Was tun, wenn Hund Menschen in geschlossenen Räumen massiv angeht?

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Rania J. schrieb am 18.11.2021
Sehr geehrtes Agila-Team,

wir leben seit sechs Monaten mit einem rümänischen Hütehund-Mix. Leo ist ca. 4 Jahre alt und mit meinem Mann und mir ein wunderbarer Hund: sehr lernwillig, verspielt, freudig, energievoll, hört super, sehr bezogen. Mit uns war er vom ersten Kennenlernen im Tierheim an genau so: verspielt, suchte Nähe etc. Mit jedem anderen Menschen aber ist er enorm schwierig bis feindselig. Solange Menschen sitzen z.B im Büro ist mittlerweile alles in Ordnung, sobald aber jemand aufsteht, sich gar bewegt, schießt er sehr laut auf die Person zu und droht. Dabei ist er unmittelbar vor der Person. Wenn die Person ihm dann den Rücken zudreht, schnappt er ab. Das gilt aber nur in geschlossenen Räumen, draußen sind ihm Menschen gleichgültig.

Leo ist an sich sehr ängstlich, er zuckt bei allen metallischen Geräuschen, weicht mit zusammengekniffenen Augen zurück, wenn ich Geschirr einräume etc. Ich habe mit ihm Einzelstunden absolviert um ihm zu vermitteln, dass ich die Führung übernehme, er kann nun Fuß, Decke, Apportieren etc, aber dieses Problem ist unverändert. Wir haben es auch schon damit versucht, dass der Mensch, z.B Büromitarbeiter die er nahezu täglich sieht, mit ihm spricht, ihm Snacks, viele und gute, gibt etc. Nichts hilft. Haben Sie eine Idee?
3 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 18.11.2021
Hallo,
wie reagieren Sie auf dieses Verhalten? Fordert Ihr Hund oft erfolgreich etwas von Ihnen wie z. B. Streicheleinheiten, spielen, Futter u.s.w.?

Auf Ihre Antwort freut sich
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Rania J. | Fragesteller/in
schrieb am 18.11.2021
Ich habe bereits unterschiedliche Reaktionsmöglichkeiten ausprobiert: ich habe zurückgeholt und auf seinen Platz geschickt, vorbeugend reagiert indem ich ihm sobald sich ein Mensch ansetzt zu bewegen untersagt nach vorn zu schießen (klappt, aber nur für den Moment), habe Menschen zunächst nur aufstehen und sich gleich wieder hinsetzen lassen , Menschen mit Snacks werfen lassen, den Hund sofort etwas anderes machen lassen (Sitz, Decke etc.). Nichts hilft dauerhaft, das Grundproblem ist unverändert.
Ich achte darauf, dass er nicht vorgibt, wann gespielt wird, welche Strecke wir gehen etc. Ich vermute nicht, dass es sich um ein Führungsproblem handelt, weil es sich trotz intensiver Arbeit an dem Thema Führung kein Stück verändert hat.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 18.11.2021
Sie schreiben, dass Sie nicht vermuten, dass es sich um ein Führungsproblem handelt. Ich hingegen vermute, dass es genau das ist. Auch, wenn Sie vorgeben, wann gespielt und wohin gegangen wird, kann es bei anderen Dingen, z. B. beim Fordern von Streicheleinheiten vom Hund ausgehen und das verwirrt ihn. Gerade bei ängstlichen Hunde können kleine Dinge zu solchen Problemen führen und eine ganz klare Führung ist sehr sinnvoll.
Er hat offensichtlich das Gefühl, in Räumen alles regeln zu müssen.
Sie schreiben, nichts hilft dauerhaft, das Grundproblem ist unverändert. Das hängt damit zusammen, dass das Grundproblem nicht die Aggressivität ist. Die ist das Symptom, die Spitze vom Eisberg.
Allerdings kann ich aus der Entfernung nur raten. Am besten wäre, einen Hundetrainer vor Ort zu kontaktieren.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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