Hündin "aggressiv " gegenüber anderen Hunden // Wachhund

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Hanna schrieb am 05.11.2014
Liebe Hundetrainer,

unsere Hündin reagiert seit einiger Zeit teilweise aggressiv auf andere Hunde. Leider konnten wir noch nicht herausfinden, ob sie dabei ein Schema verfolgt - einige Hunde mag sie, andere ganz und gar nicht. Mit Hunden die sie kennt, ist alles super. Leider hat sie in der Welpenphase einige schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht, wurde oft dominiert und teilweise sogar angegriffen. Das hatte zur Folge, dass sie sich jedem Hund, den sie von Weitem gesehen hat, sofort unterwarf. Seit sie ausgewachsen ist (sie ist jetzt fast 2,5), unterwirft sie sich nicht mehr - es wirkt so, als würde sie denken "bevor du auf die Idee kommst, mich anzugreifen, haue ich dir lieber eins über". Sie beißt die Hunde nicht, aber weist sie sehr deutlich zurecht - was angesichts der Tatsache, dass sie ein American Staffordshire Terrier ist - natürlich von den meisten Besitzern als halbe Total-Katastrophe angesehen wird. Sie ist ein ziemlich ängstlicher Hund, hat vor unbekannten Gegenständen und vor allem vor Geräuschen Angst. Manchmal habe ich die Vermutung, dass sie Hunde mit noch schwächerem Selbstbewusstsein anpöbelt, um sich selbst ein bisschen zu pushen. Außerdem hat sie ein extremes Wachhundverhalten entwickelt, bzw. ist sehr beschützerisch, was ihr Rudel angeht. Wenn sie beispielsweise mit einem Freund spielt, und ein fremder Hund dazu kommt, ist ihr das gar nicht recht. Und wenn ein Freund von ihr dominiert wird, geht sie sofort dazwischen und spielt Polizei. Ich möchte gar nicht unbedingt, dass sie mit jedem Hund spielt und auskommt, aber ich möchte, dass sie nicht mehr pöbelt und Hunde, die sie nicht mag, einfach ignoriert. Wie kann ich das trainieren? Danke für Ihre Hilfe!
1 Antwort
Hallo,

leider ist es so, dass der Hund wohl das Ruder übernommen hat, weil Du ihm in seinen Augen keine Sicherheit geboten hast und er dadurch genug ertragen musste. Jetzt ist er groß und sich seiner Kräfte auch bewusst und wie du schon geschrieben hast: Angriff ist die beste Verteidigung!

Das ist natürlich jetzt schwierig und vor allem aus der Ferne nicht gut zu beantworten. Es ist nämlich dabei immer wichtig, wie Hund und Mensch miteinander umgehen!

Zuerst einmal muss dein Hund lernen, dass er sich auf Dich verlassen kann. Lass ihn also ein paar Wochen nicht mehr dort frei laufen, wo du andere Hunde treffen könntest. Wenn ihr an der Leine andere Hunde seht, dann macht ihr einen kleinen Bogen und geht weiter, egal wie sich dein Hund aufführen will. Du lächelst das erst mal weg. Du bleibst auch nicht stehen (außer bei dicken Hundekumpels von deinem Hund), du gehst immer weiter, egal ob ein Hund kommt, du schaust den anderen Hund nicht an und gehst straight weiter, du wirst sehen dass sich die anderen Hunde dann abwenden weil keine wirkliche Kommunikation aufgebaut wird! Dann bekommt dein Hund schon eine Ahnung, dass du aufpasst.

Wenn er also ansprechbarer ist, dann kommen die Superleckerlis ins Spiel. Immer wenn ihr auf Entfernung einen Hund seht, sagst du: "Schal mal, ein Hund" und dann gibts ein Leckerli ohne dass dein Hund etwas dafür tun muss.

Nach ein paar Wochen muss sich dein Hund dann immer hinsetzen wenn ein anderer Hund vorbei geht und dann wird das auch wieder belohnt wenn er gut sitzen bleibt.

Das sind so ein paar Basicübungen aber ich empfehle dir trotzdem, dich an einen kompetenten Trainer bei dir vor Ort zu wenden, der gewaltfrei arbeitet.


Viele Grüße,
Nathalie
War diese Antwort hilfreich?