Hund zerstört vieles beim Alleinesein

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Alexandra H. schrieb am 25.01.2024
Hallo,
wir haben einen Hund aus dem Tierheim geholt der leider schon 6 Monate alt war. Er ist wirklich sehr lieb und hört meistens auch sehr gut. Er fühlt sich sehr wohl zuhause, schläft, tobt, kuschelt usw. Bellen tut er nur sehr selten, eigentlich nur dann wenn die Haustürklingel ihn aus dem Schlaf weckt. Schon von vornhinein hatten wir Probleme mit dem alleine lassen. Anfangs hat er dann die Haustür zerkratzt, wir gehen aber davon aus, dass er es tat um uns zu folgen (er hat echt schnell rausgehabt wie man Türen öffnet). Nun haben wir geübt, erst wenige Sekunden, dann wenige Minuten, dann 10-15 Minuten usw. mit dem Alleine bleiben. Da das einfach gehen nicht funktioniert hatte, haben wir a) geübt mit Schuhe an- und ausziehen im Haus, Jacke an- und ausziehen im Haus, Schlüssel klimpern usw. damit diese Geräusche oder Tätigkeiten ihn nicht in Angst versetzen. Inzwischen legt er sich hin (manchmal auch in der Nähe der Tür) und gut ist. Er jault nicht, probiert nicht rauszukommen, nichts. Wir sagen 'bis Später' weil das einfach gehen hatte auch bei den Anfangsübungen, selbst bei ein paar Sekunden nicht geklappt. Seitdem wir das sagen, ist er ruhig wenn wir gehen.

Allerdings zerstört er Dinge in der Wohnung. Anfangs war es nur knabbern, er fing an seine Leine anzuknabbern oder die Decke mit dem wir ihn putzen. Nichts ging kaputt, die Dinge waren nur an einem anderen Ort. Nun haben wir einmal auch Essen auf dem Tisch vergessen und das hat er sich dann geholt als wir weg waren. Das passiert nun nicht mehr und alles wo kaputt gehen könnte, ist weg, dachten wir. Jetzt hatten wir heute ein richtigen Rückschlag. Die letzten Tage knabbert er Dinge an bis die kaputt gehen, sein Halsband hat er die Schnalle kaputtgebissen, sein Stofftier auseinandergenommen. Heute war die Höhe, er hat eine Pflanze (wo wir ihn schon am Anfang gesagt haben Nein) angeknabbert, nichts gefressen, nur die Blätter abgerissen und eine Pflanze (sehr großer Baum) hat er beinahe aus dem Kübel ausgebuddelt. Mein Stofftier, an den er noch nie hinging, hat er zerstört. Ich war morgens mit ihm Gassi (35 min) und wir haben bleib, bei Fuß und komm geübt. Er ist richtig viel gerannt und hat dann fressen bekommen. Danach hab ich Zuhause ein wenig mit ihm gespielt aber er war ruhig als ich ging. Ich hatte ihm eine leere Zewa rolle mit Leckerlis gefüllt und leicht versteckt und sein Intelligenzspielzeug mit Leckerlis gefüllt damit er Beschäftigung hat.

Ich weiß leider wirklich nicht was ich noch tun soll. 2 Stunden morgens Gassi gehen ist nicht möglich für mich und er ist so schon 'nur' 4-5 Stunden alleine Zuhause weil mein Partner Schichten arbeitet. Viele sagen ich muss das einfach hinnehmen, er sei in der Pubertät, aber der kommt jeden Tag auf neue Dumme Ideen. Mal eine Tasse vom Tisch geklaut, mal ein Schränkchen abgeräumt usw. Heute war wirklich das schlimmste Chaos.

Über jeden Tipp wäre ich wirklich dankbar.
1 Antwort
Guten Tag,Sie haben beim Üben alles richtig gemacht, trotzdem hat er einen Riesenstress, wenn Sie gehen. Adrenalin wird ausgeschüttet. Das bekämpft er erfolgreich mit Zerstörung. 4 - 5 Stunden sind auch für diesen Hund zu lang. Können Sie eine Kamera aufstellen, wie lange er ruhig ist und wann er mit der Zerstörung beginnt? Hier geht es auch nicht ums lange Gassi-Gehen, sondern um den Stress, den der Hund hat, der eine so lange Zeit nicht schafft. Es hat nichts mit der Pubertät zu tun, sondern mit ansteigendem Stress während der Alleinseins.
Kann jemand nach ihm sehen? Arbeiten Sie auch? Toll wäre es, wenn nach 2 Stunden etwas passieren könnte...
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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