Pfotenlecken - ADHS?

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Balou2212 schrieb am 09.02.2020
Hallo,
Wir haben eine 4 Jährige Französische Bulldogge namens Balou, er ist ein unkastrierter Rüde.
Wir haben ihn im Alter von 7 Monaten bekommen, seine erste Besitzerin war eine allein lebende 20 jährige in Ausbildung und Überfordert mit ihm.
Balou bekommt täglich seinen Spaziergang und wird bonding abgöttisch geliebt. Mein Mann arbeitet in Schichten, ich arbeite selbstständig größtenteils von zu Hause aus. Wenn beide beruflich unterwegs sind, bringen wir ihn zu meinen Eltern die 2 Minuten entfernt wohnen. Man kann wirklich nicht sagen er wäre zu viel alleine oder würde keine Aufmerksamkeit bekommen.
Unser großes Problem ist sein Pfoten-lecken und knabbern.
Wir haben alles mit ihm durch:
- Allergietest: er ist allergisch gegen Rind und Schwein, er bekommt nur noch hypoallergenes Tierarzt Futter, vegetarische Leckerlies und Co.
Er hat eine chronische Hautentzündung (gehen wir stark von aus), er bekommt jeden Morgen eine halbe Tablette gegen den Juckreiz (heißt Apoquel). Wenn er die nicht bekommt, dann ist sein Pfoten-Massaker noch wesentlich schlimmer.
- Grasmilben und Co: wurden bereits ausgeschlossen mit unserem Tierarzt
- Adaptil zur Beruhigung zeigt keinerlei Wirkung
- Aus Tierärztlicher Sicht ist körperlich alles ausgeschlossen.

Es belastet uns sehr.
Mal ist es ein stetiges lecken, wie in Trance, wenn er aber besonderen frustriert ist, weil er was nicht darf oder ausgeschimpft wurde, dann beißt er richtig in die Pfoten rein. Oft sind sie blutig davon.
Morgens werden wir von seinem Pfotenlecken geweckt und den ganzen Tag über geht es nur „Aus, Aus, nein, nein“. Darauf reagiert er kaum noch. Er hört nur auf wenn wir ihn mit der Wasserspritze nass spritzen (kurzzeitig), oder mit der Halskrause. Sobald er die Halskrause um hat, macht er nicht mal Anstalten seine Pfoten zu lecken, es kann also kein physischer Juckreiz sein.

Was können wir tun und an wen können wir uns wenden?

Ich konnte keine passende Kategorie hier auf ihrer Seite finden, weswegen ich „Mangelnder Gehorsam“ einfach angegeben habe.
2 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 12.02.2020
Hallo,
natürlich ist es nicht möglich, aus der Entfernung, ohne Hund und Situation gesehen zu haben, einzuschätzen, warum Balou das tut. Ich kann deswegen nur raten.
Dass der Hund auf "Aus", "Nein" etc. nicht mehr reagiert, ist nachvollziehbar. Das ist für ihn ein Hintergrundgeräusch.
Mit der Wasserpistole anspritzen würde ich unterlassen. Der Hund wird damit für etwas bestraft, wofür er nichts kann. Dann ziehen Sie ihm besser die Halskrause an.
Dass Sie dem Hund nicht beigebracht haben, alleine zu bleiben, bringt mich zu der Annahme, dass er auch keine Grenzen und Regeln kennt. Das könnte die Ursache für dieses Verhalten sein.
Sie schreiben, er ist frustriert, wenn er was nicht darf oder ausgeschimpft wird. Auch das bestärkt meine Annahme der fehlenden Grenzen. Wenn ein Hund frustriert ist, weil er was nicht darf, heißt das, er darf sehr viel und wenn er dann mal was nicht darf, ist er frustriert. Ganz davon abgesehen, dass Schimpfen Hunde oft verwirrt oder sogar verängstigt, je nachdem, wie sensibel ein Hund ist.
Dazu hätte ich ein paar Fragen:
Darf er unaufgefordert auf Sofa oder Bett?
Fordert er oft erfolgreich Streicheleinheiten, Futter, spielen etc.?
Hat er immer Futter und/oder Spielzeug zur Verfügung?
Wie gehorcht er im Allgemeinen?
Wie geht er an der Leine?

Auf Ihre Antwort freut sich
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Dorothee R.
schrieb am 17.01.2022
Hallo Balou2212,
ich habe soeben deinen Beitrag hier gelesen. Wir haben genau dieselbe Situation mit unserer Französischen Bulldogge.
Hat bei euch denn etwas geholfen oder leckt sich Balou immer noch die Pfoten?
Danke schon mal für eure Antwort.
LG
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