Hund bellt Menschen an

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Jasminblume schrieb am 10.03.2017
Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich habe mein Hund seit letzten Jahr im Sommer. Die Vorbesitzerin hatte noch ein chiwawa und musste ihre Hunde weggeben, da ihr Sohn eine Hundeallergie hat.

Benny ( mein Hund) hört soweit sehr gut auf mich und rennt mir überall hinterher, aber sobald ich draußen bin bellt er jeden an ( außer an guten Tage da bellt er selten) und dann hört er kaum auf mich. Ich habe schon vieles versucht, ihn abzulenken, " nein " zu sagen, möglichst ruhig zu bleiben, aber es hilft nicht. Bei manchen Menschen verstwckt er sich halb hinter mir und bei anderen ist er ein wenig aggressiv und meistens bellt er ohne angst oder aggression. Wie kann ich ihm das abgewöhnen ? Er habst auch öfter Fremden Menschen die Wade, wenn ich nicht rechtzeitig reagiere. Wie kann ich das abgewöhnen ?

Dann zieht er auch ständig an der Leine, ich habe aber auch keine Idee an was das liegen könnte oder wie ich ihm beibringen kann das er nicht ziehen soll. Können Sie mir ein paar Tipps dazu geben?
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 10.03.2017
Hallo Jasmin,
ablenken, "Nein" sagen und ähnliches ersetzt nicht eine souveräne Führung. Wenn der Kleine an der Leine zieht, liegt das Problem wahrscheinlich, wie in den meisten Fällen, an der fehlenden Leinenführigkeit. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer hinter oder neben Ihnen an lockerer Leine geht. Dann führen nämlich Sie und der Hund muss nicht regeln wenn z. B. ein anderer Hund kommt.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihren Hund nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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