Gestresster Hund kann nicht entspannen

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Krümelmann schrieb am 04.12.2017
Unser Hund steht permanent unter Stress und kann einfach nicht entspannt auf seiner Decke bleiben. Wir trainieren es jetzt schon seit einem halben Jahr intensiv mit positiver Bestätigung, wenn er auf die Decke geht, aber länger als 2 min bleibt er dort einfach nicht. Ist er nicht auf der Decke wird er weitestgehend ignoriert. Auch fängt er immer mehr an zu bellen,drinnen und draußen, oft ohne ersichtlichen Grund. Wie können wir ihm helfen von seinem Stresslevel herunter zu kommen? Vielen Dank!
8 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 04.12.2017
Hallo,
meistens, wenn Hunde gestresst sind, werden sie überfordert. Deswegen müsste ich noch einiges mehr wissen.
Wie trainieren Sie mit dem Hund, auf seine Decke zu gehen?
Hat der Hund immer Futter und Spielzeug zur Verfügung?
Fordert er erfolgreich Streicheleinheiten, Futter, spielen von Ihnen?
Geht er ungefragt auf Sofa oder Bett?
Wie geht er an der Leine?

Auf Ihrer Antwort freut sich
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Krümelmann | Fragesteller/in
schrieb am 04.12.2017
Hallo Frau Mayer,
vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.
Er kennt das Signal "Decke" und geht auch direkt hin (Körbchen=Decke), wenn er geschickt wird. Seit 2 Wochen machen wir es wiefolgt: Er hat eine Hausleine dran und wir nehmen kommentarlos die Leine, bringen ihn auf die Decke und dort bekommt er Aufmerksamkeit (wird gelobt, gestreichelt). Geht er von allein auf die Decke gibt es auch ein Lob u ggf. auch ein Leckerli. Wenn er nicht auf der Decke ist, wird er ignoriert. Sein Platz ist neben dem Sofa, wo er uns (egal wo wir gerade sind) sehen kann.
Futter gibt es 2x täglich mit Futterbeutel (suchen, apportieren). Spielzeug steht nicht zur freien Verfügung, er bekam es immer nur, wenn wir entschieden haben es ist ok (ohne das er es fordert) und wir haben auch immer entschieden, wann es wieder weg kommt (bevor er die Lust daran verliert). Z. zt. (seit ca.3 Wochen) bekommt er in der Wohnung gar kein Spielzeug mehr. Ausgelastet wird er beim Spaziergang (ca. 1-2 Std.). Hierbei werden, wenn es die Gelegenheit ergibt, Dinge eingebaut, wie irgendwo drauf oder drüber springen, balancieren o. ä. Wir haben das Pensum seit einigen Wochen schon extrem weit runter geschraubt, weil wir auch schon an Überforderung gedacht haben. Jedoch kommt es hin und wieder mal auch zu Übersprungshandlungen wie Schwanz jagen. Schlafzimmer ist tabu und das akzeptiert er auch. Auf´s Sofa darf er nicht, gelegentlich versucht er drauf zu kommen, wird aber bevor es dazu kommt mit einem Signal davon abgehalten (wir sind selten zu spät). Wenn wir nicht zu Hause sind, geht er leider manchmal drauf (haben es auf der Kamera gesehen). Er bekommt nie etwas, wenn er es fordert.
Die Leinenläufigkeit ist noch ein Thema. Seit Beginn an (als er mit 9 Wochen zu uns kam) versuchen wir, dass er hinter / max. neben uns läuft. Er kennt das Signal "hinter" und korrigiert sich inzwischen teilweise selbst, wenn wir es doch mal verpassen und die Leine nicht mehr locker ist. Leider versucht er immer noch nach vorn zu kommen. Haben es mit Richtungswechsel, "Be a Tree", abrupt Weg abschneiden und auch mit hinter "schubsen" versucht. Teilweise wochenlang mit einer Variante, dann aber auch mal im Wechsel. Das Tempo beim Gassi gehen haben wir auch schon extrem verlangsamt. Er hat nur im Kopf von einer Stelle zu anderen zum Schnüffeln zu rennen. Wir lassen ihn allerdings nicht überall hin, sondern entscheiden selbst, wann er wohin darf. Will er unbedingt an eine Stelle, darf er dort nicht hin. Wir sind aktuell auch am überlegen, ob eine Kastration sinnvoll wäre.
