Hund hechelt und zittert aufeinmal beim Autofahren

Angst ❯ Vor dem Autofahren
Annie H. schrieb am 06.12.2018
Infos zum Hund: Rüde, Chihuahua und Französiche Bulldogge Mix, 9 Monate alt.
Wir haben den Hund mit 6 Wochen geholt, weil der vorherige ihn und seine Geschwister unbedingt los haben wollte.
Wir leben in einer kleinen Stadt in einem Neubau mit Katzen und dem Hund. Im Auto haben wir ihn vorne im Fußraum mit Decke, Spielzeug und Knochen.
Bei den ersten beiden Fahrten lief alles super. Als wir ihn abholten und dann die richtige private Fahrt von MV nach Bayern. Lief prima, er hatte brav geschlafen und hatte auch gut gegessen und getrunken. In Bayern (wir waren bei den Eltern von meinem Freund) hat er sich pudelwohl gefühlt. Die Eltern von meinem Freund kümmerten sich super um ihn, als ich krank war und nicht konnte und mein Hund hatte die beiden schnell sehr lieb gewonnen.
Weiter zur Rückfahrt. Er war zwar traurig, dass wir wieder weg gehen aber im Endeffekt hat er im Auto so brav gelegen und geschlafen wie auf der Hinfahrt.
Zuhause läuft es ganz anders: Ich habe den Hund erzogen, bzw damit angefangen und es versucht. Schnell hat er gehört, Sitz und Platz gemacht. Er durfte nichts von uns essen, nur Hundefutter und Leckerli zur Belohung, kein Menschenessen. Allerdings hat meine Mutter das sehr schnell wieder zerstört. Er hörte gar nicht mehr, alles was ich ihn beigebracht habe war wie weggeblasen. Meine Mutter gab ihm das Menschenessen (wenn sie selbst gegessen hat, bekam er immer was davon). Das ist durch das „Er ist ja ein so kleiner Hund“ passiert, wordurch, bekanntlich die meisten kleine Hunde sehr verzogen sind. Ich habe durchgegriffen, ich kann zwar nicht meine Mutter erziehen aber den Hund. Ich habe wieder von vorne angefangen und wurde strenger. Mittlerweile bin ich für den Hund böse, weil er genau weiß, dass er bei meiner Mutter alles darf und sie nicht bzw. kaum schimpft. Macht es nicht leichter. Jedenfalls, gehen wir dann zur zweiten Fahrt, wieder von MV nach Bayern.
Er sprang freiwillig ins Auto von meinem Freund und wir fuhren los. Anfang, alles super. Nach 30 Minuten: hecheln. Wir dachten, ihm ist zu warm, haben das Auto kälter gemacht. Irgendwann wurd er ruhig. Auf der Rückfahrt war es so ähnlich.
Bei der 3. Fahrt, selber Weg: Springt ins Auto, aber keine Ruhe. Er hechelte extrem. Wir haben angehalten und ihn gestreichelt, versucht zu beruhigen, aber nichts. Wir sind schliesslich weiter und haben ihn erstmal ignoriert, irgendwann wurde er tatsächlich ruhig.
Auf der Rückfahrt hingegen keine Besserung: Er hechelt extrem und es kam noch starkes Zittern dazu. 3/4 der Fahrt, bis er endlich einschlief.
Das war die eine Seite. Trotz dessen, dass er bei den Fahrten nach Bayern so ist, ist er bei meiner Mutter ganz seelenruhig, auch bei größeren Fahrten. Bis vor kurzen: Wir fuhren ca. 1 Stunde zum Shoppen in eine andere Stadt, wo er aber auch öfter war. Beim Hinweg fing es an, er zittert und hechelt leicht, die ganze Fahrt. In der Stadt dann, haben wir viel mit ihn gemacht und sind gelaufen. Dann haben wir ihn 30 Minuten im Auto gelassen, in der Zeit hat er ruhig geschlafen. Auf dem Rückweg aber wieder, wie auf dem Hinweg.
Seitdem will er nichtmal in die Nähe des Autos. Sobald er merkt, wo es hingeht, zieht er stark in eine andere Richtung. Die Fahrten sind zum Horror geworden. Jede Fahrt, dolles Hecheln und zittern, sobald das Auto an geht bis es wieder ausgeht.
Ich weiß ehrlich nicht mehr, was ich machen soll und ich mache mir sehr Sorgen, da eben Autofahren ein Teil ist, was wir oft machen. Zum Beispiel, dass wir oft nach Bayern fahren. Ich möchte nicht, dass die Fahrt für ihn so schlimm ist.
Lg
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 08.02.2019
Hallo Annie,
bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort.
Sie schreiben, Sie wurden, weil Ihre Mutter den Hund verzogen hat, strenger mit ihm. Warum? Was kann der Hund dafür? Möglicherweise hat er dadurch Angst vor Ihnen bekommen.
Es kann natürlich sein, dass das sich auch auf das Autofahren übertragen hat. Wenn Sie ihn dann vielleicht noch trösten oder versuchen, ihn zu beruhigen, steigert er sich immer mehr rein denn Hunde verstehen unsere Worte nicht.
Seien Sie in der Erziehung konsequent, auch wenn Ihre Mutter das nicht ist. Hunde können sehr gut den Unterschied erkennen. Aber seien Sie nicht "streng", was immer das auch bedeutet. Geben Sie Kommandos ruhig und souverän. Mit Ungeduld und lauten Worten erreicht man das Gegenteil.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de

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