Kastrierte Hündin kommt nur mit unkastrierten Rüden zurecht

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
majamolli schrieb am 24.08.2019
Hallo...
ich hoffe sie können mir weiterhelfen bei folgender Frage /oder Problem:
Wir haben seit Anfang des Jahres eine jetzt fast vierjährige Bulldogge zu unserer 15 jährigen Labradorhündin aufgenommen. Sie wurde uns vermittelt mit dem Hinweis "kommt nicht mit anderen Hunden zurecht". Trotzdem haben wir es geschafft, sie an unsere kastrierte Hündin zu gewöhnen. Im nachhinein denken wir es lag daran, dass sie schon so alt war und hier das Hausrecht hatte!
Mit gutem Gefühl bin ich an die Sache ran gegangen... Allerdings habe ich schnell festgestellt, das Sie wirklich nicht mit anderen Hunden zurecht kommt... Um es kurz zumachen, irgendwann wurde mir plötzlich klar, es handelt sich um eine Aggression gegen über alle Hündinnen und allen kastrierten Rüden!! Mit diesem Wissen konnte ich unsere Hündin wenigstens mit allen Rüden die nicht kastriert sind, spielen lassen (was sie sogar ziemlich gerne auch gemacht hat).
Ich möchte eigentlich gerne wissen, ob ich mit diesem Wissen anders mit der Aggressivität umgehen kann/sollte? Oder ob man nun einfach einen Strich drunter macht und diese Tatsache einfach mal so hinnehmen sollte? Vorher hatte ich schon zwei Hundeschulen und eine Trainerin zu Hause gehabt, allerdings wusste ich damals noch nicht woran es lag.
Vielleicht kennen Sie ja dieses Problem auch von anderen Anfragen? Es würde mich ziemlich erleichtern, wenn ich wüsste, was oder ob man bei diesem Problem überhaupt was unternehmen kann.
Vielen Dank für Ihre Hilfe im Voraus!!!
4 Antworten
Guten Abend,

vielen Dank für Ihre Nachricht - es ist für mich sehr faszinierend, dass Sie durch Ihre Beobachtungen herausgefunden haben, dass Ihre Hundedame so fein zwischen unkastrierten Rüden und allen anderen Hunden unterscheidet!

Nun fragen Sie sich ja, ob diese feine Unterscheidung, die Ihre Hündin getroffen hat, in irgendeiner Art und Weise Auswirkungen auf den Umgang mit dem Problemverhalten haben kann oder sollte.

Ich hoffe, ich darf Ihnen an dieser Stelle zunächst eine Gegenfrage stellen: Was ist Ihr Ziel? Was möchten Sie - in Bezug auf das Verhalten Ihrer Hündin - erreichen?

Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net
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majamolli | Fragesteller/in
schrieb am 05.09.2019
Hallo Frau Ott,
vielen Dank für Ihr Interesse mir zu helfen :O)
Wenn sie fragen, was ich mir wünsche, ist meine Antwort sofort, dass meine Hündin nicht mehr aggressiv (ziehen, zerren, auch beißen, knurren, alles an der Leine (ohne würde es noch schlimmer werden)) gegenüber den anderen Weibchen wäre... Da ich glaube das dieses Verhalten schwer umzusetzen ist, würde mir auch ein Dulden der anderen Hunde reichen. Ideal natürlich ignorieren... Ich vermute das die Abneigung evtl. auch eine hormonelle Geschichte sein kann? Gibt es sowas?? Natürlich kann ich auch mit diesem Verhalten zurecht kommen, falls es einfach in Ihr drin steckt ;O) Aber ich möchte es auch einfach für mich wissen, oder ich möchte zumindest alles ausprobiert haben.
Danke im Voraus!!!
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Hallo,

vielen Dank für Ihre Rückmeldung und die Beschreibung des Ziels, das Sie vor Augen haben - damit kann ich mir sehr viel besser vorstellen, was Sie mit Ihrer Hündin erreichen möchten.

Ein erster Schritt besteht nun darin, den aktuellen Stand ein wenig mehr einzugrenzen. Bitte beobachten Sie in den kommenden Tagen auf dem Spaziergang einmal, ab wann Sie die ersten Verhaltensveränderungen bei Ihrer Hündin bemerken, d. h. wann spannt sie die Körpermuskulatur an, wann starrt sie zu dem anderen Hund etc. Können Sie hier eine ungefähre Angabe machen, in wie viel Entfernung der Kipp-Punkt zwischen Entspannung und Anspannung liegt?

Und dazu gleich noch ein zweiter Schritt: Bitte überprüfen Sie doch einmal, worauf Ihre Hündin total abfährt - Futter, Leckerchen, Wurst, Fleischkäse, Frikadellen, Käse, ... oder ein bestimmtes Spiel?

Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net
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majamolli | Fragesteller/in
schrieb am 13.09.2019
Hallo,
ich konnte in den letzten Tagen ein paar positive Hundebegegnungen mit richtigen Rüden machen:O)
Bekannte Rüden werden freudig begrüßt und Fremde, erst wie alle Hunde grummelig, mit Kamm und knurrend... (Das ist auch das allgemeine Verhalten, sobald ein Hund gesehen wird, wird gezogen aber zum Glück nicht gebellt)...angeschnuppert. Da ich Helga immer an der Leine habe, kann ich sie etwas näher ran lassen, damit sie riehen kann, das es ein richtiger Rüde ist! Und dann wird richtig geschnuppert geleckt und sogar gespielt. Ein sehr schöner Anblick!! Da ich ja bis vor kurzem Dachte so was wäre nie möglich!
Bei dieser Situation hat Helga sogar die Hündin, die mit dem Rüden kam, ignoriert!
Eine Frage die mich am meisten beschäftig ist, soll man wirklich gegen diesen anscheinend so starken Instinkt angehen? Hatten sie schon mal so eine Hündin die so stark auf diesen Unterschied reagiert?
Ich würde mit diesem Verhalten auch gut leben können, es sei den sie haben einen super Tip, dann versuche ich es einfach mal. Ablenken kann man Helga in dieser Situation leider nicht. Evlt. durch ein Quitschtier aber auch nur bei Glück!
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