Leinentraining mit 2 Hunden? Einer davon blind!

Leinenführigkeit
Hannah K. schrieb am 29.10.2012
Machen Sie Angaben zu Ihrem Hund:

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Rasse: 1.Hund Kangal / 2. Hund Labrador

Geschlecht: Rüden

Alter: 1. Hund 3 Jahre / 2. Hund 3-5 Jahre

kastriert: beide



Geben Sie Details zu Ihrer Frage an:

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Ich habe 1 blinden Labrador, der als Notfall-Fundhund aus dem Ausland zu mir kam. Sehr lieb zu jedem und allem. Läuft meistens frei mit bei den Spaziergängen, da er sich an dem Geräusch des Partnerhundes (Bärenglocke) orientiert und auf Kommando aus weiterer Entfernung kommt (es sei denn es gibt dort etwas leckeres zu fressen - frisst alles!).

Seit 3 Monaten ist ein Kangal dazugekommen, der gut sozialisiert ist, aber einen ausgeprägten Jagdinstinkt hat und außerdem auch noch Leinentraining (er zieht) braucht. Er auch zu jedem Hund und mit ihm spielen (er verträgt sich mit allen Hunden, ist aber einfach zu groß und zu ungestüm). Da er dann nicht zu halten ist (ca. 65kg) mache ich ihn immer mit der Leine an einem Zaun fest und stehe nebem ihm und gebe ruhig das Kommando 'Nein' wenn er am durchdrehen (winselt und tobt) ist. Sobald der Hund vorbei ist, beruhigt er sich wieder.

Der kleine Labrador steht meistens daneben und bellt in alle Richtungen, da er nicht weiß was los ist und einfach nur mitmachen will.

Die Frage ist jetzt folgende:

Da es nicht möglich ist an anderen Hunden vorbeizugehen oder sich abzuwenden und wegzugehen (er ist einfach zu stark) kann ich das Problem nur so lösen, indem ich ihn anbinde und danebenstehe. Leckerlis oder Spielzeug sind für ihn in dieser Situation vollkommen uninteressant.

Was kann ich tun? Ich möchte die Sache wirklich in den Griff bekommen, da es ziemlich nervt.

Vielen Dank

Renate
3 Antworten
Sven S.
schrieb am 31.10.2012
Hallo Renate,

ein Hund von 3 Jahren sollte eigentlich schon gut erzogen sein. Anscheinend hat er vorher keine gute Erziehung genossen (ohne jemandem etwas böses zu wollen).

Was soll ich sagen. Dein Kangal verunsichert deinen Labi und damit dein Labi nicht sich angewöhnt jedesmal zu bellen, wenn ein Hund vorbei kommt und sich somit etwas aneignet was er sich nicht aneignen soll, müsstest du getrennt Gassi gehen bis dein Kangal entspannt an Hunden vorbei gehen kann. Immerhin musst du einen großen Hund bendigen und sich in diesen Momenten um 2 Hunde kümmern zu müssen ist sehr schwierig. Deshalb meine Empfehlung getrennt Gassi zu gehen.

Das Kommando "Nein" ist meiner Meinung nach in diesen Situationen überflüssig. Er hört ja eh nicht drauf, dann solltest du es auch lassen zu sagen. Vielleicht fühlt er sich auch durch dieses Kommando bestätigt. Du musst mal schauen womit du bei deinem Hund gut ankommst. Zu sitzen und abzuwarten sollte auf die Dauer keine Lösung sein. Zumal er sich dann auch immer mehr reinsteigert. Versuch mal für den Anfang folgendes: Lein deinen Hund wie gewohnt am Zaun an und stell dich vor ihm, so dass er den anderen Hund nicht sehen kann. Sprich dabei nicht viel mit ihm. Gib ihm knackige Kommandos wie "Sitz", "Platz" oder ähnliches. Mich würde mal interessieren, wie er in diesen Momenten reagiert, wenn er die anderen Hunde nicht sieht.

LG
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Simone A.
schrieb am 14.11.2012
Hallo Sven Spitzer,

vielen Dank für die Antwort.

Der Kangal ist auch als Notfallhund aus dem Ausland zu mir gekommen. War wohl dort der Nachwuchs-Star-Zuchtrüde und wurde auch schon auf Ausstellungen präsentiert. Lebte in einer Zuchtanlage mit vielen anderen Hunden allerdings als Ausnahme auch mit Familienanschluss. Die Anlage wurde aufgelöst. Da er auf Ausstellungen war hat er wohl auch eine gewisse Ausbildung erhalten. Was mit ihm allerdings gemacht wurde ist mir unbekannt.

Mittlerweile habe ich die Sache schon ganz gut in den Griff bekommen. Ich habe auf totale Handfütterung während des Spazierengehens umgestellt und siehe da, mein Hund weicht mir nicht mehr von der Seite und achtet ganz stark auf mich. Andere Hunde in der Ferne werden nur noch kurz beachtet und er ist sofort wieder bei mir. Hunde in der Nähe sind noch interessanter, aber ich muss ihn nicht mehr anleinen, da er sich tatsächlich jetzt weiterführen lässt. Einen totale Konfrontation (also direktes Aufeinanderzu- und vorbeigehen) habe ich noch nicht probiert, ich denke das dauert noch.

Ein getrenntes Spazierengehen wäre bei mir nicht möglich gewesen, da ich berufstätig bin und morgens, sowie abends mit meinen Hunden eine Stunde unterwegs bin.

Ich bin selbst überrascht wie schnell diese Handfütterung gewirkt hat und werde dies auf jeden Fall weiter beibehalten.
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Sven S.
schrieb am 15.11.2012
Hallo Simone,

vielen Dank noch einmal für deine Rückmeldung!

Es ist super, dass du deinen Hund jetzt in Griff hast. Das freut mich wirklich sehr!

Achte darauf, dass dein anderer Hund nicht zu kurz kommt. Nicht dass dieser sich verändert, weil er eifersüchtig wird.

Weiterhin viel Spaß mit deinen Hunden!

LG
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