Welpe komplett überdreht (beißt extrem doll)

Welpenerziehung ❯ Beißhemmung
elenakatarina schrieb am 19.05.2020
Liebes Agila Team,

vor einer Woche ist bei uns ein mittlerweile 10 Wochen alter Rottweiler eingezogen. Wir haben ein riesiges Problem was das beißen angeht. Ich weiß das die Beishemmung erst noch erlernt werden muss und das dies durchaus dauern kann. Allerdings steigert er sich mehrmals am Tag so sehr ins beißen rein, das man ihn nicht mehr von uns weg bekommt. Hände, Füße, Beine..alles was er bekommt wird gebissen. Wir haben alles probiert, (Aus sagen, ignorieren, quietschen, halt wirklich alle Vorschläge vom Züchter und die hier im Forum vorgeschlagen werden) aber während seinen „5 Minuten“ die durchaus länger gehen, steigert ihn alles was wir machen nur noch mehr ins beißen rein und jeder Biss wird doller und schmerzhafter. Er kommt lediglich in seiner Box zur Ruhe, also haben wir angefangen ihn immer wieder in seine Box zu setzen wenn er so ausgeflippt ist (und wir wussten das er schon genügend körperliche und geistige Auslastung hatte), auch wenn er sich beruhigt hatte und wir die Tür der Box wieder geöffnet haben ging das ganze wieder los. Die Züchterin meinte wir sollen diesen Vorgang wiederholen bis er uns nicht mehr beißt. Hat nichts gebracht. Es hat lediglich dazu geführt das er fast den ganzen Tag den wir zuhause waren in seiner Box verbracht hat, weil er ohne Box nicht runter kommt und früher oder später in der Box einschläft. Aber ich halte es für keine geeignete Erziehungsmethode den kleinen außer fürs Fressen, Pipi machen und eventuell kurz spielen oder eine größere Runde in seiner Box zu lassen. Mittlerweile habe ich das Gefühl das er die Box immer weniger mag..was vielleicht verständlich ist wenn wir ihn dort „einsperren“.

1. Uns wurde gesagt vielleicht ist er überfordert, also haben wir weniger mit ihm gemacht d.h. nur Pipi Runden. Hat nichts gebracht.

2. Uns wurde gesagt vielleicht ist er unterfordert, also haben wir mehr gemacht. Erst zu den Pipi Runden eine größere Runde dazu (das er schnüffeln und sich bewegen kann) 10-15 min. Hat nichts gebracht. Dann haben wir dazu zwischendurch 10 -15 min zuhause Spielen eingebaut. Hat nichts gebracht. Dann wurde uns gesagt vielleicht pusht ihn das Spielen zu hoch also haben wir das Spielen in der Wohnung gelassen und sind zu seinen Pipi runden zwei „größere“ Runden mit ihm auf eine Wiese gegangen, wieder 10-15 min. Hat auch nichts gebracht.

Er hat genügend Sachen zum kauen hier. Die wir ihm anbieten, will er nicht.

Zu unserem Tagesablauf:
Der Kleine schläft von ca 22 Uhr bis ca 6:00 Uhr mit zwei Unterbrechungen (zum pipi machen) durch. Morgens geht das beißen dann direkt los. Vielleicht weil er zu viel Energie vom schlafen hat? Also haben wir sowohl probiert ihn zu beschäftigen, als auch ihn zu ignorieren (Natürlich nicht am gleichen Tag). Beides zeigte keine Wirkung. Dann dreht er meistens so auf das er noch mal in seine Box muss und dort einschläft. Mal schneller, mal langsamer. Er schläft dann meisten 1-2 Stunden. Pipi machen, hoch kommen aufdrehen. Das wiederholt sich dann meistens bis zum schlafen gehen immer wieder. Ansonsten haben wir alles in unseren Tagesablauf integriert um zu schauen was ihm gut tut (wie schon In 1. und 2. beschrieben).

Wenn wir ihn zur Ruhe zwingen kommt er auf 16 bis 18 Stunden Schlaf.

Er kommt in der Wohnung einfach nicht runter, aber beim spazieren gehen Bzw pipi machen haben wir manchmal das gleiche Beiß Problem.

Montag haben wir unser erstes Einzeltraining, das ist im Welpenpaket der Hundeschule dabei und im Juni gehen die Gruppen Kurse los.

