Junghund bellt und springt Besuch an sowie draußen alle Menschen, was tun?

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Sabrina82 schrieb am 20.10.2021
Mein Jackrussel - Schäferhundmix ist 7 Monate alt. Wir haben ihn seit er 4,5 Monate ist. Seit er ca. zwei Wochen bei uns ist, dreht er total durch wenn Besuch kommt. Wenn es klingelt oder wenn der Besuch ohne zu klingeln kommt, macht nur minimal Unterschied. Sie rast dann zur Türe und wenn der Besucher rein kommt, springt und bellt sie ihn an. Sitzt der Besuch dann ist alles ok. Steht er zum gehen wieder auf, bellt sie wieder. Sie lässt sich aber vom Besucher streicheln wenn dieser mal ne Weile da ist und kommt auch von sich zu ihm. Jegliche Versuche die vor dem eintreten auf ihr Körbchen zu schicken, an der Leine zu lassen, etc sind erfolglos. Freundinnen meiner Tochter trauen sich schon nicht mehr zu uns. Sich draußen dreht sie so durch. Selbst unsere Nachbarn, die sie ja öfters sieht, bellt sie so an. Wenn ich sie nicht hin lasse, fängt die an noch schlimmer zu bellen. Auf Gassi Runden wird jeder der entgegen kommt angebellt und versucht hin-oder anzurennen. Wir sind echt ratlos. Sind in der Hundeschule, da zeigt die das Verhalten nicht.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 21.10.2021
Hallo,
Sie schreiben, wenn Sie die Hündin nicht hin lassen, wird es noch schlimmer. Das zeigt, dass sie mit dem Verhalten oft Erfolg hat. Auch wenn es nur manchmal ist, wird sie es immer wieder versuchen.
Aber das Hauptproblem, denke ich, ist, dass die Hündin Entscheidungen treffen darf/muss und Sie hilflos daneben stehen. Hilflos heißt auch, wenn Sie schimpfen, AUS, NEIN oder Ähnliches rufen. Das ist für die Hündin ein "mit Bellen" Ihrerseits und sie wird sich deswegen noch weiter rein steigern.
Statt schimpfen etc. ist es wesentlich besser und für den Hund verständlicher, zu handeln.
Gehen Sie draußen KOMMENTARLOS aus den Situationen raus, JEDESMAL. Die Hündin sieht die Nachbarin, bellt, Sie drehen WORTLOS um und ohne sich nach der Hündin umzuschauen und gehen weg. Schauen Sie nach vorne, dort, wo Sie hin gehen. Dann liegt Ihr Focus nicht auf der Hündin und sie fühlt sich nicht von Ihnen bestätigt.
Zuhause üben Sie zuerst, ohne Besuch, mit der Hündin, auf Kommando in ihr Körbchen zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn sie den Platz verlassen will, bringen Sie sie kommentarlos wieder hin. Wenn sie dort bleibt, geben Sie ihr ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Wenn das funktioniert, bitten Sie jemanden, zu klingeln und zu klopfen. Zuerst nur einmal kurz. WICHTIG: Sie reagieren nicht darauf, schicken die Hündin, wie zuvor geübt, an ihren Platz. Achten Sie darauf, nicht ärgerlich oder gar drohend zu reagieren. Bringen Sie die Hündin ganz ruhig an ihren Platz.
Evtl. benötigen Sie etwas Geduld. Geben Sie aber nicht auf, lassen die Hündin an ihrem Platz und reagieren nicht auf das Klingeln. Wenn das bei einem Klingeln funktioniert, kann man das Geräusch steigern und wenn das dann klappt, den Besuch rein bitten. Sobald sie wieder bellt, gehen Sie einen Schritt zurück, bis dorthin, wo es noch funktioniert hat.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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