Übernahme einer 11 jährigen Shiba Hündin

Neue Umgebung
Carischa09 schrieb am 04.02.2020
Wir haben eine 11 jährige Shiba Hündin ( vor 2 Tagen) übernommen, Herrchen musste wegen Fussabnahmen in ein Pflegeheim! Shila, so heißt die Hündin wurde von ihrem ehemaligen Züchter vermittelt! Die Hündin dürfte sehr geliebt, aber völlig verzogen worden sein! Sie ist äußerst dominant, will mit Vehemenz bei meinem Mann aufreiten, hört nicht auf ihren Namen, kommt nur wenn sie Futter wittert, ist schwer übergewichtig, 17 kg aber sonst gut gepflegt! Was können wir tun, um Vertrauen herzustellen, ihr aber zeigen, dass sie nicht der Rudelfüherr ist! Wir wollen ihr und uns eine Chance geben! gassi gehen ist kein Problem
1 Antwort
Cian Lösch | Hundetrainer/in
schrieb am 07.02.2020
Hallo Carischa09,
vielen Dank für Ihre Fragestellung bezüglich Ihrer neuen Hündin Shiba.
Shila braucht Zeit und Ruhe, sich an ihr neues Zuhause zu gewöhnen. Auch für sie ist das ein gravierender Einschnitt in ihr Leben und sie muss erst lernen, dass sie jetzt eine andere Familie hat.
Hunde empfinden alles, was Menschen auch empfinden. Wenn Sie sich in ihre Lage versetzen, können Sie die Situation mit anderen Augen sehen.

Mit der Formulierung dominant muss man vorsichtig umgehen. Es kann sein, dass sie einfach überfordert ist und Aufreiten kann dem Stressabbau dienen. Nicht auf den Namen hören hat mit Dominaz nichts zu tun.

Meine Empfehlungen an Sie:
a) Geben Sie sich und Shiba Zeit
b) Shiba braucht einen Rückzugsort für sich
c) Aufreiten: Korrigieren Sie das Aufreiten sanft und bestimmt und loben Sie sie, sobald sie ruhig ist.
Geben Sie Ihr eine Alternative zur Stressreduktion.
Kauhölzer für Hunde gibt es z.B. beim Fressnapf oder anderem Tierbedarf. Hirschgeweihe (Abwurfgeweihe) eignen sich gut zur Beschäftigung und pflegen zugleich die Zähne
Loben Sie, wann immer Sie ein von Ihnen erwünschtes Verhalten zeigt. Gerne auch mit Leckerli.
Diese ziehen Sie dann wieder von der Hauptnahrung ab, da ohnehin ein Gewichtsproblem vorliegt.
d) Bindung und Vertrauen aufbauen:
Lassen Sie sie an Ihrem Alltag und Leben teilnehmen, damit sie ein Teil der Familie wird.
Zeigen Sie ihr Ihre Welt, damit sie Ihren Platz darin finden kann.
Was macht gmeinsam Spaß? Wandern, Ausflüge, Spiele,...? Was kann Shiba besonders gut (Fährtensuche, Apportieren, etc.)
Finden Sie etwas, das Sie gemeinsam begeistert.
e) Name:
Es kann, wie gesagt, am Stress liegen, dass Shiba nicht auf ihren Namen hört. Ansonsten können Sie in Ruhe eine Namensübung machen. Wenn Shiba in einer aufmerksamen Stimmung ist, sagen Sie mit freundlicher Stimme ihren Namen. Wenn Sie reagiert, belohnen Sie sie.
Diese Übung muss mehrmals am Tag und an verschiedenen Orten und Situationen wiederholt werden.
Voraussetzung ist, dass sie in einer entspannten Stimmung ist und die Wahrscheinlichkeit der Reaktion gegeben ist.
f) Bleiben sie ruhig und führen sie Shiba mit liebevoller Konsequenz. Ein Hund lernt an seinem Erfolg. Wir bestimmen mit, worin dieser Erfolg besteht. Schaffen Sie Alternativen für unerwünschtes Verhalten. Klare Regeln geben dem Hund Sicherheit und Sicherheit gibt Vertrauen und auch Freiheit.

Falls Sie Fragen haben, können Sie sich gerne an mich wenden.

Viele Grüße und alles Gute für Sie und Shiba,
Cian Lösch
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