Hündin (ausschließlich) aggressiv gegenüber der anderen Hündin im Haus

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Marie B. schrieb am 02.05.2025
Guten Tag. Seit Dezember habe ich eine junge Podenca aus Spanien adoptiert. Sie ist 20 Monate alt und aufgrund einer OCD-Operation in Spanien wurde sie noch nicht kastriert.
Hada liebt grundsätzlich erstmal jeden Hund. Mit einer einzigen Ausnahme: die andere Hündin (Rosa), die bei uns im Haus wohnt. Kurz nach ihrer Ankunft bei mir haben wir Rosa auf einem Spaziergang getroffen. Diese hat zuerst an Hada geschnuppert, doch als sie umgekehrt auch an Rosa schnuppern wollte, hat die sie sofort angegiftet und Hada hat zurück gepöbelt. Seitdem reagiert sie bei jedem Geräusch aus dem Treppenhaus, das sie Rosa zuordnet, aggressiv mit Bellen und donnert (wenn ich zu spät eingreife) knurrend, bellend und Zähne fletschend gegen die Wohnungstür. Bei Begegnungen ist es nochmal bei weitem schlimmer. Egal, ob die andere Hündin zuerst bellt oder meine, sie steigen gegenseitig darauf ein. Während Rosa jedoch relativ schnell aufhört, steigert Hada sich immer voll rein und würde sich von selbst wohl gar nicht mehr beruhigen. Das sieht echt nach Tötungsabsichten aus.
Bei jedem(!) anderen Hund und auch sonst im Alltag ist sie total fröhlich und lieb und verspielt.
Nach dem Vorfall ganz am Anfang, sagte der Besitzer mir, dass Rosa es generell nicht ausstehen könne, wenn andere Hunde ihr zu nah kommen.

Wie können wir diese verfahrene Situation nur beruhigen? Ich wäre schon glücklich, selbst wenn Hada immer nur ein, zwei mal bellen würde und es damit gut wäre. Nur, dieses Ausmaß ist für alle im Haus total belastend, nicht nur für Hada und mich.
3 Antworten
Hallo Marie,

das klingt ja wirklich sehr unschön.

Das "Problem" an der ganzen Geschichte ist, dass ja die Geräusche und die Begegnungen mit der anderen Hündin immer "aus dem Nichts" kommen - daher ist es schwierig, diese zu trainieren.
Und es führt natürlich auch dazu, dass Deine Hündin immer ein bisschen auf Habachtstellung ist - was stresst und belastend ist.

Es gibt bei uns Menschen ja auch Leute, die wir absolut nicht leiden können. Und das gibt es bei Hunden eben auch. Blöd ist eben nur, dass es bei Euch Nachbarn sind.
Man könnte mal versuchen mithilfe von Trainer*innen vor Ort, angeleitete Spaziergänge und Annäherungsversuche zu machen.
Ich denke, nach einer blöden Begegnung sollte man es nicht gleich abschreiben, dass die zwei sich tolerieren … es wird eben nur schlimmer, je mehr negative Erfahrungen Deine Hündin mit der anderen sammelt (Treppenhaus, pöbeln an der Leine etc).

Ohne professionelle Unterstützung vor Ort würde ich das Ganze nicht weiter angehen, da es auch um Nuancen bei der Körpersprache geht, bevor die Stimmung kippt und das können Trainer*innen besser beurteilen :)

Ich wünsche Euch viel Erfolg.
Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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Marie B. | Fragesteller/in
schrieb am 08.05.2025
Hallo Stephanie, vielen Dank für die Antwort. Unsere Trainerin weiß Bescheid, wir bearbeiten gerade noch Hadas Angst vorm Autofahren aber ich habe auch schon mit Rosas Besitzer gesprochen und zum Glück ist er auch zum gemeinsamen Training bereit.

Hältst du es für möglich, dass es einen positiven Effekt haben könnte, Hada kastrieren zu lassen? Rosa zum Beispiel (6 Jahre alt) war vor ihrer Kastration vor 3 Jahren auch nochmal deutlich angespannter und feindseliger gegenüber meiner damaligen Hündin…

LG, Marie
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Hallo Marie,

das klingt sehr gut :)

Kastration ist immer ein schwieriges Thema. Generell sollte so ein Eingriff nicht ohne medizinischen Grund vorgenommen werden.
Zumal es auch möglich ist, dass sie danach noch unsicherer / aggressiver reagiert.
Du meintest ja auch, dass sie ansonsten keine Probleme mit Artgenossen hat. Daher würde ich eher von einer Kastration abraten.

Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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