Bellen & Fiepen wenn sich einer von uns entfernt und wiederkommt

Allgemeines
M. M. schrieb am 02.12.2023
Hallo,

wir haben eine 7 Monate alte Aussie-Labrador Mix Hündin die sehr viel Temperament und Energie hat. Wir üben von Anfang an Ruhe. Draußen ist sie trotzdem immer sehr aufgeregt, zieht an der Leine und ist mit der Nase sehr viel auf dem Boden. Wir bleiben öfter stehen um etwas Ruhe reinzubekommen, aber oft geht dann das gefiepe los weil sie weiter möchte. Wenn ich oder mein Partner in ein Geschäft oder z.B. Bäcker gehen und die andere Person mit ihr draußen wartet stellen wir uns immer auf die Leine damit sie zur Ruhe findet und nicht überall hinziehen kann. Leider fängt sie dann sehr oft an zu Bellen. Am schlimmsten ist es wenn ich oder mein Partner zurückkommen. Dann springt sie auf und will sofort zu uns und bellt sich in Rage weil sie nicht direkt zu uns kann. Ist das Frustration wegen Kontrollverlust? Ich habe mich heute einfach umgedreht und bin wieder ein Stück zurückgegangen und bin dort mit dem Rücken zu ihr stehen geblieben, damit sie merkt dass sie damit keinen Erfolg hat. Bin dann erst wieder in ihre Richtung als sie aufgehört hat. Als sie wieder angefangen hat bin ich wieder stehen geblieben usw. Ist das ein richtiger Ansatz oder wie trainiert man da am Besten, dass sie aufhört zu Bellen? Vielen Dank schon einmal im Voraus für jeden Tipp!
3 Antworten
Guten Tag,
das klingt wie mangelnde Auslastung. Der Hund ist weit vor Ihnen, Sie geben die Führung ab und der Hund bellt. Der Aussie ist ein Arbeitshund, wenn er vorne ist, hat er die Führung. Ruhe könnte es geben mit Spielen, Auslastung mit spielen, Nasenarbeit, Leinenführung - aber richtig (schauen Sie sich meine Erziehungsfilme an). DAs Weggehen ist gut. Auf die Leine treten bringt nix, weil er vorne ist, nehmen Sie ihn HINTER Ihr Füße und bleiben sie in Führung!
Lesen Sie meine Artikel, dann lesen Sie viel über Hütehundauslastung,
schreiben Sie mir gern wieder, ob Sie weitergekommen sind. Hier noch ein paar Tipps:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis ABGEWANDTEN Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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M. M. | Fragesteller/in
schrieb am 04.12.2023
Wir lasten unsere Hündin entsprechend aus. Wir machen viel Suchspiele/Nasenarbeit auch auf dem Spaziergang, beschäftigen sie mit Intelligenzspielzeug und Tricktraining, haben einen großen Garten etc. Das Problem sind auch keine anderen Menschen oder Hunde die entgegen kommen etc. Da bellt sie nicht. Wir übernehmen bereits die Führung und halten sie immer auf der reizentfernten Seite und arbeiten an der Leinenführigkeit. Wie gesagt gibt es da keine großen Probleme! Das einzige ist, wenn ich oder mein Partner z.B. mit ihr vor einem Geschäft stehen bleiben und sie warten muss und der andere zurückkommt fängt sie an zu bellen, weil sie nicht schnell genug zu einem kann. Dabei ist sie überhaupt nicht weit vorn an der Leine sondern wir stehen auf der Leine die kurz ist, dabei sitzt/steht sie vor uns. Hinter die Füße absetzen lassen in dieser Situation werden wir versuchen. Vielen Dank.
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Ja, genau, hinter Ihr Füße, unter Ihrem Schutz - vor Ihren Füßen kann es nicht klappen...
viele ERfolg!!!
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