Knapp 9 Monate Aussi/Collie Rüde ist unsicher

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Marina W. schrieb am 07.04.2019
Mein unkastrierter Hund wird bald 9 Monate und ist in der Pupertät. Ich habe ihn seit er 4 Monate ist. Er ist sehr unsicher im Umgang mit Männer und manchmal machen ihm draussen Briefkästen oder so Angst. Männer und manchmal auch Frauen findet er komisch und bellt sie an und knurrt und hat leider auch schon zugeschnappt wenn sie zu nahe kommen. Wenn jemand ihn direkt anschaut bellt er. Ich habe das Gefühl dass er schnell reizbar ist und sich schnell bedroht fühlt und sich mit schnappen verteidigt, aber sich auch schnell wieder beruhigt sobald die Situation vorbei ist.

Wie kann ich ihm die Hilfe geben die er braucht? Wie soll ich reagieren? Möglichst viel ihn in Situationen mit fremden Menschen bringen damit er merkt dass nichts passiert?
5 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 08.04.2019
Hallo Marina,
wahrscheinlich fühlt Ihr Hund sich nicht beschützt von Ihnen und muss das selbst übernehmen. Um Ihnen und dem Hund helfen zu können wäre es wichtig, zu wissen, wie Sie auf diese Angst reagieren.

Auf Ihre Antwort freut sich
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Marina W. | Fragesteller/in
schrieb am 08.04.2019
In der Hundeschule erhielt ich den Tipp dass ich ihn auf die Seite schupfen muss... leider habe ich dies zuerst getan - deshalb habe ich es wohl verstärkt. Nun übe ich mit ihm, dass er mich, sobald er einen Mensch sieht, er mich anschauen muss und von mir ein Leckerchen erhält und an der Leine halte ich ihn jeweils hinter oder neben mir. Wenn Besuch da ist, leine ich ihn bei seinem Bettchen an und wenn er ruhig ist, gibt es ein Leckerchen. Zurzeit darf ihn niemand der zu dieser „Gruppe“ gehört streicheln oder anschauen. Wenn aber schnell aufsteht oder niest oder so, würde er nach vorne gehen, wenn ich ihn nicht angeleint hätte..
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 08.04.2019
Dass er Sie anschaut und ein Leckerchen bekommt, ist ok, wenn es funktioniert. Viele Hunde reagieren nicht auf Leckerchen, ablenken damit sollten Sie auf keinen Fall. Das wäre Bestechung und keineswegs geeignet, einem Hund Sicherheit zu geben.
Wenn Sie ihn an der Leine hinter sich halten, darf die Leine nicht gespannt sein. Diese Spannung überträgt sich auf den Hund, was die Angst wiederum steigert.
Es ist richtig, dass ihn niemand streicheln oder anschauen soll. Allerdings sollte er mit der Zeit lernen, das zu ertragen. Streicheln muss nicht unbedingt sein, aber das Anschauen ist nicht immer zu verhindern. Dass der Besuch mal niest oder aufsteht, sollten Sie mit eingeweihten Leuten regelmäßig üben.
Wichtig ist vor allem, dass Sie nicht versuchen, ihn zu beruhigen oder gar, dass Sie schimpfen mit ihm. Das alles steigert die Angst. Strahlen Sie Ruhe aus, das überträgt sich dann auf den Hund.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
ww.lesloups.de
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Marina W. | Fragesteller/in
schrieb am 08.04.2019
Geschimpft habe ich am Anfang leider auch mit ihm, da mir dies geraten wurde..
Dann soll ich so nahe hin gehen, wie ich ihn an lockerer Leine halten kann und mit der Zeit näher heran bis er es immer näher duldet? Oder mit dem Futterbeutel ablenken, oder ist dies auch schon Bestechung? Soll ich mit ihm in der Nähe von Menschen spielen oder was empfehlen Sie mir um ihn daran zu gewöhnen? Wie kann ich ihn ans Anschauen gewöhnen?
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 08.04.2019
Mit dem Futterbeutel in Nähe von Menschen spielen ist ok. Ihn damit ablenken nicht. Hmmm, ich versuche es mal so zu erklären: Wenn Sie vor jemanden oder etwas Angst haben und jemand versucht, Sie mit einer Schachtel Pralinen, oder was immer Sie auch mögen, abzulenken, verlieren Sie dann die Angst vor diesem Menschen? Wenn Sie ihn das nächste Mal sehen, haben Sie wahrscheinlich wieder Angst vor ihm.
An lockerer Leine immer näher an eine Person heran gehen, können Sie auch versuchen.
Ans Anschauen gewöhnen Sie ihn am besten zuhause mit eingeweihten Personen. Üben Sie zuerst ohne Besuch mit ihm, auf Kommando an einen festen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn Ihr Hund den Platz verlassen will, bringen Sie ihn kommentarlos wieder hin. Wenn er dort bleibt, geben Sie ihm ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Wenn das funktioniert, bitten Sie jemanden dazu und trainieren genau so weiter.
Wenn das zuhause funktioniert, machen Sie draußen weiter.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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