Hund ist nicht mehr stubenrein und folgt auf Schritt und tritt. Was tun?

Stubenreinheit ❯ Plötzliche Unsauberkeit
Skina schrieb am 05.04.2016
hallo,
Ich habe einen zwei jahre alten Chihuahua zwergpinscher Rüde.
Seit zwei Monaten habe ich das Problem, dass er in die Wohnung macht, wenn man ihn alleine lässt. Allerdings nicht immer! Mein Hund ist außerdem sehr ängstlich und pinkelt wenn man etwas "dominanter" wird oder etwas lauter. Leider weiß ich nicht mehr weiter.
Muss ich ihm tatsächlich alles wieder neu erlernen? Anfangs durfte er noch auf die Couch oder ins Bett. Jetzt nicht mehr.
Ich bin um jeden Rat dankbar
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 05.04.2016
Hallo,
wenn Ihr Hund Ihnen auf Schritt und Tritt folgt, ist es natürlich, dass er nicht alleine bleiben kann und wahrscheinlich aus Frust, weil er Sie nicht mehr kontrollieren kann, pinkelt.
Dass er pinkelt, wenn Sie etwas lauter werden, zeigt, dass er sehr sensibel ist. Man sollte sowieso nie laut werden bei einem Hund. Wenn man seine Kommandos ruhig aber bestimmt durchsetzt, ist wesentlich besser. Der Hund nimmt einen ernst, was er, wenn man laut wird nicht macht. Hunde hören sehr gut. Wenn sie ein Kommando nicht befolgen dann deshalb, weil sie es vielleicht nicht verstehen oder weil sie gelernt haben, Kommandos nicht zu befolgen. Wenn Sie laut werden, weiß der Hund nur, dass er was falsch gemacht hat, nicht aber, was das war. Wenn Ihnen jemand auf Suaheli etwas sagt und Sie diese Sprache nie gelernt haben, wissen Sie auch nicht, was derjenige meint. Wenn er dann auch noch laut, evtl. wütend wird, bekommen auch Sie wahrscheinlich Angst.
Ihr Hund versteht auch nicht, warum er jetzt nicht mehr auf die Couch und ins Bett darf, das stresst ihn zusätzlich. Lassen Sie ihn ruhig auf die Couch und ins Bett, aber nur, wenn Sie es erlauben, also ihn rufen, nicht, wenn er einfach so rauf springt.
Lassen Sie nicht zu, dass er Sie verfolgt, schließen Sie die Türen, wenn Sie einen raum verlassen.
Üben Sie mit ihm das Alleine bleiben, indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, sofort wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte den Hund dabei nicht beachten, einfach rausgehen und reinkommen. Der Hund soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann er entspannen. Wenn Sie merken, dass er entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn er sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Wenn das funktioniert, ziehen Sie sich an, gehen raus und kommen sofort wieder rein. Auch hier steigern Sie dann die Zeit draußen.
Sehr wichtig: Keine Verabschiedung und keine Begrüßung. So lernt der Hund, dass es vollkommen normal ist, wenn Sie gehen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de

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