Hund knurrt Rüden und manche Menschen an

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
SilviaAK schrieb am 16.07.2020
Einen wundervollen guten Tag,

was für ein toller Service. Danke dafür. Ich weiß wie schwierig es ist Situationen aus der Ferne zu beurteilen, aber ich möchte es versuchen.

Jimmy ist ein einjähriger unkastrierter Rüde aus dem Tierschutz. Er ist noch sehr umweltfremd und nicht sozialisiert. Seit 7 Wochen ist er bei mir. Er macht sich wirklich toll und hat große Fortschritte gemacht. Besonders in Bezug auf seine panische Angst vor Menschen. Ich versuche alles Notwendige einzuhalten. Besonder wichtig, das Vertrauen aufzubauen und ihm Sicherheit und Schutz zu geben. Im Büro kommt es vor, dass er öfter Kollegen anknurrt, obwohl diese ihn nicht bedrängen und er in seinem Korb liegt. Heute hat eine Kollegin einen Rüden mitgebracht. Dieser hat Jimmy anfangs angeknurrt und zum Schluss hat Jimmy ihn ordentlich angeknurrt und er war ruhig. Beim gemeinsamen Pausen-Spaziergang hat Jimmy ihn sogar kurz "angegriffen".

Wichtig ist, dass auch ein Weibchen im Spiel war, von derselben Kollegin. Dieses findet Jimmy immer ganz toll und bisher war sie alleine im Büro. Da gab es keine Probleme. Auch mein Besuch wird angeknurrt. Bei Frauen legt sich das meist. Bei Männern kann es zwischendurch auch nochmal passieren. Auch wenn er nicht bedrängt wird. Woran könnte es liegen und wie reagiere ich am besten in der Situation?
6 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 17.07.2020
Hallo Silvia,
wenn Jimmy erst 7 Wochen bei Ihnen ist und panische Angst vor Menschen hatte, haben Sie doch schon sehr viel geschafft.
Wenn Sie noch einmal mit den beiden Rüden spazieren gehen sollten Sie darauf achten, dass die Hunde sich nicht anschauen. Stören Sie sie dann mit einem leichten Rupfen an der Leine.
Wie reagieren Sie, wenn der Besuch oder Kollegen angeknurrt werden?

Auf Ihre Antwort freut sich
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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SilviaAK | Fragesteller/in
schrieb am 18.07.2020
Hallo Ellen,
vielen Dank für die Antwort.
Es ist so, dass er das erst seit einer Woche macht. Er verändert sich sowieso fast täglich.
Ich versuche es vordergründig erstmal zu verstehen und teste unterschiedliche Situationen,um herauszufinden warum genau er das macht.
wenn ich mir sicher bin, dass er sich gut fühlt und keine Angst hat (zu Hause) geht es beim klingeln in ein anderes Zimmer und ich hole ihn erst wenn der Besuch sitzt. hab auch schon probiert ihn mit zur Tür zu nehmen. da bellt er nur noch lauter.
Das Knurren im Büro versteh ich Glaube
ich als Ressorcenverteidigung (weil wohl fühlt er sich da auch mittlerweile, er liegt sogar auf dem Rücken hinter mir). Oder glaubt er mich beschützen zu müssen? wenn ich Freunde umarme, ist er jetzt 2x hochgesprungen. Das unterbinde ich sofort mit einem nein. bei mir zu Hause bekommt er auch ein scharfes nein, wenn er knurrt weil sich mein Besuch bewegt. und ich arbeite sonst sehr viel mit positiver Verstärkung, wenn er dann gewünschtes Verhalten zeigt.

aktuell sind wir für eine Woche bei meiner Ma... weil ich mal eine Pause brauche. Hier ist es sehr ländlich und ein Garten ist vorhanden. dort war er am herumlaufen. als meine ma oder besonders ihr mann aufgestanden sind und in seine richtung (sie waren nich weit weg und er hätte ausweichen können und ich sag eh immer allen sie sollen ihn bitte ignorieren erstmal) hat er auch geknurrt. als ich ihn bei selbiger Situation an die Leine genommen habe und vor ihn gestellt habe, hat er nicht genurrt. ich versuch ihm durch Regeln und spielen Sicherheit und vertrauen zu geben.
Was kann ich verbessern und woran könnte es liegen? und wie verhalte ich mich richtig? er darf und soll bitte knurren, wenn er sich bedrängt fühlt. obwohl ich das durch entsprechende Anleitung mit ihm umzugehen, bisher gut geschafft hab, dass er es kaum anwenden musste. aber warum macht er es wenn es (für mich) keinen offensichtlichen Grund dazu gibt. er macht es bei Frauen und Männern. ..er geht dann auch nicht in eine Angriffshaltung. Der Schwanz hängt am Körper runter und die Ohren sind auf gestellt. sein Körper leicht nach vorne gebeugt. oder er sitzt oder liegt sogar dabei. in Stresssituationen oder sehr freudig erregten Situationen fängt er auch an mich besteigen zu wollen. was ich natürlich unterbinde. neuerdings statt mit einem scharfen nein, allerdings mit beruhigenden Worten und streicheln. klappt super. da bin ich mir sicher, dass es eine Übersprungshandlung ist. beim knurren bin ich leicht verzweifelt.

