Begegnungen mit anderen Hunden, zuerst Bürste und Drohgebärde, dann freundlich

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Sarah T. schrieb am 08.02.2013
Machen Sie Angaben zu Ihrem Hund:

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Rasse: Staffordshire Terrier

Geschlecht: weiblcih

Alter: 7

kastriert: ja



Geben Sie Details zu Ihrer Frage an:

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Wenn unsere Hündin auf andere Hunde trifft, bekommt sie nur im Schulterbereich einen Kamm (das zeigt doch, dass sie keine Angst hat und eher selbstbewusst ist, oder) und fixiert den anderen Hund. Wenn der andere Hunde weiter entfernt ist, schleicht sie sich quasi in gedukte Haltung an den anderen Hund heran und prescht kurz davor auf ihn los.... Meisens rennt sie dann um den anderen Hund herum und will dann spielen. In anderen Fällen kommt es mir aber manchmal so vor, das ihr Verhalten die anderen Hunde irritiert und sie sie versuchen weg zu beißen. Ab und an gabs mal ein Knäul, aber bislang keine Verletzungen. Dadurch dass man ihr aber ihre Rasse ansieht, haben viele Hundehalter Angst und nehmen ihre Hunde zurück. Unsere Kira hat aber den Wesenstest mit Bravur bestanden und den Hundeführerschein haben wir auch. Ich habe auch schon viel probiert, damit sie die anderen Hunde nicht fixiert und eine Bürste bekommt. Leckerlies als positive Erfahrung oder Korrekturen haben nichts gebracht. Manchmal lässt sie sich ablenken, oftmals aber nicht. Ich möchte Sie aber ungern immer anleinen, wenn andere Hunde kommen.



Was können wir unternehmen, dass sie ihr Verhalten ändert. manchmal habe ich Angst, dass es sehr ernst werden könnte und so versuche ich teilweise schon anderen Haltern mit ihren Hunden aus dem Weg zu gehen. Ich weiß, dass gerade das nicht richtig ist, aber ich möchte jeglichen Stress bzw. doofe Sprüche vermeiden.



Vielen Dank schon mal für eure Hilfe.



Liebe Grüße

Sarah
3 Antworten
Sven S.
schrieb am 11.02.2013
Hallo Sarah,
wenn sich die Haare im Nackenbereich aufstellen, dann drückt das meist Unsicherheit des Hundes aus. Das ist aber natürlich nicht immer die Regel und man muss die ganze Körpersprache des Hundes für eine Diagnose beobachten.
Nur weil dein Hund als Listenhund geführt wird, heißt es nicht, dass du deinen Hund an der Leine führen muss. Wenn dein Hund keinesfalls aggressiv ist und alle Prüfungen bestanden hat, gibt es hierzu auch sicher keinen Grund. Natürlich haben Hundehalter Respekt vor der Hunderasse, aber was soll ich dir sagen, das wirst du leider nie weg kriegen. Auch wenn dein Hund nur einen anderen Hund anguckt, gibt es immer noch Hundehalter, die trotzdem was zu meckern haben. Ich schreibe hier so offen, weil mich das langsam nervt. Vor ein paar Jahren gab es nicht solche Rassenunterschiede seitens Halter. Wenn ich einem Idioten (sorry, dass ich das so schreibe) einen Schäferhund oder eine andere Rasse gebe, dann wird er den auch abgerichtet bekommen. Natürlich ist es immer ein Unterschied, ob ich einen Dackel oder einen Staff am Hosenbein habe. Naja, bevor ich mich total reinsteigere kommen wir lieber mal zu deinem Problem :)
Dein Hund pierscht den anderen Hund an. Das machen meist Junghunde, weil das ein Beschlichtigungsverhalten ist. Besser gesagt, sendet sie Beschlichtigungssignale an den anderen Hund aus. Hierbei sind die Hunde von ihren Haltern meist gar nicht mehr ansprechbar. Also muss man als Halter vorher reagieren, denn während dessen wird dir das nicht gelingen. Ziel des Verhaltens ist, Spannung abzubauen und eine Eskalation eines Konfliktes zu verhindern. Dein Hund ist somit nicht aggressiv, wenn sie das tut.
Du musst deinen Hund also vorher versuchen abzulenken. Mit Spielzeug, Futter oder ähnlichem. Parallel dazu solltest du das Kommando "bleib" üben. Ich bin ganz ehrlich zu dir, bei einem bereits 7 Jahre alten Hund wird das Training ein wenig dauern. Immerhin ist ihr Verhalten nicht seit gestern so. Wenn du aber viel übst und deinem Hund zeigst, dass der Spaziergang mit dir immer aufregend ist, dann wird sie andere Hunde links liegen lassen. Versuche mit ihr zu apportieren oder mach irgend etwas anderes was euch draußen Spaß macht. Dann wird dein Hund beim Spaziergang immer nur auf dich achten. Viel Erfolg!
LG
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Sarah T. | Fragesteller/in
schrieb am 18.02.2013
Hallo Sven, vielen Dank für die Antwort! Ja, ich rege mich auch ständig über einige Halter auf, die jede Rasse unter einen Kamm schert, aber es nützt ja nicht. Die sind anscheinend unbelehrbar.
 
