Hund hüpft Besuch auf den Schoß!

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Rost-Nabor schrieb am 06.08.2012
Hallo,

 

Mein Hund hüpft jedem Besuch auf den Schoß, erst wird kurz gebellt, geschnuppert und sobald der Besuch sitzt sucht er sich jemand aus und hüpft ihm auf den Schoß. Egal, ob es gute Bekannte sind ein Versicherungsvertreter oder sonst jemand. wie gewöhne ich ihm das ab?  
3 Antworten
Sven S.
schrieb am 07.08.2012
Guten Morgen,

sobald ein Hundehalter seinem Hund gewisse Dinge durchgehen lässt oder diese tolleriert oder sogar so möchte, muss er die Konsequenz ertragen.

In deinem Fall ist es sicher so, dass dein Hund mit aufs Sofa darf, vielleicht kuschelst du Abends sogar mit ihm. Du kannst deinem Hund nicht auf der einen Seite erlauben aufs Sofa zu gehen und auf der anderen Seite ihn dafür "bestrafen", dass er deinen Besuch belästigt. Wenn ihr alleine seit, findest du es sicherlich toll, dass dein Hund auf deinem Schoß liegt. Ein Hund kann hier nicht unterscheiden. Er möchte gefallen und tut das was er sonst auch tut/darf. Wenn du diese Handlung unterbinden möchtest, dann müsstest du deinem Hund allgemein verbieten auf die Couch zu gehen.

LG
War diese Antwort hilfreich?
Rost-Nabor | Fragesteller/in
schrieb am 11.08.2012
Mein Hund darf zwar aufs Sofa, er liegt mir aber nie auf dem Schoß. Meistens sitz der Besuch auf einem Stuhl. Auch wenn ich auf einem Stuhl sitze, sitz der Hund nicht auf meinem Schoß. Ich bestrafe ihn auch nicht, sondern nehme ihn da wo es lästig ist wieder vom Schoß. Kann der Hund wirklich nicht unterscheiden, ob Besuch oder Besitzer?

 
War diese Antwort hilfreich?
Sven S.
schrieb am 13.08.2012
Hallo,

schön dass du deine Fragen noch einmal so offen schreibst, denn da liegt ein Missverständnis vor. Natürlich kann der Hund seinen Besitzer vom Besuch unterscheiden :) Das wollte ich keines Falls damit sagen! Mein Fall war ein Beispiel. Da das mit den Stühlen neu für mich ist, dachte ich, dass dein Hund auf dem Sofa auf den Schoß deiner Gäste springt.

Auch das erwähnte Bestrafen ist ein Missverständnis. Ich wollte dich natürlich nicht als Tierquäler dahin stellen und behaupten, dass du deinen Hund bestrafst :) An eine körperliche Bestrafung habe ich hierbei nicht gedacht. Ein Hund versteht es nicht, wenn er mal etwas darf und mal nicht. Ich bin davon ausgegangen, dass du deinen Hund ab und zu auf den Schoß nimmst (das muss nicht immer im Sitzen sein) und wenn er etwas mal darf und mal nicht, kann es ein Hund als "Strafe" ansehen, wenn er mal nicht auf den Schoß genommen wird. Deshalb habe ich schon bei meinem letzten Beitrag das Bestrafen in Gänsefüßchen gesetzt.

Das Verhalten deines Hundes ist ungewöhnlich, da das Verhalten meist von den Hunden gezeigt wird, die auch wirklich auf den Schoß genommen werden. Wahrscheinlich ist es gegenüber deines Besuchs ein Schlichtverhalten, aber eine Ferndiagnose ist sehr schwer. In jedem Fall machst du alles richtig. Du nimmst deinen Hund einfach von dieser Situation weg. Währenddessen solltest du nicht mit ihm sprechen, sonst könnte er in seinem Verhalten eine Bestätigung sehen. Auch deine Freunde sollten den Hund nur runter tragen und dabei den Hund weder ansprechen noch ansehen.

Eine Methode ist, deinem Hund beizubringen im Körbchen zu bleiben. Du gibst das Kommando "Körbchen" oder "Decke" und gibst ihm ein Leckerlie. Dann entfernst du dich einen Schritt nach hinten und kommst wieder zu ihm. Ist er im Körbchen geblieben belohnst du ihn wieder, ist er nicht im Körbchen geblieben, dann ignorierst du das Verhalten und fängst von vorne an. Dann gehst du zwei Schritte nach hinten usw. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Du musst viel mit deinem Hund trainieren. Du solltest hierzu seine Futterration des ganzen Tages abwiegen, so dass er sich sein Futter erarbeiten muss. Hör immer mit einem positven Ergebnis auf und verlange nicht zuviel von deinem Hund. Nach einer Zeit wird dein Hund ins Körbchen gehen mit der Erwartung, dass es dann etwas Leckeres für ihn gibt. Diese Erwartungshaltung dehnt man dann aus. Wenn dann der Besuch kommt, gibt man das Kommando und belohnt ihn Zwischendurch.

Wie gesagt ist eine Ferndiagnose sehr schwer und ich habe dir eine Variante genannt mit dem man nichts falsch machen kann. Wenn du aber den wirklichen Grund für die Ursache erfahren willst, wirst du leider nicht drum herum kommen einen Hundeverhaltenstherapeuten zu rufen.

Viel Erfolg!

LG
War diese Antwort hilfreich?