Warum klammert unsere Jundhündin und hat Angst vor der Treppe?

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
Marius R. schrieb am 30.01.2022
Hallo.

Wir haben vor 3 Wochen eine Labrador Hündin bei uns aufgenommen. Wir haben sie quasi aus ihrer Not heraus geholt. Sie wurde überwiegend nur draußen gehalten und hat so gut wie keine Erziehung. Sie ist 1 Jahr und 3 Monate jung. Wir haben schon einen 2-jährigen Labrador, er hört super. Benimmt sich anständig und ist echt ein klasse Hund. Ihr konnten wir bisher schon ein paar Dinge beibringen, wie Sitz, Bleib, Platz. Das funktioniert auch soweit ganz gut.

Das oder die eigentlichen Probleme sind, sie hat mich seit dem zweiten Tag als Bezugsperson, was nicht schlimm ist. Sie weicht mir allerdings nicht mehr von der Seite. Sobald ich nur das Zimmer verlasse oder die Wohnung und ich wiederkomme, egal ob ich nur 5 Minuten oder 2 Stunden weg bin, freut sie sich tierisch. Sie springt mich an, knabbert an mir und bekommt sich nicht mehr ein. Teilweise so schlimm, das sie beim jeden zweiten Mal Pipi macht. Ich mache das natürlich kommentarlos weg ohne zu meckern. Ich ignoriere sie beim rein kommen, aber das hilft nicht. Hab auch schon probiert Leckerlis in den Flur zu werfen damit sie abgelenkt ist. Die frisst wie auch sofort, nur geht danach die übertriebene Freude weiter.

Das nächste Problem ist, sie läuft unsere Treppen nicht. Es handelt sich um eine offene Metalltreppe. Sie hat panische Angst davor, sodass sie anfängt zu zittern wenn wir sie versuchen mit Leckerlis hoch zu locken. Mit den Vorderpfoten geht sie die ersten zwei Stufen hoch, mehr aber nicht. Wir üben täglich 2-3x am Tag a 10 Minuten. Aber wir haben bisher keinen Fortschritt. Eine andere Möglichkeit in die Wohnung zu kommen haben wir leider nicht. Dadurch das es ein Mehrfamilienhaus ist, dürfen wir auch baulich nichts an den Treppen verändern und auch nicht abdecken von hinten, sodass sie nicht durch schauen kann.

Vielleicht gibt es noch den ein oder anderen Tipp, wie wir das noch weiter handhaben können.

Vielen Dank
1 Antwort
Guten Abend, können Sie ggf. eine tragbare Rampe für die Hündin nehmen. Hier muss man einfach Geduld haben. Ich denke beinahe, dass 3 x am Tag 10 Minuten schon viel zu lang sind. Ich würde eher evtl. mehrmals, aber nur max. 3 - 5 Minuten üben. Was die Freude betrifft, so ist das doch nur zu verständlich. Die Hündin hatte doch wahrscheinlich bisher gar keine Bezugsperson. Jetzt ist die Freude eben übergroß.
Ignorieren bedeutet "Strafe" und ist m.E. hier nicht angebracht. Ich denke, Sie brauchen auch hier viel Geduld, damit die Hündin Vertrauen aufbauen kann.
Viele Grüße aus Wiesbaden
Marie-Louise Kretschmer
www.Hundeausbildung-naturnah.com
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