Hund zieht an der Leine

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Mami4Kids schrieb am 10.05.2019
Hallo mein Hund wird 2 Jahre aber er ist total wild wenn es ums raus gehen geht. Er kratzt an der Tür wie wild und läuft gleich runter und zieht draußen so das er sich bald erwürgt. Die Leine ist schon 8 M lang aber selbst das reicht nicht. Als ob er zum ersten Mal draußen wäre. Sein Papa war genauso. Er sucht sich immer Dinge zum an Bellen obwohl meistens gar nichts da ist.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 10.05.2019
Hallo,
mit der 8m Leine meinen Sie sicher eine Flexileine. Die sind super geeignet, Hunden das Ziehen beizubringen. Der Hund zieht, die Leine gibt nach, also zieht er ununterbrochen, um da hin zu kommen, wo er hin will. Hinzu kommt, dass er das "Rudel" anführt, deswegen auch verteidigen und alles regeln muss. Deswegen bellt er auch alles an. Ein diszipliniertes Gehen an der Leine ist deswegen für den Hund unmöglich.
Das zu ändern wird eine Menge Arbeit, Geduld und Zeit erfordern.
Zuerst einmal rate ich Ihnen zu einer 2m Leine. Damit üben Sie die Leinenführigkeit.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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