Hund plötzlich Angst im Zug

Angst ❯ Vor dem Autofahren
Lisa schrieb am 26.08.2018
Hallo Zusammen,
seit circa 10 Tagen hat mein zweijähriger Jack Russell ganz starke Angst in Zügen, Bussen und Bahnen. Ich habe ihn seit er 8 Wochen alt ist, und von anfang an ans Bahnfahren gewöhnt, da ich in Hamburg lebe und jeden Tag auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen bin. Zusätzlich fahren wir jedes Wochenende circa 500km mit der Bahn, auch das war nie ein Problem. Autofahren fand er nie gut, aber wir fahren so gut wie nie Auto, und wenn kann ich ihn gut mit seinem Kong oder mit Leckerlies ablenken, die ich in einem Tusch einwickel. Seit aber 10 Tagen hat mein Hund panische Angst in allen Verkehrsmitteln. Er zittert ganz stark, zieht den Schwanz ein, und hechelt. In Bus, S-/U-Bahnen klappt es von Tag zu Tag besser, oft ist er nurnoch auf den morgendlichen Fahrten zum Büro gestresst, alle Fahrten danach sind gar kein Problem mehr. Auf langen Fahrten, die ich jeden Freitag und Sonntag antreten muss, ist es aber ganz extrem. Ich nehme ihn zwischen meine Beine, gebe ihm Schutz, ohne ihn in seiner Angst zu bestärken (klappt gut in Bus und S-/U-Bahnen), aber er beruhigt sich nicht. Es ist auch nichts vorgefallen, weder wurde er getreten, noch gab es einen Unfall oder ein ungewöhnliches Geräusch hat ihm Angst eingejagt (zumindest habe ich es nicht gehört). Früher gab es, alle 2-3 Monate, auch "besonders gruselige" Fahrten, in denen er etwas ängstlich war, aber nichts im Vergleich zu seiner aktuellen Situation. Es waren auch immer nur einzelne Fahrten, am nächsten Tag war alles wieder gut, und es war auch nur in langen ICE/IC Fahrten, nie in den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ich bin total verzweifelt, habe auch schon einen Termin mit einer Hundetrainerin, aber ich muss bis dahin noch einige lange Fahrten mit ihm antreten.
Kann es sein, dass sich seine Angst, die plötzlich aufgetreten ist, auch plötzlich wieder auflöst? Kann ich noch etwas tun, was seine Angst in der Situation lindert? Kong, Leckerlies, Spielzeug nimmt er nicht an wenn er so gestresst ist. Ich kann auch nicht jeden Tag ein paar Stationen mit ICE/IC fahren, um ihn schrittweise zu desensibilisieren (ich kann ja nicht jeden Tag zwei Fahrkarten kaufen, und die Deutsche Bahn wird da sicherlich auch keine Rücksicht nehmen ;)). Es bricht mir einfach das Herz, wenn ich ihn so panisch erlebe, und er zweieinhalb Stunden in dieser Situation bleiben muss. Bin für jeden Tipp dankbar!!

Liebe Grüße!
1 Antwort
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 24.10.2018
Hallo,
es ist richtig, dass sich eine Hundetrainerin vor Ort das Verhalten ansieht. Nur so kann an den Ursachen gearbeitet werden.
Nachfolgend möchte ich Ihnen aber gerne ein paar "Werkzeuge" an die Hand geben, die helfen könnten.
1. Bauen Sie ein Entspannungswort auf. Unter https://www.easy-dogs.net/home/blog/training/gastautor/dr_ute_blaschke_berthold/konditionierte_entspannung/konditionierung_der_entspannung.html finden Sie eine "Anleitung".
2. Es könnte helfen, wenn der Hund in einer Hundebox/Hundetasche transportiert wird.
3. Die Zugabe eines Pheromons (Adaptil) als Tropfen oder in Geruchsform kann helfen
4.Homöopahtische Mittel wie z.B. Notfalltropfen könnten unterstützend helfen.
Herzliche Grüße
G. Holz
Hundeverhaltenstherapeutin
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