Mein Hund zieht an der Leine, wenn er andere Hunde sieht

Leinenführigkeit
Nacho1811 schrieb am 22.01.2015
Nacho mein Labrador ist es jetzt 1 Jahr alt. Soweit hört er ganz gut und ich habe keine Probleme mit ihm, nur eins. Und zwar an der Leine wenn er andere Hund sieht. Wenn er im Feld frei läuft und ich sehe einen Hund, muss ich Nacho direkt anleinen sonst würde er dort hin stürmen weil er spielen will. Wenn er an der Leine ist flippt er vollkommen aus. Er entwickelt in diesem Moment so eine Kraft, das ist unglaublich . Er zieht dann zu dem Hund, pienst, gibt Töne von sich und will immer nur spielen. Ganz selten das uns ein Rüde entgegen kommt und er das ganze bösartig macht ( also stellt die Haare und brummt ) , hier will er wohl testen. Also von 100 Hunden würde er mit 99 Spielen und einen davon kann er nicht leiden (nur an der Leine, er ist nämlich ein Hund der sich sofort unterwirft und sich sehr selten oder erst ganz spät wehrt, wenn ein anderer Hund gegen Ihn geht). Also Hauptproblem, wenn er an der Leine ist , zB. An der Straße und sieht einen Hund fängt er an zu piepsen und zu ziehen und will mit aller macht zu dem anderen Hund spielen. In diesem Moment seien Aufmerksam zu bekommen ist unmöglich . Weiterlaufen ist schwer, im Sitz warten geht auch nicht, selbst Leckerbissen können ihn in diesem Moment nicht ablenken ( und das mag was heißen , er ist Ein Labrador der IMMER frisst). Gibt es noch einen Tipp was man in dieser Situation machen kann ? Vielen herzlichen Dank für eine Antwort, Freundliche Grüse Katharina ...
2 Antworten
anni93
schrieb am 22.01.2015
Hallo.
Wir machen das so:
Der Hund wird der Situation entzogen indem wir uns seitlich vom fremden hund abwenden sodass unser Hund den fremden nicht mehr im Blick hat. Hat sich unser Hund beruhigt>klick+leckerli.
Nach ein paar Wiederholungen dieser Art bleiben wir stehen wenn sich uns ein fremder Hund nähert. Unser Hund muss dann "guck/swatch me" machen. Er soll den fremden Hund nicht angucken. Bleibt unser Hund ruhig und konzentriert sich auf uns>klick+leckerli.
Sollte er jedoch mehr Interesse am fremden Hund zeigen halten wir unserem Hund ein Leckerli vor die Nase und führen ihn seitlich hinter unseren Rücken damit er den fremden Hund nicht mehr sieht und uns die Aufmerksamkeit schenkt. Ist der Hund ruhig und guckt uns an>klick+leckerli.

Im letzten Schritt gehen wir mit unserem Hund am fremden vorbei. Kommando "guck/watch me". Guckt der Hund uns bei vorbei gehen an>klick+leckerli.

Zum Schluss darf unser Hund in unregelmäßigen Abständen (mal nach 2 Tagen, mal nach 5...) Nach dem ruhigen vorbei gehen den fremden Hund beschnüffeln / spielen.

Viel Erfolg!
MfG
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Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 23.01.2015
Guten Morgen Katharina,
erst einmal ist es doch ganz toll, dass Ihr Hund ein gutes Sozialverhalten hat und sich mit anderen Hunden, auch Rüden, gut versteht. Das ist doch schon mal die halbe Miete. :)
Ich weiß aber auch, dass gerade ein Labrador ungeheure Kräfte entwickeln und dass die Situation auch kippen kann. Deswegen ist es richtig, an dem Problem zu arbeiten. Mit einem Clicker zu arbeiten, wie Anni das vorschlägt, ist eine gute Idee - wenn der Hund Clicker kennt. Doch jeder Hund ist anders. Ich weiß auch nicht, welchen Hund Anni hat, aber nicht für jeden Hund ist Ruhe in diesen Momenten abrufbar.
Ihr Hund ist ja noch sehr jung, aber ich denke, Sie müssen noch etwas attraktiver für Nacho werden. Retriever wurden ja für die Entenjagd gezüchtet. Sie mussten oder durften die Beute holen, wenn der Jäger geschossen hat. Haben Sie denn schon einmal Futterbeutelarbeit mit Nacho gemacht? Futterbeutelarbeit hat den Vorteil, dass Sie Nacho draußen füttern und - wie Sie schon erwähnt haben - Futter für den Hund, gerade für den Labrador, immens wichtig ist. Mit einem Futterbeutel gehen Sie gemeinsam "auf die Jagd" und befriedigen damit seine Grundbedürfnisse. Nacho darf den Futterbeutel holen und Sie "verteilen" die Beute dann, indem Sie den Reißverschluss öffnen und Nacho daraus fressen lassen. Fordern Sie zuvor immer die Aufmerksamkeit Ihres Hundes ein. Dadurch lernt Nacho, dass er "fragen" muss, um "Spaß" zu haben. Dann können Sie dies nach einer Weile auch auf Hundebegegnungen übertragen.
Fragen Sie dann den anderen Hundehalter, ob eine Begrüßung möglich ist und geben Sie Nacho ein klares Signal, dass er jetzt begrüßen darf.

Wenn Sie mehr über das Futterbeuteltraining oder andere Jagdersatzhandlungen erfahren möchten, beschreibe ich Ihnen gerne noch einmal den Übungsaufbau.

Liebe Grüße
Ihre Gabriele Holz
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