Hund nach 5 Jahren ohne erziehung übernommen, wie erziehen?

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Constantina S. schrieb am 15.09.2019
Mein Partner hat einen Australien Shepard, welchen er sich mit der Ex, die sich den Hund eingebildet hat, direkt über einen Züchter bekam. Beiden wurde von so einem Hund abgeraten und sie war, wie erwartet, völlig überfordert. Bei der Trennung musste er dann den Hund nehmen, hatte aber aufgrund seiner Arbeit keine Zeit für das Tier. So gingen drei unterschiedliche Personen Tag für das mit dem Hund gassi. Er kann bis heute nicht an der Leine gehen und flippt bei Menschen wie Hunden völlig aus (zieht an der Leine, bellt, verhält sich aggresiv). Generell ist er nicht zu kontrollieren und hypernervös, auch in der Wohnung. Wenn man ihn alleine lassen möchte muss man einen Raum ausräumen weil er alles zerstört was sich in reichweite befindet. Ich hatte selbt schon Hunde (Boxer, American Bulldog) aber mit diesen war ich in der Hundeschule und sie wurden von Tag 1 weg erzogen. Mir ist auch bewusst das natürlich gerade mein Bulldog gemütlicher war und weniger Ansprüche hatte als ein Aussie.
Die Frage ist - wie setze ich bei einem Tier über 5 Jahre das keine Grenzen kennt und akzeptiert an? Aufgrund des "ausflippens" (er beruhigt sich nicht mehr wenn er einen Hund auf der Straße gesehen hat) können wir keine Hundeschule besuchen und von den Trainern hört man (wo ich 100% zustimme) das wir nicht die richtigen Besitzer für so einen Hund sind. Das ist mir völlig klar und ich würde mir nie so einen Hund nehmen, aber mein Partner wird sich nicht von dem Tier trennen. Die Frage ist also - kann ich irgendetwas tun? Hat jemand vielleicht Erfahrung mit solchen fällen? Ich bin am verzweifeln mit dem "Terroristen" im Haus...
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 15.09.2019
Hallo Constantina,
normalerweise sind Hundeschulen da, um Menschen mit ihren Hunden zu helfen, ob "richtige Besitzer" oder nicht. Erzogene Hunde benötigen keine Hundeschule.
Es ist auch egal, dass der Hund nie erzogen wurde, die Grenzen und die Erziehung sind die gleichen wie bei einem jungen Hund.
Der Aussie ist ein Arbeitshund, er muss was zu tun haben. Deshalb sollte er auf jeden Fall geistig und körperlich ausgelastet werden. Dann wird er auch ruhiger und ausgeglichener werden. In einer guten Hundeschule wird man Sie da sicher beraten.
Desweiteren sollte an der Leinenführigkeit gearbeitet werden, dann rastet er nicht mehr an der Leine aus.
Auch das alleine bleiben sollte trainiert werden. In einem ausgeräumten Raum lernt er das sicher nicht.
Allerdings ist es, wie Sie wohl verstehen, nicht möglich, bei solch einem Hund online und aus der Entfernung ein vollständiges Erziehungsprogramm zu absolvieren.
Es wird Ihnen oder Ihrem Partner wohl nichts anderes übrig bleiben, als eine Hundeschule zu suchen, die kompetent genug ist, Ihnen und vor allem dem Hund zu helfen.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de


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