Er ist übrigens sehr unerschrocken, laute Geräusche stören ihn überhaupt nicht, meistens rennt er dann in die Richtung des lauten Geräuschs.

Natürlich kann er noch nicht alle Befehle perfekt, er ist ja noch ein Baby. Das aus klappt beim Spielen gut. Wenn er in seinen 5 min ist nicht mehr. Meistens hört er dann noch auf „hierher“ und „Sitz“ aber sobald er nicht mehr im Sitz ist geht das beißen von vorne los. Umlenken klappt auch nicht. Er geht nur noch auf uns los.

Vielleicht habt ihr trotzdem noch mal einen neuen Ansatz. Es ist zum verzweifeln.

Vielen Dank!
6 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 19.05.2020
Hallo,
alles, was Sie bis jetzt probiert haben, bis auf das Quietschen und Ignorieren, macht keinen Sinn und dreht Hunde, auch aufgeregte erwachsene Hunde, noch mehr auf.
Offensichtlich veranlasst irgendetwas an Ihrem Verhalten den Kleinen zum Beißen und Aufdrehen. Was das ist, kann ich leider aus der Entfernung nicht beurteilen und kann nur raten.
Wie schon geschrieben, hilft ignorieren sehr gut. Allerdings sollte es ein richtiges Ignorieren sein. Dabei sollte der Hund nicht mal angeschaut werden sonst findet er das Ganze wieder toll. Wenn auch Ignorieren nicht hilft, gehen Sie einfach ganz aus dem Zimmer, JEDESMAL und bis er es verstanden hat, dass er, wenn er beißt, nur erreicht, dass Sie weg gehen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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elenakatarina | Fragesteller/in
schrieb am 19.05.2020
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das werden wir dann konsequent so machen. Haben Sie noch zufällig noch eine Idee wie er besser zur Ruhe kommen kann? Wir handhaben es momentan so das wir erst mal schauen ob er sich von alleine hinlegt und wenn das nicht passiert kommt er halt in seine Box und schläft meistens relativ schnell ein. Aber von alleine legt er sich so gut wie nie hin
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elenakatarina | Fragesteller/in
schrieb am 19.05.2020
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das werden wir dann konsequent so machen. Haben Sie noch zufällig noch eine Idee wie er besser zur Ruhe kommen kann? Wir handhaben es momentan so das wir erst mal schauen ob er sich von alleine hinlegt und wenn das nicht passiert kommt er halt in seine Box und schläft meistens relativ schnell ein. Aber von alleine legt er sich so gut wie nie hin
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elenakatarina | Fragesteller/in
schrieb am 19.05.2020
Das Problem was sich zeigt ist das wenn wir den Raum verlassen, er sich was anderes suche womit er sich beschäftigen kann. Es stört ihn überhaupt nicht.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 19.05.2020
Meistens sind Welpen so aufgedreht, weil immer was getan wird. Oder weil immer oder viel mit ihnen geredet wird.
Wenn Sie aus dem Zimmer gehen, können Sie ja nach kurzer Zeit wieder rein kommen.
Lassen Sie ihm etwas zum Kauen zurück. Yakkäse oder Büffelkopfhaut sind sehr hart und die meisten Hunde lieben es und sind lange beschäftigt. Gut ist auch ein gefüllter Futterball oder Kong. Den Kong kann man im Sommer auch ins Gefrierfach legen. Auch das lieben Hunde und sind beschäftigt. Oder Sie verstecken Futter in der Wohnung. Zuerst so, dass der Kleine es sieht und dann immer weiter weg. Das Suchen macht Hunden Spaß und strengt sie an.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Natascha F.
schrieb am 29.04.2023
Hallo! Ich habe aktuell dasselbe Problem mit meinem 10 Wochen alten Rüden. Es funktioniert gar nichts. Elenakatarina, würdest du mir die Entwicklung deines Rüden mitteilen? Was hat funktioniert und wie ist er heute drauf? Meiner fängt außerdem immer direkt an, sich in seinen Schwanz oder Pfoten zu beißen. Mit ihm Kuscheln geht gar nicht, er rastet nach 10s direkt wieder aus. 
Vielen Dank im Voraus! 
Liebe Grüße 
Tascha
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