Nun nochmal zu Kira. Sie ist so gut wie immer dominant anderen Hunden gegenüber. Es gibt kaum einen Hund, dem sie sich unterwirft. Auch ich hab manchmal meine Probleme, sie mal spielerisch auf den Rücken zu drehen. Und zu dem Anschleichen muss ich noch sagen, wenn ich sie an der Leine habe, ist alles kein Problem. Nur wenn Sie frei läuft ist es wirklich so, dass sie total fixiert ist und auch auf unser rufen nicht mehr reagiert, wie du schon gesagt hast... ich hab teilweise schon versucht, einen Schlüsselbund in ihre Nähe zu werfen, einfach nur, um sie aus der Fixierung zu lösen, aber meisten nutzt das nicht viel und sie befindet sich schon auf dem Weg zu dem anderen Hund. Wenn sie neben mir läuft (auch ohne Leine), stoße ich sie einmal kurz an, also eine kurze Berührung, um sie aus der Fixierung zu lösen, und alles ist gut. Wir gehen an dem Hund vorbei als wäre nichts. Außer, dass sie immer noch ihren Kamm im Schulterbereich hat. Wenn es beispielsweise an der Haustür klingelt, meldet sie das ebenfalls mit 2-3 mal bellen und bekommt einen Kamm über den gesamten Rücken, also bis zur Rute. Das unterbinde ich und schicke sie auf ihren Platz. Sie würde, wenn Sie könnte zur Tür laufen, bellen ABER jeden Besuch überschwänglich freundlich mit Schwanz wedeln und allem drum und dran begrüßen. Das nur mal so zur Info in Bezug auf den Kamm.
 
Mein Freund hat sie jeden Tag mit in seiner Werkstatt. Dort kann sie eigentlich fast alles tun, was sie will, also frei herum laufen. Sie ist quasi fast auf sich allein gestellt. Wenn er mit ihr spazieren war, dann auch fast immer ohne Leine. Erst durch mich hat sie so richtig "Bei Fuß" gehen gelernt. Sind wir in einer fremden Umgebung, zieht sie weiterhin extrem und ist furchtbar aufgeregt. Es dauert seine Zeit, bis sie sich beruhigt und ordentlich geht. Ich denke, hier müssen wir auch üben, üben und nochmals üben. Ich muss aber ehrlich sagen, dass es ganz schön anstrengend ist, aus jedem Spaziergang einen Abenteuer-Trip zu machen. Sie schnüffelt für ihr Leben gern an jedem Strohhalm, der sich ihr bietet. Manchmal hat sie gar keinen Bock auf Stöckchen spielen oder sonst was ;) Apportieren hab ich auch mehrfach versucht. Mit Futterbeutel, Schleppleine und allem drum und dran. Checkt sie nicht ;)
 
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Sven S.
schrieb am 19.02.2013
Hallo Sarah,
schön, dass du noch einmal antwortest!
Natürlich muss man Kira in der Situation sehen, aber nur weil sie sich nicht unterwirft, heißt es nicht, dass sie nicht unsicher ist. Die Reaktion ist hier von Rasse zu Rasse und von Hund zu Hund unterschiedlich. Ohne den Hund zu sehen, würde ich es also nicht anmaßen zu behaupten, dass dein Hund dominant ist. Du solltest es auch lassen, deinen Hund versuchen zu unterwerfen. Auch wenn du es spielerisch machst, wirst du es nie wie ein Wolf oder ein Hund hinbekommen den Hund richtig zu unterwerfen. Deshalb solltest du es gleich lassen, Kira wird eh nicht begreifen was du in dem Moment von ihr willst.
Diese Fixierung, die du ansprichst ist meist bei allen Hunden nur dann wenn sie nicht angeleint sind. Denn nur dann können sie vorrennen, sich ducken und und dann losrennen. Das ist angeleint ja gar nicht möglich, da du ihr in der Situation ja schon ein Strich durch die Rechnung machst. Es ist toll, dass du rausgefunden hast, dass du sie angeleint nur anstubsen musst und sie dann ihre Fixierung aufgibt. Das wirst du unangeleint allerdings niemals schaffen, da sie sofort losrennen wird sobald du in ihrer Nähe bist.
An der Haustür reagierst du auch genauso wie man sich verhalten sollte. Du machst hier also alles richtig. Zu dem Kamm: Du hast in deiner 1. Nachricht nur über einen Kamm im Schulterbereich gesprochen. Jetzt beschreibst du den Kamm so, dass er über den ganzen Rücken verläuft...ist aber auch egal, wie gesagt muss man die ganze Körperhaltung des Hundes für eine 100 Prozentige Aussage sehen.
Wenn dein Hund gerne schnüffelt (Apportieren mag ja nicht jeder Hund), dann nutz doch genau das aus und verstecke z.B. draußen Wurst oder ähnliches. Du kannst auch ganz etwas anderes wie Agilty oder ähnliches mit ihr machen. Alles was den Hund körperlich sowie auch geistig auslastet, kann nur gut sein!
LG
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