißt nicht in die Leine bzw. meine Füße. Zuhause ist sie ebenfalls total nervös, kommt kaum zur Ruhe, sehr selten legt sie sich von selbst ins Körbchen und schläft. Sobald dann ein für sie seltsamen Geräusch oder Musik im Radio ertönt ist sie sofort wieder hellwach und stürmt bellend in Richtung Fernsehen oder Radio. Im Garten läuft sie in großen Kreisen über die Wiese und bellt den Himmel an. Wir haben schon Bachblüten, "Adaptil" Halsbänder und Duftstecker, diverse Erziehungskurse in Leinenführigkeit, Grunderziehung und Beschäftigung ausprobiert.

Was kann ich sonst noch tun?? Woran könnte es liegen? Mache ich was falsch?

Vielen Dank im Voraus für eine Antwort.

1 Antwort
Guten Tag,
ja, Sie beschützen Ihren Hund nicht.
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Bauen Sie Vertrauen auf:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Ihr Hund ist unsicher und beißt/bellt alles weg – das ist seine Strategie, weil er Ihnen nicht zutraut, mit der Situation klar zu kommen.
ohne etwas zu tun, reagieren Sie sofort, vor dem Hund, wenn es geht, das schafft Vertrauen.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Schreiben Sie mir wieder, wenn es klappt, dann schreibe ich Ihnen den nächsten Schritt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt



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