Hund knurrt bei Geräuschen und Leuten, die den Raum betreten.

Angst ❯ Vor Menschen
Samsam94 schrieb am 30.09.2019
In der Überschrift eigentlich schon auf den Punkt gebracht. Mein Labrador Rüde sam (2jahre 3monate, nicht kastriert) ist ein wirklich unglaublich lieber Hund. Er hat auch nie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht ABER: wenn ich mich in einem Raum befinde, und jemand kommt herein, bellt und knurrt er und stürmt zur Tür. Wenn er Leute im Flur hört wird er schon angespannt und knurrt manchmal. Er tut dies ziemlich wahrscheinlich nicht wenn er alleine in der Wohnung ist. Wenn es klingelt bellt er auch nicht, ist aber bereits angespannt. Dieses Verhalten ist meiner Meinung eher Verunsicherung anstatt Aggressivität. Ich kann es mir aber nicht erklären. Draußen ist es viel besser aber manchmal aus dem nichts knurrt er Leute an. Sogar meinen 3 jährigen Neffen hat er einmal angeknurrt. Nachdem er etwas Zeit hatte um alles abzuschnüffeln, war es wieder mein lieber Hund. Mein Neffe konnte alles mit ihm machen und die beiden spielten sehr schön. Sam mag Menschen eigentlich ich verstehe nur nicht seine Unsicherheit und weiß auch nicht wie ich sie ihm nehmen kann. Ich vermute, er hat das Gefühl, er müsste sich darum kümmern wenn Leute kommen und das stresst ihn. Wenn es klingelt schicke ich ihn in sein Bett und mache die Tür zu. Dann bellt er auch nicht. Wenn ich ihn nach kurzer Zeit raus und zu dem Besuch lasse, klappt dies meist ohne Knurren. Aber wir machen keine guten Fortschritte bei dem Grundproblem: seiner Unsicherheit.
Besten Dank im Voraus!
3 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 02.10.2019
Hallo,
dazu hätte ich noch ein paar Fragen:
Fordert Sam oft erfolgreich Futter, Streicheleinheiten, spielen ein?
Darf er ungefragt aufs Sofa?
Hat er immer Spielzeug zur Verfügung?

Auf Ihre Antwort freut sich
Ellen Mayer
ww.lesloups.de
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Samsam94 | Fragesteller/in
schrieb am 02.10.2019
Hallo, er fordert kein Futter. Aber er darf aufs Bett. Das tut er aber nicht unaufgefordert. Spielchen und streicheleinheiten fordert er ein. Und ja er hat immer Spielzeug zu Verfügung.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 02.10.2019
Wenn er Spielchen und Streicheleinheiten einfordert, trainiert er Sie. Indem er immer Spielzeug zur Verfügung hat, verfügt er über Eigentum, welches es zu verteidigen gilt. Da Sie sich von ihm trainieren lassen, sind auch Sie sein "Eigentum", aus Hundesicht. Das bestätigt auch, dass er nur, wenn Sie dabei sind, so reagiert.
Lassen Sie sich deshalb nicht von ihm trainieren, sondern trainieren Sie ihn. Ansonsten ist er mit seiner Rolle als "Rudelführer" vollkommen überfordert und ja, seine Reaktionen zeigen seine Unsicherheit. Die meisten Hunde wollen jemanden, der ihnen zeigt, was zu tun ist, nicht umgekehrt.
Wenn er also gestreichelt werden will, ignorieren Sie es kommentarlos. Sie können ihn sooft streicheln, wie Sie wollen, aber eben, wie SIE wollen.
Mit dem Spielen ist es genauso. Sie stellen ihm Spielzeug zur Verfügung, spielen mit ihm, beenden das Spiel auch wieder. Also nicht so lange warten, bis er keine Lust mehr hat, sondern aufhören, wenn SIE wollen. Danach kommt das Spielzeug weg, es ist IHRES.
Sie können auch mit ihm trainieren, dass er in sein Bett geht und dort bleibt, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn Ihr Hund den Platz verlassen will, bringen Sie ihn kommentarlos wieder hin. Wenn er dort bleibt, geben Sie ihm ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Wenn das funktioniert, bitten Sie jemanden, zu klingeln und zu klopfen. Zuerst nur einmal kurz. Wichtig: Sie reagieren nicht darauf, schicken den Hund, wie zuvor geübt, an seinen Platz. Evtl. benötigen Sie etwas Geduld. Geben Sie aber nicht auf, lassen den Hund an seinem Platz und reagieren nicht auf das Klingeln. Wenn das bei einem Klingeln funktioniert, kann man das Geräusch steigern und wenn das dann klappt, den Besuch rein bitten. Sobald der Hund wieder bellt, gehen Sie einen Schritt zurück, bis dorthin, wo es noch funktioniert hat.
Sie haben ihm dann Disziplin beigebracht und müssen ihn nicht mehr aussperren.
Der Hund kann sich so auf Sie verlassen, muss nicht mehr selbst regeln.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de

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