Hund knurrt bei jedem Geräusch im Flur/Hof

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Christin S. schrieb am 14.06.2012
Hallo,



mein 1,5 j. Jack-Russell Mischling knurrt wenn z.B. andere Nachbarn im Flur oder wenn das Fenster offen ist im Hof unterwegs sind. Je näher diese an der Wohnung sind, um so lauter wird sein knurren bis hin zum Bellen (aber nur 1-2 mal, da er eigentlich kein Kläffer ist). Ich habe es mittlerweile mit ignorieren und ermahnen versucht, aber ohne Erfolg. Er liegt in seinem Körbchen, hebt den Kopf und fängt an zu knurren. Nach einpaar mal, legt er den Kopf wieder ab und schläft weiter. So geht das andauernd, auch nachts, wenn das Fenster offen ist. (Schlaflose Nächte). Wenn er mal nicht knurrt, lob ich ihn, aber er merkt es sich leider nicht. Was kann man da noch machen?
1 Antwort
Hallo Frau Seidel,

 

wenn ein Hund knurrt und ggf. bellt und dabei die Körpermuskulatur anspannt, in Richtung der Geräuschquelle starrt, den Nasenrücken runzelt und die Lefzen hochzieht (sieht Ihr Hund so aus?), dann zeigt er Aggressionsverhalten.

 

Aggresionsverhalten gehört erst einmal zur normalen Kommunikation von Hunden. Ein Hund möchte damit erreichen, dass Menschen oder andere Hunde oder - wie bei Ihnen - die Geräuschverursacher im Flur / Hof verschwinden. Der Hund zeigt das Verhalten, weil er z. B. Angst vor den Geräuschverursachern hat oder etwas verteidigen möchte (bspw. sein Territorium o.ä.). Was genau die Motivation Ihres Hundes ist, kann man erst sagen, wenn wesentlich mehr Informationen zu Ihrem Hund und seiner Vorgeschichte bekannt sind und man ihn einmal in einer solchen Situation beobachtet und die Feinheiten seiner Körpersprache gesehen hat.

 

Vorerst sollten Sie das Verhalten Ihres Hundes ignorieren. Wenn Sie versuchen, Ihren Hund zu beruhigen oder zu ermahnen, dann könnte er Ihre Aufmerksamkeit leider allzu leicht als Belohnung für sein Verhalten interpretieren. Auch eine Strafe ist nicht angebracht, da diese in der Regel die Hund-Halter-Beziehung belastet und das Problem nicht im Sinne des Hundes löst.

 

Weitere Trainingsschritte sollten Sie mit einem verhaltenstherapeutisch tätigen Tierarzt vor Ort besprechen, nachdem dieser Sie, Ihren Hund und die Situation bei Ihnen einmal kennengelernt hat.

 

Viele Grüße,

Stefanie Ott
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