vielen vielen dank für ihre Hilfe und den vorherigen Tipp.
herzliche Grüße.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 18.07.2020
Hallo Silvia,
dass Sie das scharfe NEIN weg lassen finde ich schon mal super. Meiner Erfahrung nach verstehen aufgeregte Hunde das als Mitbellen des Besitzers und steigern sich nur noch mehr rein.
Der Erfolg beim streicheln wenn Jimmy Sie besteigt verstehe ich allerdings nicht denn normalerweise bedeutet das für einen Hund Bestätigung. Meiner Meinung nach passt das auch zum Knurren denn für den Hund scheint das alles widersprüchlich. Sie arbeiten sonst viel mit positiver Verstärkung. Wie passt das da rein?
Wie Sie oben schon bemerkt haben, ist es schwierig bis unmöglich, aus der Entfernung die Situationen zu beurteilen.
Gerne können Sie mich über meine Website kontaktieren und mir Videos zukommen lassen. Dann kann ich mir ein besseres Bild machen und rufe Sie dann zurück.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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SilviaAK | Fragesteller/in
schrieb am 21.07.2020
Hallo,
vielen Dank für das Angebot. Ich habe die letzten Tage versucht eine derartige Szene zu filmen. Leider passieren sie oft unerwartet und ich kann es nicht verstehen. Gestern hat er den Mann meiner Mutter sehr eindringlich angeknurrt und gebellt. Da bin ich dann damit beschäftigt mich zwischen die Beiden zu stellen und ihn zurück zu schicken.
Aber scheinbar hilft dies nicht, da es noch deutlicher wird und Jimmy sogar nach vorne anstatt nach hinten geht. Sein Körper ist dann auch nach vorne geneigt. Er fletscht nicht die Zähne und die Rute ist auch nicht nach oben gerichtet. Der Mann hat glücklicherweise auch keine Angst und reagiert nicht indem er schnell zurückweicht, aber eben auch nicht weiter auf ihn zugeht.

Langsam macht es mir wirklich Sorgen und ich weiß nicht richtig damit umzugehen :(. Ich versuche ruhig und souverän zu bleiben, aber das ist gar nicht so leicht. Besonders stört mich, dass ich es nicht verstehe. Manchmal sitzt er hier mit und gibt keinen Mucks von sich und dann plötzlich sowas. Bei meiner Mutter macht er es nicht so eindringlich. Sie darf sich zu uns setzen und er bleibt mittlerweile liegen ...

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SilviaAK | Fragesteller/in
schrieb am 21.07.2020
Haben Sie einen anderen Tipp bzgl. des Umgangs mit dem Besteigen anstatt ihn zu streicheln und so zu beruhigen? Vielleicht ein Ritual nach dem Essen? So war das auch gedacht. Vielleicht bevor er das Verhalten überhaupt zeigt? Was manchmal schwer ist dies rechtzeitig zu erkennen.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 22.07.2020
Reden Sie, wenn Sie ihn zurück schicken? Versuchen Sie es mal mit zurück drängen. Machen Sie sich groß und schieben ihn zurück. Es ist allerdings schwer zu erklären ohne es zu zeigen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass Sie nichts sagen.
Was mich stutzig macht, ist der Satz, dass Ihre Mutter mittlerweile sitzen bleiben DARF. Kann es sein, dass dieser Satz das Verhalten des Hundes erklärt? Der Hund DARF etwas in einer Hund-Mensch Beziehung. Der Mensch macht ganz einfach.
Können Sie nicht Situationen provozieren, wo er z. B. jemanden besteigt oder auch knurrt? Mir würde das sehr weiter helfen.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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