Ducken bei Hundebegnungen

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Mary846 schrieb am 17.09.2015
Hallo,

Luzi schleicht sich immer an fremde Hunde an, wenn wir sie beim Spaziergang treffen. Diese Situationen sind allerdings meist nur, wenn Luzi an der Leine ist. Sie duckt sich dann beim Laufen und manchmal bellt und springt sie dann den anderen Hund an beim direkten Zusammentreffen. Wenn sie nicht an der Leine ist, gibt es dieses Problem nicht. Was kann ich tun? Bis jetzt lass ich Sitz machen und lasse den anderen Hund vorbeigehen. Leider klappt das nicht immer. Vielleicht muss ich noch erwähnen, dass sie ein Straßenhund ist. Sie lebt jetzt schon drei Jahre bei uns und sie hört ansonsten richtig gut und ich kann sie immer abrufen und mich auf sie verlassen. Ich habe das Gefühl, das Problem hat sich verstärkt seit dem ein anderer sehr überzogener Hund sie immer besteigen wollte und ihr überall hin gefolgt ist (Das ging so einen ganzen Vormittag). Da hat sie sich unter meinem Stuhl versteckt und den anderen Hund richtig aggressiv angeknurrt. Ich habe sie dann auf den Schoß genommen. Seit diesem Tag ist das Zusammentreffen mit unbekannten Hunden ein größeres Problem. Haben Sie einen guten Rat für mich? Luzi und ich wären Ihnen sehr dankbar.
1 Antwort
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 17.09.2015
Hallo,

Sie schreiben leider nicht, wie sie sich ohne Leine verhält.

Grundsätzlich ist das Ducken bei der Begegnung mit anderen Hunden eine Demutshaltung. Damit möchte Ihre Hündin schon von vornerein klarstellen, dass sie nicht an Ärger interessiert ist. Wenn Sie Ihre Hündin ins "Sitz" nehmen, nehmen Sie ihr auch diese Kommunikationsmöglichkeit. DAs Anbellen und Anspringen des anderen Hundes ist dann ein Ausdruck, dass die aufgebaute Spannung nicht mehr gehalten werden kann.

Auf Anhieb neige ich zu zwei verschiedenen Lösungswegen. Zum einen könnten Sie die Spannung im Vorfeld aus der Hundebegegnung nehmen, indem Sie Ihre Hündin immer wieder ansprechen und evtl. auch mal ein Leckerli-Suchspiel machen lassen. Entspannt die Körperhaltung des Hundes, weil Sie abgelenkt wird, entspannt auch der Hund. Durch das Suchen am Boden und auch durch ein Blickabwenden kann Ihre Hündin trotzdem noch ihre Friedfertigkeit demonstrieren.

Der andere Lösungsvorschlag basiert darauf, dass Sie die Führung übernehmen. Lassen Sie Ihre Hündin bei Hundebegegnungen nicht vorgehen. Nehmen Sie sie beiseite und sprechen Sie zuerst mit dem anderen Hundehalter. Verhindern Sie, dass Ihre Hündin und der andere Hund Kontakt haben, solange Sie das nicht erlauben. Erst dann lassen Sie ein Beschnuppern zu.

Grundsätzlich sind Sie für die Sicherheit und das Wohlergehen Ihrer Hündin verantwortlich. Bedrängt ein anderer Hund Ihre Hündin zu stark und das muss nicht unbedingt nur das Aufreiten sein, dann greifen Sie ein und weisen Sie den anderen Hund in seine Grenzen. Sucht Ihre Hündin bei Ihnen Schutz, gewähren Sie ihr den immer. Wenn Ihre Hündin zu Ihnen kommt, dann hat kein anderer Hund an ihr zu schnüffeln oder sie zu belästigen.

Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
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