Junghund an Kaninchen gewöhnen

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Tieren
Steffi schrieb am 26.09.2012
Rasse: Mischling

Geschlecht: weiblich

Alter: 6 Monate

kastriert: nein

 

 

Ich habe eine kleine Mischlingshündin, die noch sehr jung ist und ich möchte sie gerne an meine Kaninchen und Chinchillas gewöhnen.

Ich will nicht, dass sie zusammen spielen und rumlaufen können, aber ich würde es gerne erreichen, dass mein Hund relativ entspannt im selben Raum mit den Tieren sein kann, wenn diese sich im Käfig befinden.

 

Den Chinchillakäfig müssen wir passieren, wenn wir Gassi gehen wollen und sie steht immer davor, wedelt mit dem Schwanz und sobald sich ein Chinchilla schnell bewegt, was sie ja nun mal tun, springt sie gegen das Gitter und bellt.

Ich bekomme sie auch kaum von dem Käfig weg. Leckerlies, Spielzzeug, Zurufe - alles wird ignoriert. Ich muss sie wegtragen, weil ich sie ansonsten ziehen müsste.

 

Bei dem Kaninchenkäfig ist es fast das selbe, nur dass sie nicht dagegen springt. Die Kaninchen interessieren sich absolut nicht für den Hund und ignorieren sie, aber der Hund steht vor dem Käfig, wedelt mit dem Schwanz oder hat ihn kerzengerade aufgerichtet und wenn sie merkt, dass die Kaninchen nichts mit ihr machen und sie ignorieren, dann bellt sie die Tiere an.

 

Da die Kaninchen im Schlafzimmer stehen und ich gerne mal wieder im Schlafzimmer schlafen würde und den Hund gerne neben meinem Bett auf dem Boden schlafen lassen möchte, wäre es mein Ziel, dass Sie mir eventuell Tipps geben können, wie sich mein Hund entspannter in einem Raum mit den Tieren aufhalten kann.

 

Vielen Dank schonmal 

 

Gruß

Steffi
1 Antwort
Sven S.
schrieb am 27.09.2012
Hallo Steffi,

am Liebsten würde ich -wenn ich das mir so durchlese- mal gerne bei dir vorbei kommen und mir das ganze mal anschauen.

Es ist grundsätzlich kein Problem, dass Hunde mit anderen Tieren im Haushalt leben. Gerade, wenn man die Tiere von Welpenalter an hat. Hierbei kommt es nur auf die Reaktion der Besitzer an.

Kleintiere wie Kaninchen und Chinchilla gehören zu den Beutetieren der Hunde. Dadurch, dass sich die Kleintiere so schnell bewegen, fühlen sich die Hunde ganz schnell animiert und der Jagdtrieb kommt durch.

Dein Hund gilt zwar als Junghund, aber ich verstehe nicht warum du nicht im Schlafzimmer schläfst? Du überträgst deine Anspannung an deinen Hund weiter und wunderst dich, wenn deine Hündin auf deine Kleintiere reagiert. Damit solltest du schleunigst aufhören! Sprich: Tu das Körbchen neben dein Bett. Gut wäre es, wenn der Käfig deiner Kaninchen auf der anderen Seite deines Bettes steht. Am Anfang kannst du den Käfig ja leicht abdecken. Nun kommt es auf dich an! Reagiert dein Hund auf die Kaninchen, dann schickst du sie immer wieder auf ihr Platz zurück. Geht es gar nicht mehr, dann wird sie ausgesperrt. Damit wird sie verknüpfen, dass Herrchen es nicht passt, wenn sie so reagiert. Sie wird es irgendwann lassen, da sie ein Rudeltier ist und am Liebsten neben dir schlafen möchte. Nach einer Zeit wird es für sie ganz normal werden, dass die Tiere mit im Zimmer sind. Wenn du natürlich nachgibst und die Situation nicht durchhältst und vielleicht doch ins Wohnzimmer wechselst oder ähnliches, dann wird sich dein Hund genau diese Situation merken. Du solltest aufhören das zu machen, was dein Hund möchte. Auch wenn es dir manchmal zu hart erscheint oder du Mitleid mit deinem Hund hast.

Beim Chinchillakäfig ist es ähnlich. Du darfst es gar nicht erst soweit kommen lassen, dass dein Hund an dem Käfig rumspringt. Stell dich beschützend vor den Käfig und gehe so mit deinem Hund langsam an dem Käfig vorbei. Denn wenn wir mal ehrlich sind, was hat dein Hund in dieser Situation bisher gelernt? Immer wenn sie an dem Käfig rumspringt, dann wird sie bequem weggetragen. Wieso sollte sie deiner Meinung nach ihr Verhalten ändern? Zeig deinem Hund, dass du der Rudelführer bist. Du entscheidest und nicht dein Hund! Du solltest auch nie eine große Sache aus der Situation machen. Denn wenn du angespannt bist, dann wird die Situation erst recht interessant für deinen Hund. Auch schreien hilft nichts, im Gegenteil! Sie wird sich dadurch animiert fühlen. Sei entspannt und konsequent, denn nur wenn du deinem Hund zeigst was sie richtig macht, weiß sie ob die Handlung ihrerseits so i.O. ist oder nicht. Ein anderer Tipp: Stell dich mit deinem Hund weit von dem Käfig weg und lass deinen Hund sitz machen. Deine Hündin sollte dabei angeleint sein. Ist sie ruhig und macht Sitz, dann lob sie gerne auch mit einem Leckerlie und geh wieder ein Schritt näher an den Käfig ran. Dann wiederholst du den Vorgang. Reagiert sie, dann gehst du wieder zurück und versuchst es erneut bis du entspannt an dem Käfig vorbei gehen kannst. Das nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Du solltest das jeden Tag min. 2 Stunden üben. Denn so lernt deine Hündin was von ihr erwartet wird, wegtragen ist hierbei die schlechteste Variante. Am Anfang wird es sehr mühselig sein. Musst du an dem Käfig unbedingt vorbei, dann stellst du dich wie bereits oben beschrieben zwischen deinen Hund und dem Käfig und gehst zügig dran vorbei. Ansonsten solltest du immer fleißig die Übung machen. Verzweifele nicht und gib nicht so schnell auf! Denn bis deine Hündin entspannt an dem Käfig vorbei gehen kann, kann es (je nach Hund) ruhig mal 3 Monate dauern. Viel Erfolg!

LG 
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