Neues zu Hause

Neue Umgebung
Gehtdich N. schrieb am 11.04.2020
Hallo,
Seit einer Woche wohnt zitta bei uns. Sie ist 1 Jahr und 4 Monate alt. Ich habe das Gefühl, dass sie sich nicht richtig entspannt. Zu Hause döst sie zwar, aber wenn ihr bezugsperson aufsteht, rennt sie gleich hinterher. Oder wenn jemand in der Küche ist, schaut sie regelmäßig. Man hat das Gefühl, dass sie bei jedem Geräusch aufmerksam ist. Wir selbst sind die Ruhe selbst. Wird sie noch entspannter? Kommt das, weil sie noch nicht lange da ist? Draußen pöbelt sie oft andere Leute an. Sie steht so unter Stress, dass sie sich nicht am Herrchen orientiert. Meines Wissens war es bei der pflegestelle gleich. Sie braucht sehr viel Aufmerksamkeit. Legt sich das alles noch?
2 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 12.04.2020
Hallo,
wenn Sie schreiben, dass die Hündin viel Aufmerksamkeit braucht gehe ich davon aus, dass sie die auch erfolgreich einfordert. Da gehen dann alle Probleme los. Sie trainiert Sie, hat dadurch das Gefühl, Sie bekommen nichts selbst auf die Reihe und sie muss alles kontrollieren. Damit ist sie vollkommen überfordert und hat Stress.
Um das zu ändern müssten Sie Ihr Verhalten gegenüber der Hündin ändern.
Will sie etwas von Ihnen, z. B. gestreichelt werden, ignorieren Sie es. SIE bestimmen, wann Sie die Hündin streicheln wollen.
Dass sie draußen Leute anpöbelt ist wahrscheinlich, wie in den meisten Fällen, fehlende Leinenführigkeit. Achten Sie darauf, dass Ihre Hündin immer hinter oder neben Ihnen an lockerer Leine geht. Dann führen nämlich Sie und die Hündin muss nicht regeln wenn z. B. ein anderer Hund kommt.
Wenn Sie an Leuten vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihre Hündin nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit. Lassen Sie sich NIE von der Hündin wohin ziehen, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen oder Bekannte begrüßen will. Wenn sie zieht, bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist, oder Sie drehen um und gehen in eine andere Richtung.
Auch, wenn Sie schreiben, Sie sind die Ruhe selbst kann es sein, dass Sie zuviel mit der Hündin reden, schimpfen, AUS, NEIN oder Ähnliches sagen. Hunde verstehen uns nun mal nicht und sind deswegen oft unsicher, was sich durch verschiedenste Probleme zeigt. Deswegen ist es immer wichtig, einem Hund zu ZEIGEN, was man von ihm will und nicht versuchen, es ihm zu sagen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 12.04.2020
Damit sie aufhört, Ihnen hinterher zu laufen, schließen Sie immer alle Türen, wenn Sie einen Raum verlassen.
Zusätzlich können Sie das auch gezielt üben indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, sofort wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte die Hündin dabei nicht beachten, einfach rausgehen und rein kommen. Sie soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann sie entspannen. Wenn Sie merken, dass sie entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn sie sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Wenn das funktioniert, ziehen Sie sich an, gehen raus und kommen sofort wieder rein. Auch hier steigern Sie dann die Zeit draußen.
Sehr wichtig: Keine Verabschiedung und keine Begrüßung. So lernt die Hündin, alleine zu bleiben und dass es vollkommen normal ist, wenn Sie gehen.

Liebe Grüße und frohe Ostern
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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