an der Leine eine "Bestie"

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Steffi schrieb am 08.12.2016
Hey,
Mein Hund ist ein 11 Jähriger Bardin-Mix. Mit zwei Jahren wurde er nach einem Beißvorfall vom Tierheim beschlagnahmt. Dort saß er 8 Jahre und vor einem Jahr sind wir dort auf ihn gestoßen. Die ersten 6 Monate sind wir in jeder freien Minute im Tiere gewesen um mit ihm gassi zu gehen. Jetzt haben wir ihn seit einem Jahr in Pflege und arbeiten viel mit ihm. Sein Verhalten gegenüber Menschen hat sich schon stark verbessert, auch ist er ohne Probleme im Rudel mit anderen Hunden zu führen.
Aber! Wenn er angeleint einem anderen Hund begegnet schlägt er völlig um...erst geht er in Lauerstellung ( Kopf tief, Ohren nach vorne, Bürste, deduckte Körperhaltung, Rute oben ) er wird völlig steif und zittert vor Anspannung. Aus dieser Haltung kann er zwar kurzzeitig rausgeholt werden, aber im Bruchteil einer Sekunde steckt er wieder drin. Da ist der andere Hund übrigens noch weit entfernt. Mit seiner Fixierung und seiner Körpersprache schafft er es das selbst der freundlichste Hund anfängt zu pöbeln. Das ist dann seine Chance einzusteigen, er geht nach vorne, versucht nach dem anderen zu schnappen und bei früheren "Gassigängern" war er manchmal sogar so in Rage, dass er ihnen ins Bein beißen wollte weil er nicht zu dem anderen Hund kam. Wenn er an dem anderen Hund vorbei ist interessiert ihn keineswegs dem Hund hinterher zulaufen sondern geht der Spur des Hundes entgegen und ist dabei auch sehr aufgeregt. Anfangs dachten wir er ist aggressiv, aber inzwischen wissen das Unsicherheit sein größtes Problem ist...
Ich brauche einen Tip wie ich ihn nachhaltig aus diesem Gemütszustand rausbekomme um mit ihm weiter daran arbeiten zu können.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 09.01.2017
Guten Tag,
das Problem liegt wahrscheinlich, wie in den meisten Fällen, an der fehlenden Leinenführigkeit. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer hinter oder neben Ihnen an lockerer Leine geht. Dann führen nämlich Sie und der Hund muss nicht regeln wenn z. B. ein anderer Hund kommt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihren Hund nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit. Lassen Sie sich NIE von Ihrem Hund wohin ziehen, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder Bekannte begrüßen will. Wenn er zieht, bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist, oder Sie drehen um und gehen in eine andere Richtung.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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