Unsere Do-Khyi Hündin hat eine heftige Leinenaggression.

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Diethard W. schrieb am 06.11.2012
Machen Sie Angaben zu Ihrem Hund:

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Rasse: Do-Khyi

Geschlecht: Hündin

Alter: 4 1/2 Jahre

kastriert: nein



Geben Sie Details zu Ihrer Frage an: Wir haben die Hündin vor vier Monaten als Scheidungswaise aus Belgien, aus der Hand von Holländern, übernommen. Sie hat ihr ganzes Leben im Freien auf einem 21/2 Hektar Gartengelände verbracht. Sie hatte Hausverbot. Sie ist tagsüber immer in unserer Nähe im Haus. Wenn wir aber meistens 23:30 Uhr schlafen gehen will sie aus dem Haus und auf dem Hof und auch unter einem Dach im freien schlafen. Wenn sie nicht raus kann wir sie sehr aufgeregt und fäng auch an zu Hyperventilieren. Sie ist zu uns immer ganz lieb und kommt auch ganz zärtlich an unser Bett um uns zu wecken. Im Haus und auf dem Hof gehorcht sie uns sehr gut und wir brauchen kein lautes Wort und sie auch nicht zu Massregeln. Wenn wir mit ihr angeleint spazieren gehen und es begegnen uns Menschen mit Hunden wir sie sehr aufmüpfig und tobt wie vom Affen gebissen! Sie reagiert nicht auf Ansprache und auch kaum auf Einwirkungen. Wir sind Hilflos obwohl wir schon 20 Jahre Do-Khyis haben und davor hatten wir Schäferhunde und Wolfsspitze. Wir wären für einen Lösungsantz sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen vom BREMER WOLFSRUDEL! Diethard Wolf

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1 Antwort
Sven S.
schrieb am 07.11.2012
Hallo Diethard,

Tibetdoggen sind sehr liebe Tiere. Sie sind durch und durch Familienhunde und sehr treu. Wenn eure Hündin es allerdings gewohnt war 4 Jahre lang ein so großes Gelände zu bewachen und draußen zu schlafen, werdet ihr das Verhalten eures Hundes nicht innerhalb von 2-3 Monaten ändern können. Sie wurde darauf trainiert das Grundstück vor fremden zu beschützen. Wenn andere Hunde auf sie zukommen macht sie das was sie bisher gelernt hat. Dass sie schon zu Hause auf euch hört, ist super!

Ein Hund möchte grundsätzlich immer bei seinem Rudel schlafen. Dein Hund ist dieses gar nicht gewohnt. Ich denke zwar schon, dass ihr sie umgewöhnen könnt, aber ihr müsst ihr schon Zeit lassen. Sie versteht wahrscheinlich gerade die Welt nicht mehr, weil alles anders ist als vorher. Tibetdoggen oder auch Do-Khyi genannt, haben eine Lebenserwartung von 10-15 Jahren. Somit ist sie noch ein junger Hund und wird sich auch schnell wieder umgewöhnen. Die Umgewöhnung heißt nicht, dass sie nicht eigenarten behalten wird.

Du weißt nicht wie die Sozialisierungsphase deines Hundes abgelaufen ist. Versuch ihr langsam die Welt zu zeigen. Geh vielleicht mal in eine Hundeschule, damit dein Hund auch andere Hunde kennenlernt. Wahrscheinlich sah sie andere Hunde bisher immer nur als Eindringlinge an. Such die Hundeschule aber so aus, dass alles kontrolliert abläuft. Sprich: Es sollte so sein, dass jeder Hund an der Leine erscheint und Hunde nur unter Aufsicht frei gelassen werden. Ich weiß, dass dein Hund sicherlich kein Welpe mehr ist, aber du musst sie ein wenig so behandeln. Du musst ihr alles beibringen was man einem Welpen auch beibringen muss. Sie hat es ja bisher nicht kennengelernt und dann kann man sie für ihre Handlung -die sie ja nicht kennt- nicht bestrafen. Im Gegenteil! Du musst ihr zeigen wie es richtig geht!

Du kannst dir jederzeit Hilfe von einem Hundeverhaltenstherapeuten holen. Das sind Profis und die sagen dir sofort vor Ort was du richtig machst und was nicht. Dieses kann eine Hundeschule nicht leisten, weil hier zu viele Hunde sind. In einer Hundeschule kann man auf einzelne Hunde und ihre Probleme nicht eingehen, für alles andere sind sie aber super geeignet. Viel Erfolg!

LG
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