Hund jagt Katzen in der Wohnung und kommt nicht zur Ruhe

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Bobbelminchen schrieb am 03.09.2020
Unsere kleine Französische Bulldogge Fiona ist nun 2 Monate bei uns und mittlerweile 20 Wochen alt. Wir hatten vorher schon 2 Katzen, die auch noch nie Hunde kennen gelernt haben. Laut Internet gute Voraussetzungen, da Fiona auch noch keine Katzen kannte. Nun haben wir das Problem das die Kleine (empfinde ich so) nie zur Ruhe kommt. Sie ist wahnsinnig aktiv und schläft kaum. Also ich sag mal wenn sie zwischen 7 und 23 Uhr vielleicht 2-3 Stunden schläft ist es viel. (Die andere Zeit in der Nacht schläft sie durch). Unsere Katzen verhalten sich weitestgehend normal, sind entspannt, aber viel am rumwandern. Wie vorher auch schon. Und sobald Fiona eine der beiden sich bewegen sieht, fordert sie sie zum spielen auf und bellt und rennt wie wild hin und her.

Unser Kater hat das am Anfang noch ganz lustig gefunden und sie haben sich gegenseitig durch die Wohnung gejagt. Da unsere Katze das jedoch nicht mag und Fiona nicht zwischen den beiden unterscheidet, versuche ich das mit dem Kater nun auch zu unterbinden. Das eigentliche Problem ist nun ihr irgendwie Gleichgültigkeit beizubringen. Wie gesagt, durch die Bewegung der Katzen wird sie unglaublich angestachelt. Sie kommt nicht zur Ruhe (obwohl sie merklich müde ist ...) und obwohl der Kater mittlerweile überhaupt keine Lust mehr darauf hat und sie jagt, kratzt und faucht.

Von der Hundeschule hab ich schon den Tipp bekommen sie an die Leine zu legen und immer wenn sie dem Kater hinterher geht drauf treten damit sie nicht weiter kommt. War nett gedacht, jedoch findet der Kater die, sich bewegende, Leine super interessant und jagt dann Fiona hinterher ??‍♀️ seit ca 2 Woche haben wir auch eine Box, und ich versuche ihr anzutrainieren das sie dort hinein geht. Sie hört auch meistens was ich ihr befehle und sie nutzt die Box freiwillig zum schlafen und entspannen, jedoch wenn sie dann spielen will, ist sie außer Rand und Band. Da hält die Gehorsamkeit keine Sekunde. Die Box verschließen bis sie sich beruhigt hat ist auch keine Option, denn dann steigert sie sich nur hinein und bellt und jault ohne ende selbst wenn ich dabei sitze.

Seit einiger Zeit üben wir auch das alleine bleiben. Zu Beginn wollte ich sie ausschließlich im Schlafzimmer lassen, was aber nie gut funktioniert hat, sie hat ohne Ende gebellt und gewinselt. Ich habe aber im Verlauf festgestellt, dass sie ruhig ist wenn sie durch die ganze Wohnung kann. Ich bin froh das sie dann auch kein Murx macht, im sinne kaputt machen, aber es ist wieder das gleiche Spiel zwischen ihr und dem Kater. Keiner der beiden kommt zur ruhe, weil immer einer dem anderen hinterher geht. (habe eine Kamera mit der ich das beobachten konnte) Es gab nur kurze Momente wo beide mal ruhig irgendwo lagen. Aktuell Handhabe ich es so, dass immer wenn Sie eine der Katzen nur anbellt, leine ich sie im Wohnzimmer an und nehme die betroffene Katze auf den Arm und streichle sie vor Fionas Augen, damit sie merkt ,dass die Katze ihr Chef ist. Alle anderen Tipps um zu signalisieren das die Katze im Rang über ihr steht befolgen wir auch (immer erst die Katzen füttern, Hund muss warten etc).

Leider kann ich dem Kater nicht beibringen sie zu ignorieren, so wie ich es tue, damit sie ruhiger wird. Er geht dann gerne auf sie zu und "haut ihr eine runter", weil er von ihr genervt ist, aber sie findet das toll und macht weiter. Einige Zeit lang hab ich mir dann auch Fiona geschnappt und bin in ein anderes Zimmer gegangen und habe sie dort ignoriert (TV geschaut), jedoch hat sie dort dann weiter "gewütet". Ich muss dazu sagen, dass wir auch noch sehr oft raus müssen, weil sie irgendeine Problematik mit dem Wasserhaushalt hat (hat zu Beginn bei uns am Tag 1,5 Liter getrunken, obwohl max 400 ml laut Gewicht hätten reichen müssen) und hat dementsprechend viel uriniert. Organisch scheint alles in Ordnung und es bessert sich mittlerweile von selbst, aber so ca. 10 mal am tag müssen wir vor die Tür damit sie Wasser lassen kann. Natürlich lasse ich sie schlafen wenn sie denn schläft, muss aber auch sofort parat stehen wenn sie die Augen auf macht, weil sie innerhalb von Sekunden egal wo unter sich macht. Es ist ein kleiner Zwiespalt zwischen dem Versuch sie zu ignorieren damit sie "runter kommt" und aufzupassen, dass sie nicht die Katzen jagt oder irgendwo hin macht. Hätten Sie noch Tipps, wie sie entspannter werden kann und nicht ständig durch die (nicht mal schnell) vorbei laufenden Katzen getriggert wird?

Vielen Dank im voraus und mit freundlichen Grüßen N.V.
1 Antwort
Enrico Seeber | Hundetrainer/in
schrieb am 11.09.2020
Hallo, die Tipps die Sie bekommen haben sind schon sehr gut, jetzt muss man aber mit Feingefühl an die Sache herangehen, auch hier kommen sie nicht drum herum einen hundetrainer oder verhaltensberater zu sich einzuladen.
Gerne auch denjenigen der Ihnen die Tipps gegeben hat.
Das ist gut investiertes Geld :)
Das hauptproblem ist das hier viel zu viel Power/Stress in der Luft liegt.
Den müssen sie runter drehen. Wenn ihr Welpe/JuHu nicht schläft wird alles nur noch schlimmer.
18-20h sollter er haben.
Dann belohnen für generell ruhiges Verhalten, belohnen wenn er die Katzen ansieht und wenn die Katzen vorbeilaufen und er ruhig geblieben ist.
ich würde katzen und hunde trennen und dann erst mit einer katze anfangen und woche für woche, je nach Erfolg die anderen dazupacken :)
Da das eine ferndiagnose ist, hilft hier wirklich nur der Kollege vor Ort und evtl. auch ein Katzentherapeut
Lg aus NRW
www.HSZ.nrw
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