Alle Hunde werden angebellt

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Sabrina S. schrieb am 21.01.2024
Hallo liebes Hundetrainer-Team, ich habe eine Malteserhündin. Sie ist im Dezember 3 Jahre geworden. Ich habe sie mit 4 Monaten von einer anderen Familie bekommen, die sie ins Tierheim abgeben wollte, weil sie (die Familie) keine Zeit für Nala hatte und Nala immer am bellen war, sobald sie mir ihr vor die Türe sind. Als ich Nala zu mir nahm, hat es fast ein Jahr gedauert, bis ich mir ihr "normal" Gassi gehen konnte, sprich sie hat nicht mehr alles und jeden angebellt, was sich bewegt hat bzw. ihr bedrohlich vorkam. Sie hat zu mir vertrauen aufgebaut und mittlerweile klappt das Alltagsleben wirklich gut, ich kann sie sogar mit in die Kanzlei nehmen und sie fühlt sich dort wohl und kommt mit den Kollegen und Mandanten gut aus, d.h. sie springt nicht sofort aus, wenn es klingelt oder wenn ein Mandant zur Türe reinkommt. Nur wenn ihr zu viel Beachtung geschenkt wird, fängt sie sofort an zu bellen (ich nehme an, sie fühlt sich dadurch bedroht). Ich weiß leider auch nicht, was in ihren ersten 4 Lebensmonaten passiert ist. Jedenfalls habe ich den Alltag mittlerweile gut im Griff, das passt für mich alles. Aber eine Sache bekomme ich nicht hin, sobald Nala einen anderen Hund sieht, beginnt sie sofort mit bellen, ist total aufgeregt und atmet ziemlich schnell und laut - manchmal denke ich, sie stranguliert sich gleich selbst. Keine Ablenkung hilft, es hilft tatsächlich nur, sie ganz schnell aus der Situation zu nehmen, ich laufe also schnell weiter und versuche hinter einem Auto oder Hecke mit ihr in Deckung zu gehen, bis sie sich wieder beruhigt. Ich hatte schon 2 Hundetrainer da, die sagen, das liegt an der fehlenden Sozialisierung, da Nala wahrscheinlich früh von Mutter und Geschwister getrennt wurde. Ich soll üben und üben und üben, irgendwann wird es bestimmt besser. Jetzt sind es knapp 3 Jahre und es wird einfach nicht besser. Solange ich mit ihr Gassi gehe, kann ich das "irgendwie" handeln, aber ich kann auch mal krank sein oder auf Geschäftsreise, da müssen andere mit ihr Gassi gehen und die wollen das nicht mehr aufgrund Nalas Verhalten. Sie haben Angst, dass Nala sich dabei weh tut weil sie eben so total ausflippt. Übrigens bei Katzen ist das Verhalten nicht so extrem. Sobald Nala eine Katze sieht, beginnt sie auch ihr Hinterteil hin und her zu bewegen, aber sie bellt nicht und sobald ich sage: Nein! beruhigt sie sich und wir laufen normal weiter. Man muss noch dazu sagen, Nala ist sehr schreckhaft, sobald sich was unerwartet bewegt z.B. auch ein Grashalm beim Wind mit dem sie nicht gerechnet hat, weicht sie sofort erschrocken zurück. Ich brauche kein Hund, der zwangsläufig sich mit anderen Hunden abgeben will, aber es wäre toll, wenn wir beim Gassigehen nicht das Problem siehe oben haben. Auch wenn andere Hunde an unserer Haustüre vorbeilaufen, hat sie das gleiche Verhalten, oder beim Autofahren, wenn sie einen anderen Hund beim rausschauen sieht. Vielen Dank schonmal für Ihre Einschätzung.
1 Antwort
Hallo Sabrina,

zu Ihrer Nachricht habe ich einige Rückfragen, um mir Ihre Situation besser vorstellen und Ihnen bessere Anregungen an die Hand geben zu können:

- Was haben Sie bisher schon alles versucht, damit die Situationen leichter für Sie zu managen sind? Was haben die beiden Hundetrainer an Empfehlungen für Übungen mitgegeben?
- Welche Belohnungen findet Nala so gut, dass sie alles andere dafür links liegen lassen würde? Vielleicht etwas an Futter oder Leckerchen, oder eher etwas aus dem menschlichen Kühlschrank wie Leberwurst, Fleischwurst; Fisch oder Käse? Oder eventuell sogar ein Spielzeug?

Ich freue mich auf Ihre Antwort!

Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net
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