Wie bekämpfe ich sein Trauma?

Angst
Justus, Y. schrieb am 10.11.2012
Machen Sie Angaben zu Ihrem Hund:

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Rasse: Mischling aus Hütehund (22 kg)

Geschlecht: männlich

Alter: ca.2,5 Jahre

kastriert: nein



Geben Sie Details zu Ihrer Frage an: Unser Hund wurde am 01.09.2012 von einem Auto angefahren, denken wir. Wir wohnen im Grünen und er ist den Rehen hinterher und kam erst am nächsten Tag wieder. Er hat einen doppelten Armbruch erlitten, wurde auch operiert, Schrauben, Platte drin. Gut verheilt soweit, trainieren noch das Laufen wieder, da er immer noch die Schonhaltung hat und es hebt, obwohl der Tierarzt grünes Licht gegeben hat, gesagt, dass alles wieder gut verheilt ist. Aber das eigentliche Problem ist, dass er an der Leine nicht mal in die Nähe einer Strasse will. Sobald er Autos hört, stellt er sich auf, zittert am ganzen Körper, zieht zurück nach Hause. Ich habe es ganz behutsam mit viel Leckerli, trösten immer einen Schritt weiter versucht..

Wir haben noch ein Problem. Wir haben noch einen Hund, 3 Jahre, Labrador-Malinois (34 kg), die sind zusammen auf dem Grundstück aufgewachsen, schlafen zusammen in einem grossen Hundehaus, haben den ganzen Tag zusammen gespielt. Ole, der kranke Hund hat ihn nach der OP nur angeknurrt, um sich gebellt. Wir haben sie die ganze Zeit jetzt getrennt, der gesunde Hund, Casper hat im Haus geschlafen, Ole draussen, auch tagsüber haben wir sie aus Angst vor Eifersüchteleien später, immer gleich behandelt, mal war der eine drin, mal der andere.

Nun kommt bald der Tag, an dem die Fäden gezogen werden, die Schraube wurde entfernt und es geht ihm soweit gut. Aus Entfernung sucht Ole auch die Nähe von Casper, aber sobald Casper näher kommt, hat er Angst. Immerhin wiegt Casper 10 kg mehr, wahrscheinlich hat er Angst, von ihm verletzt zu werden, wenn das Erste Treffen ist. Wie sollen wir das machen? Der Tierarzt meinte, einfach Augen zu und durch, Leinen abmachen und weggehen. Aber ich habe echt Angst. dass wir viel dadurch kaputt machen, aber sie lieben sich, sie haben immer zusammen gespielt, zusammen gebadet, schlafen aneinander gekuschelt. Wie sollen wir das machen? Vielen Dank im Voraus. Yvonne

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1 Antwort
Sven S.
schrieb am 12.11.2012
Hallo Yvonne,

ach Mensch, bei deinen Zeilen tut mir dein Ole wirklich leid. Der arme, wer weiß was er erlebt hat, dass er nun solch ein Schock hat. Hoffentlich hat er aus der Situation gelernt und läuft jetzt nicht mehr so schnell Rehen oder anderen Tieren hinterher.

Zu deiner Sorge: Ole hat zwar schlimmes erlebt und ihm ging es auch sicher nicht gut, aber das alles hatte ja nichts mit Casper zu tun. Ich denke, dass er wirklich nur Angst hat, dass Casper gegen sein Bein kommt. Er muss aber langsam in sein "altes" Leben vor der OP zurück. Ich denke nicht, dass die Zusammenführung problematisch ablaufen wird. Mach es am Anfang so, dass beide gleichzeitig Futter bekommen. Ruf beide Hunde und lass einen rechts sitz machen und den anderen links. Gib beiden Leckerchen dabei. Führe sie ganz langsam zusammen. Ich würde nicht einfach die Leine abmachen und weg gehen. Nachher ist Ole gekränkt, dass er von dir im Stich gelassen wurde. Es weiß ja keiner wie traumatisiert er noch ist. Mach alles in deinem Beisammensein. Steigere langsam die Zeit. Erst fressen sie zusammen, dann sitzen sie sich gegenüber und erst dann leinst du Ole ab und schaust was er macht. Verhält er sich ganz brav und scheint keine Angst zu haben, dann kannst du Casper auch ableinen. Wenn Ole Angst haben sollte, dann wiederholst du die Situation so oft am Tag, dass er sich schnell dran gewöhnt.

Viel Erfolg!

LG
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