Wie bringe ich Dackel Kommandos bei?

Welpenerziehung ❯ Leinenführigkeit
Elio F. schrieb am 12.03.2021
Nach nunmehr 3 Dackeln haben wir mit Dackel Nummer vier unser Familienglück wieder komplettiert und wollen aber im Gegensatz zu seinen drei Vorgängern alles richtig machen.

Bruno, Rauhaardackel, 6 Monate, beherrscht schon die Kommandos - Sitz - Platz - Pfote geben - Leckerli bis zur Lösung nicht aufnehmen. Probleme gibt's jetzt beim Gassi gehen wie folgt:

-STOPP am Bordstein vor der Straßenüberquerung (rennt auf die Straße) 

-Dauerzug an der Leine

Um Antwort(en) wird im Voraus dankend gebeten. Es grüßen aus Gröbenzell Elio und Marianne
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 16.03.2021
Hallo Marianne,
damit der Hund nicht über die Straße rennt sollten sie ihn an Straßen nie ableinen. Das kann gefährlich werden. Dass Hunde von alleine da anhalten kann man ihnen schon beibringen indem man immer STOPP sagt und stehen bleibt. Aber ohne leine kann es, auch wenn der Hund es verinnerlicht hat, immer noch gefährlich werden.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal. Schauen Sie NICHT nach dem Hund, reden Sie nicht mit ihm, gehen Sie einfach los und schauen dort hin, wo Sie hin gehen.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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