Hund reagiert im Büro unerwarteterweise aggressiv gegen anderen Bürohund

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
J. M. schrieb am 10.01.2024
Wir haben für mehrere Wochen einen Hund von Verwandten zur Pflege bei uns. Ich muss ihn mit ins Büro nehmen, da er zu Hause jault und Dinge zerstört.
Eigentlich war der Hund gegenüber anderen Hunden immer absolut friedlich.
Als er den anderen Bürohund (der schon länger dort ist) an seinem dritten Tag zum ersten Mal getroffen hat, hat er allerdings sofort geknurrt. Wir haben es in dem großen Raum kurz ohne Leine versucht, aber dann ist er ihm sogar knurrend hinterherlaufen.
Für den restlichen Tag habe ich ihn hinter meinem Platz an der Leine abgelegt, aber immer wenn der andere vorbeilief, knurrte er wieder und wollte los. Da es nicht mein eigener Hund ist, habe ich noch kein tiefes Vertrauen von ihm und bin verunsichert. Was könnte ich trotzdem tun, damit es im Büro nicht so stressig für ihn ist?
1 Antwort
Hallo,

da der Hund ja nicht ihr eigener Hund ist und Ihnen daher über seine Vorgeschichte - insbesondere seine Erfahrungen mit anderen Hunden - insgesamt zu wenig oder zumindest zu wenige Details bekannt sind, wird es schwierig bis unmöglich sein, eine genaue Ursachenforschung zu betreiben und darauf aufbauend die passenden Veränderungen zu machen. Dennoch denke ich, dass es einige Möglichkeiten gibt, die Situation vorübergehend etwas zu entspannen.

Das beste wäre sicherlich, die beiden Vierbeiner vollständig räumlich voneinander zu trennen. Leider weiß ich nun nicht, ob Ihnen mehrere separate Räume zur Verfügung stehen, so dass jeder der Vierbeiner seinen Bereich mit Liegedecke, Wassernapf etc. hat und durch Wände und Türen eine bestmögliche Trennung voneinander gegeben ist.

Sollte dies der Fall sein, würde ich Ihnen empfehlen, dies zu nutzen und sich mit dem anderen Hundehalter gut abzusprechen, wer im Verlauf des Tages wo mit dem eigenen Hund spazieren geht, so dass Sie auch hier eine weitestgehende Trennung voneinander realisieren können.

Sollte dies nicht der Fall sein, d. h. Sie sind zwingend in einem gemeinsamen Büro, sollten Sie für eine möglichst gute Trennung der beiden Hunde voneinander sorgen. Das bedeutet konkret:
- Beide Hunde sollten möglichst weit voneinander entfernt liegen.
- Beide Hunde sollten keinen Blickkontakt zueinander haben - hier braucht es also eine Art von Sichtschutz, um ein mögliches stundenlanges Blickfixieren untereinander rein baulich zu unterbinden.
- Es sollte eine Absprache geben, wer wann wo mit seinem Hund spazieren geht und wer wann wie mit seinem Hund durch das Büro in Richtung Ausgang gehen kann, ohne dass es dabei zu einem Aufeinandertreffen der beiden Hunde kommt.
- Sicherlich selbstredend sollte sein, dass keiner der Hunde einen Engpass (im Bereich der Tür oder zwischen Büromöbeln) blockieren darf.

Vielleicht lässt sich hiervon etwas umsetzen?

Unabhängig davon wäre es natürlich hilfreich, das Problem mit dem Alleinebleiben zu Hause, insbesondere wenn dieses Problem auch bei Ihren Verwandten auftritt, im Rahmen eines entsprechenden Alleinebleibentrainings anzugehen.

Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net
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