10 monataltige Labrador/Husky Hündin Amie bellt alles an

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Hunde
Isabell M. schrieb am 16.10.2017
Hallo guten Abend. Ich bin total verzweifelt und hoffe,dass man nur helfen kann. Ich habe Amie,eine Labrador/Husky Weibchen, die jetzt 10 Monate alt ist, von einer Züchterin mit 7 Wochen bekommen.Ich weiss, dass es sich zu früh ist,aber die Mutter hatte 12 Welpen zur Welt gebracht und war total abgemagert und ich hatte sie ab der 7.Woche mit der Flasche groß gezogen und ungefähr ab dem 7.Monat fing sie an Hunde,Menschen oder irgendwelche Gegenstände,die komisch aussehen, in ihrem Auge, an zu bellen. Sie ist auch stubenrein und hört auch eigentlich sehr gut, wenn ich sie auf einer freien Wiese mit dem Ball herum tobt, sitz,komm,platz all diese typischen Kommandos hört sie auch sehr gut. Ich möchte mir auch einen Hundefahrradanhänger kaufen, weil in Strassenbahnen oder generell mit Verkehrsöffentlichen,ist es einfach unmöglich mit ihr zu fahren. Meine Tochter die 10 Jahre ist, wenn sie mit ihr spazieren geht, gar keine Probleme,kein bellen, nichts.Ist doch komisch finde ich. Ich gebe ihr eigentlich die Sicherheit,dass sie keine Angst haben brauch. Ich weiss nicht,was ich falsch mache.. ich würde mich über eine Antwort von Ihnen freuen.Mit freundlichen Grüßen.
4 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 17.10.2017
Hallo,
um herauszufinden, was falsch läuft, müsste ich wissen, wie Sie versuchen, ihr Sicherheit zu geben. Hunde reagieren meist auf unser Verhalten. Bitte beschreiben Sie doch solch eine Situation genau, vor allem, wie Sie darauf reagieren.

Auf Ihre Antwort freut sich
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Isabell M. | Fragesteller/in
schrieb am 17.10.2017
Wenn wir z.B. mit der Strassenbahn fahren,sie anfängt zu knurren,sie sitzt zwischen meinen Beinen,streichel ich sie und sage nein Amie bös,im tiefen Ton,weil ich denke, dass sie Angst hat in der Strassenbahn ,ich sie deshalb streichel und sie mich ja auch anschaut.Beim Gassi gehen, kaum raus getreten,fängt sie an, ich sie dann straff ziehe und nein aus Amie rufe, im tieferen Ton.Sie hat aber so eine Kraft,sodass ich sie kaum halten kann, weil sie sich beim Laufen auf 2 Beinen stellt und mehr oder weniger schon agressiv in meinen Augen bellt. Ich habe das Geschirr schon gewechselt,erst hatte sie ein normales Halsband, aber dadurch das sie so zieht und dabei bellt, bekam sie kaum Luft und habe ihr ein Bauchgeschirr gekauft. Die Fußgänger schauen einen schon immer komisch an, dass ich sie nicht unter Kontrolle habe.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 17.10.2017
Hallo,
wenn man "Aus"; "Nein" oder was auch immer sagt, steigern sich Hunde, meist aus Unsicherheit, noch mehr in ihr Verhalten weil sie nun mal unsere Sprache nicht verstehen. Durch das Streicheln bestärken Sie Amie in ihrem Verhalten noch mehr, den steicheln ist für Hunde an sich ja was Positives. Amie merkt Ihre Unsicherheit, knurrt, merkt noch mehr Unsicherheit, Frauchen "knurrt" dann auch noch (denn so versteht Amie das) sie wird dann zur Bestätigung auch noch gestreichelt. Ich würde so lange nicht mehr Straßenbahn mit Amie fahren, bis ich das ganze im Griff hätte.
Auch beim Gassi gehen versteht sie nein aus Amie nicht. Sie meint, Sie bellen mit, lassen Amie das Rudel führen.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE der Hündin folgen, wenn sie zieht, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn sie einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihre Hündin richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn sie versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Kommen Sie vor allem dringend davon weg, dass Amie Sie versteht, sie tut es nicht, wird nur noch unsicherer.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Isabell M. | Fragesteller/in
schrieb am 17.10.2017
Vielen lieben Dank für Ihre ausführliche Antwort und ich habe auch verstanden, was sie meinen.Ich werde es auch umsetzen, um für Amie ein besseres Hundeleben zu ermöglichen.Für sie ist es auch eine Qual,so spazieren zu gehen.Sie haben nur sehr weiter geholfen, vielen herzlichen Dank nochmal.
Mit freundlichen Grüßen
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