Hilfe, Schutz oder Macke?

Allgemeines
Franziska B. schrieb am 12.04.2018
Hallo ihr Lieben,
Ich habe folgendes Problem. Ich habe mich im Rahmen meiner Tierschutzarbeit unsterblich in einen Schäferhund-Mix verliebt. Er scheint auch noch sehr jung zu sein. Was bekannt ist über Ihn ist, das er aus Russland stammt und da wohl auf der Straße gelebt hat. Im ortsansässigen Tierschutzverein lebt er im Rudel mit vielen anderen Hunden. Alterstypisch ist er sehr verspielt und hat sich offenbar so meine ich, auch in mich verliebt. Er hat sich quasi mich ausgesucht würde ich meinen. Als ich das erste Mal dort war, und ihn gesehen habe, war es Liebe auf den ersten Blick auf beiden Seiten. Als ich mit Ihm Gassi ging, hat er am Anfang sehr gezogen. Wir waren dann am Wasser, haben uns ein bissel ausgeruht und gekuschelt und seitdem an, stellt er sich beim spazieren gehen, ständig vor mich, die Ohren stehen nach oben, er scheint, die Umgebung abzuchecken und erst wenn er wieder los läuft, darf ich auch los laufen, wenn ich vor den Hund ohne sein '' OK" los laufe, stellt er sich sofort wieder vor mich. Und das geht dann so lange, bis er dann quasi das Kommando gibt das es weiter gehen kann. Noch dazu, fing er plötzlich an, auf die anderen Hunde in seinem Rudel los zu gehen, wen mir ein anderer Hund auch nur zu nahe kommt. Wenn ich das Futter mache, legt er sich einfach in meiner Nähe ab und scheint auch zu ruhen. Kommt ein anderer Hund dazu, ist er sofort zwischen uns. Er knurrt vorher nicht wirklich und nach raufen sieht das auch nicht mehr aus.
Wenn ich das Rudel sauber mache, knabbert er wirklich ganz leicht an meiner Wade oder er geht mit seiner Schnute an meine Shirts und hält sie fest, aber ohne Zug und ohne sie kaputt zu machen. Er freut sich immer tierisch wenn er mich sieht. Er setzt sich dann vor das Tor und fängt an zu Jaulen und das du lange, bis ich dann drin bin und er an mir hochspringen kann, mit Küsschen und allem was dazu gehört. Er beruhigt sich dann auch recht schnell und dann ist er immer bei mir. Ohne Worte läuft er mir nach, wenn ich beschäftigt bin legt es sich sich vor mir, neben mir oder hinter mir ab. Er genießt die Streicheleinheiten und meine Zuneigung. Und oh Gott, es bricht mir so das Herz, wenn das Theater los geht, wenn ich gehe. Er sitzt hinter den Tor, versucht seine Pfoten durch zu stecken und jault wie ein Wolf. Die Mitarbeiter meinten den Tag auch zu mir, dad ich die einzige bin, wo er immer so reagiert und ich auch die einzige bin, wo er vorbildlich an der Leine läuft.
Eigentlich wäre die Sache ja auch klar und er würde bei mir einziehen und mein teurer bester Freund werden.
Aber ich wohne in einer Wohnung, die ist sehr groß, allerdings in der 3. Etage. Ich habe zwar 2 Gärten und die Versorgung ist auch gewährleistet, wenn ich arbeiten bin. Mir ist das auch bewusst das ein Hund viel Arbeit macht. Ich bin mit Rottweiler und Schäferhunden groß geworden. Und obwohl das mit der Wohnung für mich schon ein blöder Punkt ist, hängen wir so sehr aneinander, das muss man echt erlebt haben. Aber ich denke, das für ihn nicht von Vorteil ist, auf einmal in einer großen Wohnung zu leben und ich habe Angst, das er das Verhalten anderen Hunden gegenüber auch anfängt bei Menschen zu machen. Meine Erfahrung zeigt mir, das er mich warum auch immer unbedingt schützen will, und er sehr sehr wachsam ist, aber ich weiß nicht warum. Bitte helft mir.
1 Antwort
Guten Tag,
ja, das ist alles sehr niedlich von unserer Seite aus, aber er zeigt einen starken Schutztrieb und Sie Schwäche und Unterwürfigkeit - das wird ausarten! Er behandelt Sie wie seinergleichen. Er steht vor Ihnen, er trifft alle Entscheidungen und Sie lassen alles zu, weil Sie es toll finden - aber ich finde es sehr gefährlich, dass Sie ihm keine Grenzen setzen und ihm bedeuten, dass Sie sich sich selbst schützen können und dass Sie Ihre eigenen Entscheidungen treffen. Er hat sie völlig in der Hand. Sie streicheln und bestätigen ihn in seinem gefährlichen Verhalten.
Das ist nicht niedlich, das ist gefährlich!!!
Sie hängen nicht aneinander, sondern der Hund dominiert Sie und Sie befolgen brav seine Anordnungen - glauben Sie mir, ich kriege Gänsehaut, wenn ich mir vorstelle, was alles passieren kann, wenn Sie mit einem Menschen oder einem Kind sprechen, das in seinen Augen einen "Fehler" macht und sich Ihnen zu sehr nähert!
Was kann man Ihnen raten? Zeigen Sie dem Hund Regeln und Rituale, dulden Sie keine Bewachung mehr, übernehmen Sie die Rolle der Beschützerin und lassen Sie keine Übergriffe (nagen) mehr zu.
Wenn Sie das nicht schaffen können, würde ich Ihnen raten, sich von dem Hund zu trennen, denn Sie passen nicht zusammen - und wenn, dann nur für eine kurze Zeit, weil mit Sicherheit etwas passiert.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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