Wieso zieht sich Tierschutzhund vor krabbelndem Baby zurück?

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NinaLina schrieb am 07.02.2023
Liebes Team,

ich bzw. wir können unsere Hund-Kind-Situation nur schwer einschätzen und sind daher sehr verunsichert.

Wir haben eine Tierschutzhündin (2 Jahre), die nun 1.5 Jahre bei uns ist und nach wie vor ihre Baustellen hat, an denen wir jedoch bereits arbeiten und Tag für Tag ein Stück weiter kommen. Im Alltag kommen wir mittlerweile sowohl zuhause als auch draußen gut zurecht. Unsere Hündin hatte schon immer ein Problem mit Kindern im Kleinkindalter (Knurren, bellen), auch das hat sich mittlerweile erledigt, zumindest orientiert sie sich nun an uns, wenn Kinder bei uns an Hof rumrennen oder uns in Flur begegnen - mal indem wir ihre Aufmerksamkeit einfordern, mal bereits auch schon von sich aus.

Nun haben wir unsere Tochter vor 8 Monaten auf der Welt begrüßen dürfen. Unsere Hündin hat im Wohnzimmer eine Box und einen Schlafplatz im Schlafzimmer. Bis unsere Tochter noch nicht krabbeln konnte, hat unsere Hündin gerne auch in der Box bei uns im Wohnzimmer gelegen. Nun seit unsere Tochter das Wohnzimmer bekrabbelt und erkundet "flieht" unsere Hündin immer auf ihren Schlafplatz im Schlafzimmer, dort kann unsere Tochter auch nicht hinkrabbeln und wir würden sie dort nicht hinlassen, wenn unsere Hündin sich dorthin zurück gezogen hat.

An sich ist unsere Tochter der Hündin eher "egal". Sie läuft an ihr vorbei ohne sich von ihr abzulenken, überrempelt sie aber auch nicht, wenn sie nicht direkt an ihr vorbei gehen muss, wählt sie in der Regel gerne den Alternativweg, der nicht am Baby vorbei führt. Bevor die Kleine das Krabbeln angefangen hat, konnte sie auch 2 Meter neben dem im Sitzen spielenden Kind schlafen, nun beäugt sie sie eher und geht weg, oder weicht zurück, wartet ab bis ich mir die Kleine hole und wieder weiter weg trage. Für uns voll in Ordnung - wir haben jedoch Angst dieses Verhalten falsch zu "interpretieren".

Bahnt sich da vielleicht ein kompliziertes Verhalten an?

Natürlich lassen wir unsere kleine nicht aktiv in die engere Nähe der Hündin kommen, wir werden ihr auch immer einbläuen, dass sie nicht zum Hund gehen soll, erst recht nicht wenn sie auf den Plätzen liegt oder sich eben zurück zieht... Aber generell... Ist es gut, dass sie sich quasi dazu entscheidet zu gehen, wenn es irh zu viel wird oder ist es ein schlechtes Zeichen. Wie können wir es bewerten, dass sie sich zurück zieht seitdem die Maus mobil wird, was müssen wir evtl beachten, wenn die kleine auch mit dem Laufen anfängt? Sollten wir aktiv Kuschelzeiten zu viert einrichten, oder lieber der Unsicherheit der Hündin entgegenkommen und Hund und Kind generell eher trennen (Spaziergänge zu viert bleiben natürlich nach wie vor unser Alltag)

Liebe Grüße Nina
1 Antwort
Marina Krieg | Hundetrainer/in
schrieb am 15.02.2023
Hallo,

ja, wenn die Kinder mobiler werden und Ihre Hündin grundsätzlich schon eher auf Abstand geht, kann das zu Problemen führen, weil sie sich dann sehr eingeschränkt in der Wohnung fühlen kann.

Kuschelzeit zu viert bitte nur, wenn Ihre Hündin das auch möchte. So lese ich es aber auch heraus.

In diesem Fall rate ich auf jeden Fall dazu, eine:n Expert:in zu Rate zu ziehen, da Ferndiagnosen hier heikel wären.
Qualifizierte (!) Hundetrainer:innen in Ihrer Nähe finden Sie unter https://www.trainieren-statt-dominieren.de/trainer-umkreissuche .
Sollte niemand in Ihrer Nähe sein, empfehle ich die Kolleginnen von familiemithund.info, die sich darauf spezialisiert haben und auch online beraten: http://familiemithund.info/startseite/baby-kleinkind/ .

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg :)

Viele Grüße
Marina von den Ostseepfoten
www.ostseepfoten.com
www.instagram.com/ostseepfoten_marina_und_dama
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