Junge Hundedame zieht ununterbrochen.

Leinenführigkeit
Toothie schrieb am 16.01.2018
Hallo, meine 11 Monate alte Mischlingshündin kannte ihre ersten 7 Lebensmonate lang nur die Flexileine. Dann haben wir sie bekommen und seit dem lief sie an einer normalen Leine und Geschirr Ich konnte ihr das Ziehen einige Zeit lang etwas abgewöhnen, aber so richtig will das nicht funktionieren. Leberwurst oder anderes frisst sie draußen nicht, bei Fuß übe ich oft zu Hause, aber sie verliert schnell das Interesse.
Habe ebenfalls eine Agilityleine (Schnürleine) ausprobiert. Anfang klappte es super zum Trainieren, später zog sie dann immer mehr und mittlerweile nehme ich diese Leine nicht mehr, da sie zu sehr zieht und dann hustet.
Momentan versuche ich es mit leichtem ruckartigen Zurückziehen, das funktioniert logischerweise nur mäßig.
Mit dem Stehenbleiben sobald sie zieht habe ich 2 Wochen lang nur Nerven verloren und habe es aufgegeben, weil wirklich kein bisschen Erfolg eintrat.(Bei einer anderen Hündin Klappe dies super)....
Jetzt gehen mir langsam die Ideen aus, können Sie mir helfen ?
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 23.03.2018
Guten Tag,
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE der Hündin folgen, wenn sie zieht, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn sie einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihre Hündin richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn sie versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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