Erziehung des Hundes mit 3 Jahren

Neue Umgebung ❯ Neue Wohnung
Sh1ny schrieb am 04.12.2019
Guten Tag.

Meine Freundin und ich stehen von einem Problem:

Meine Freundin lebte bis vor kurzem bei ihrem Vater und sie hatten zwei Basenji.
Doch jetzt ist Sie mit mir zusammengezogen und würde gerne einen der zwei Hunde zu uns nehmen.
Der Hund hatte schon immer ein gutes Band zu meiner Freundin. Doch als wir das versucht haben, hat er permanent geheult.
Laut meiner Freundin hat er schon immer gehäult wenn er alleine war oder man beim Spatzieren stehen geblieben ist.
Ich kenne mich persönlich nicht so aus aber ist es überhaupt möglich ihn mit drei Jahren noch umzugewöhnen?
Ich meine der andere Basenji wäre nicht mehr da und meine Freundin kann nicht mal das Zimmer verlassen ohne das er heult. Er müsste ab und an schon mal 2-4h alleine sein. Wenn nur ich da bin heult er nicht aber sobald ich wieder gehe geht's auch wieder los.
Man muss auch noch beachten, dass es eine neue Umgebung ist. Ob das eine grosse Rolle spielt weiss ich auch nicht.

Ich Freue mich über ihre Antwort.

Freundliche Grüsse.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 04.12.2019
Hallo,
wenn der Hund vorher schon geheult hat, liegt es ja eher nicht an der neuen Umgebung. Lässt ein Hund sein Frauchen nicht mal aus dem Zimmer, heißt das nicht, dass die Bindung sehr gut ist, obwohl die Leute das gerne so sehen. Es heißt, dass der Hund sein Frauchen kontrollieren will. Das passiert meistens, wenn Hunde ihre Besitzer trainieren können indem sie z. B. erfolgreich Streicheleinheiten, Leckerchen und spielen einfordern. Verliert er diese Kontrolle, regt er sich auf die ein oder andere Weise auf.
Sie und Ihre Freundin sollten deshalb NIE auf diese Forderungen eingehen. Ignorieren Sie es einfach. SIE bestimmen, nie der Hund.
Schließen Sie immer die Türen, wenn Sie einen Raum verlassen und ignorieren das Jaulen. Auch damit trainiert er Sie.
Wenn Ihr Hund es schon nicht ertragen kann, dass Sie, oder Ihre Freundin, das Zimmer verlassen, hat er natürlich eine Menge Stress, wenn Sie die Wohnung verlassen.
Hunde als Rudeltiere haben sehr viel Stress, wenn sie nie gelernt haben, alleine zu bleiben. Man sollte ihnen das, möglichst im Welpenalter in ganz kleinen Schritten mit viel Geduld und Zeit beibringen.
Üben Sie mit ihm das alleine bleiben, indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, sofort wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte den Hund dabei nicht beachten, einfach rausgehen und rein kommen. Der Hund soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann er entspannen. Wenn Sie merken, dass er entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn er sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Wenn das funktioniert, ziehen Sie sich an, gehen raus und kommen sofort wieder rein. Auch hier steigern Sie dann die Zeit draußen.
Sehr wichtig: Keine Verabschiedung und keine Begrüßung. So lernt der Hund, dass es vollkommen normal ist, wenn Sie gehen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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