Wie kann ich die Begegnungen mit anderen Hunden ruhiger gestalten?

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Hunde
Nadinka schrieb am 13.10.2014
Hallo,
ich habe ein Problem mit meinem Hund. Begegnungen mit anderen Hund gleichen eher einer Tortur und das Spazierengehen macht keinen Spass mehr durch die ständige "Angst" andere Hunde zu treffen. Ich schäme mich sehr dafür, dass mein Hund so ein großes Theater macht. Ich habe meinen Hund seit diesem Jahr Ostern. Ich habe ihn aus dem Tierheim geholt. Ursprünglich kommt er aus der Slowakei. Im Mai ist er 1 Jahr alt geworden. Mit Hunden, die er schon kennt (z.b. den Hund meiner Mutter) klappt alles prima und es wird immer ausgiebig gespielt. Nur bei fremden Hunden gibt es Theater. Mein Hund rastet dann richtig aus, bellt wie verrückt und rennt kreuz und quer an der Leine um mich herum. Er kann sich dann auf nichts anderes als auf den anderen Hund konzentrieren. Manchmal ist es so schlimm, dass ich meinen Hund regelrecht hinter mir her schleifen muss, um aus der Situation raus zu kommen. Es ist allerdings kein aggressives Verhalten. Es ist eher so als wäre er einfach mega aufgeregt einen anderen Hund zu treffen und will unbedingt sofort zu ihm hin. Leider ist es für mich schwierig, wenn mein Hund von vorn herein so ein Theater macht, überhaupt mich dem anderem Hund anzunähern. Meistens schauen die anderen Hundebesitzer schon ganz entsetzt wie "gut ich meinen Hund im Griff habe". Meinen Hund ermahnen oder kurz an der Leine halten oder mit Leckerlies ablenken blieb bisher erfolglos. Natürlich reagieren andere Hunde auf das Verhalten meines Hundes mitunter auch aggressiv. Beim spielen mit dem Hund meiner Mutter und mit dem Hund meiner Cousine habe ich beobachtet, dass mein Hund ziemlich wild spielt und seine Grenzen austestet. Ich würde mir wünschen, dass ich ein paar Tipps bekomme wie ich mit meinem Hund einigermaßen einem anderen Hund begegnen kann - dann würde ich nämlich auch sehr gerne eine Hundeschule besuchen.
Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen.
Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße,
Nadja und Hund Steko
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 14.10.2014
Hallo, wenn Sie Ihren Hund in dieser Situation ermahnen, versuchen abzulenken oder kurz halten, erreichen Sie, wie Sie ja auch sicher schon gemerkt haben, das Gegenteil. Das liegt daran, dass der Hund Ihre Unsicherheit merkt, durch das Kurzhalten noch mehr zerrt weil er mehr Freiheit will und durch das Reden meint, Sie bellen mit. Hunde verstehen nunmal nicht, was wir sagen, egal, was es ist.
Meistens liegt das Problem an der LeinenFÜHRUNG. D. h., der Mensch sollte führen, also vorgehen und der Hund läuft an lockerer Leine neben oder hinter ihm. Meisten läuft der Hund aber vor, zieht womöglich Frauchen/Herrchen hinter sich her und führt damit das Rudel an. Wer führt, so ist das nunmal bei Hunden, regelt auch.
Deshalb üben Sie zuerst die Leinenführigkeit ohne andere Hunde. Wenn das funktioniert, wagen Sie sich wieder an Stellen, wo Hunde sind.
Eine Hundeschule würde ihnen sicher weiterhelfen, dazu sind Hundeschulen schließlich da. Für gehorsame Hunde braucht man, denke ich, keine Hundeschule.

Viel Erfog..
Ellen Mayer
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