Vielen Dank!
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 04.12.2017
Hallo,
das hört sich doch alles super an. Dennoch habe ich noch ein paar Fragen:
Läuft er beim Gassi nur an der Leine?
Was passiert, wenn Sie ihm nicht das Signal "Decke" geben und sich einfach mal nicht um den Kleinen kümmern?
Liebe Grüße
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Krümelmann | Fragesteller/in
schrieb am 04.12.2017
Hallo,
also mittlerweile läuft er fast nur noch an der Leine (hin und wieder darf er sich im Garten mal richtig austoben oder mit Schleppleine auf dem Feld oder im Wald). Vorher hatte er auch viel Freilauf, da er dann aber immer vorweg lief und mit der Pubertät teilweise gar nicht mehr gehört hat, haben wir gedacht es wäre gut, wenn wir das erstmal lassen, bis er gut Leinenläufig ist.
Wenn er nicht das Signal "Decke" bekommt, läuft er permanent rastlos herum oder uns hinterher, selten legt er sich ganz kurz in unsere Nähe auf den Boden oder geht (noch seltener) doch mal kurz auf seine Decke. Steht aber eben sehr schnell wieder auf.
Danke und liebe Grüße
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 04.12.2017
Indem er nur an der Leine läuft, darf er doch eigentlich nie etwas tun, was ihm gefällt, oder? Ein Hund sollte aber doch auch Hund sein dürfen, einfach mal hinlaufen, wo er hin will, auch, wenn das ohne Leine vor Ihnen ist. Wenn er nur an der Leine ist, muss er nur funktionieren. Ich denke, dass ihn das schon stresst.
Vielleicht läuft er deswegen auch immer hinterher, er meint, es kommt immer was von Ihnen. Er wartet nur noch darauf, was er machen soll und darf. Auf jeden Fall kommt mir das aus der Entfernung und nach Ihren Schilderungen so vor :-)
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Krümelmann | Fragesteller/in
schrieb am 04.12.2017
Ja, da könnte schon was dran sein. Allerdings läuft er erst seit ca. 3 Wochen (fast) nur an der Leine, vorher war jeden Tag Freilauf genehmigt auch ohne in immer wieder zurück zu rufen. Er durfte dann immer Hund sein und machen was er wollte (eine halbe bis eine Stunde lang). Wir dachten es wäre gut, dies erstmal zu lassen bis es mit Leine gut läuft. Seitdem ist er auch etwas ruhiger geworden. Aber dann darf er morgen wieder "frei sein" :)
Das mit dem hinterher laufen hat sich schon etwas gebessert, seit er auch eine Weile alleine bleiben kann...er will eben immer dabei sein...
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 05.12.2017
Lassen Sie nicht zu, dass er Ihnen hinterher läuft. Schließen Sie immer die Türen, wenn Sie den Raum verlassen. Wenn Sie das dann noch gezielt üben, indem Sie immer wieder den Raum verlassen, Tür schließen, wieder rein, raus, Tür schließen..., wird es um so schneller gehen, dass er alleine bleiben kann. Langweilen Sie ihn mit diesem Verhalten, dann kann er auch besser entspannen. Wichtig ist vor allem auch, nicht viel zu reden mit dem Kleinen. Das regt, vor allem nervöse, Hunde oft auf, weil sie einfach nicht verstehen, was gemeint ist.
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Krümelmann | Fragesteller/in
schrieb am 06.12.2017
Noch weniger mit ihm reden geht kaum. Die einzige Kommunikation sind Signale und das Loben ;).
Aber die Türen werden wir ab sofort immer zu machen und hoffen er lernt dadurch mehr zu entspannen.
Vielen lieben Dank!
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