Chihuahua Welpe 3 Monate ist sehr unruhig, was kann man dagegen tun?

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Pauli2302 schrieb am 28.05.2021
Vor 3 Wochen ist unser Chihuahua Rüde bei uns eingezogen, es ist mein erster Hund. Er ist total goldig und ich liebe ihn so sehr, aber seit er da ist bedeutet jeder Tag Stress für mich! Ich bin im Homeoffice und er ist sehr aktiv und ich komme zu gar nichts! Fühle mich nur noch überfordert und habe das Gefühl alles falsch zu machen! Er ist noch nicht stubenrein, nachts schläft er durch, morgens bring ich ihn raus, das klappt dann zumindest mit dem Pippi machen meistens. Wenn es kalt ist oder regnet, löst er sich erst in der Wohnung, da kann ich draußen stehen solang ich will. Ich bin verzweifelt und ich bilde mir ein, dass er auch nicht glücklich ist, denn er rennt wie ein Wilder den ganzen Tag durch die Wohnung und beißt in Hände, Hosenbein und Füße! Ich kann aus oder aua sagen, er wird immer wilder dabei. Er rennt dann in geduckter Haltung mit eingezogenem Schwanz los und haut sich dann nicht selten an! Als er noch kleiner war, habe ich ihn an mich gedrückt und er hat sich beruhigt, mittlerweile klappt es nicht mehr!

Bitte sagt mir nicht, dass er sich in einer Box beruhigen würde, das tut er nämlich nicht, sondern bellt und weint und nimmt die Box auseinander! Obwohl er in der Box nachts seelenruhig neben meinem Bett schläft. Es ist für mich so stressig, dass ich mich gar nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren kann! Immer wenn ich vom Schreibtisch aufstehe, läuft er hinterher und will spielen. Er spielt so wild, dass es schon zu Verletzungen kam! Er tut mir so leid aber ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich habe schon überlegt ob es nicht besser wäre ihn in bessere Hände zu geben! Immer wenn ich daran denke, fühle ich mich schlecht und könnte nur noch heulen! Ich weiß nicht mehr weiter. Er ist so unruhig, selbst wenn er müde ohne Ende ist, torkelt er mir hinterher. Ich versuche öfter am Tag mit ihm kurz rauszugehen aber er läuft selten mit, will nur schnüffeln und Erde und Gras fressen.

Bitte helft mir denn ich bin wirklich fertig! Und der Kleine wahrscheinlich auch :-(
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 31.05.2021
Hallo,
meistens, wenn Hunde so unruhig sind liegt das daran, dass Frauchen/Herrchen ihnen zu viel Aufmerksamkeit geben. Der Hund wird immer beobachtet, darf, wie auch in Ihrem Fall, überall hin mit laufen und das Schlimmste: er WILL spielen. Das bringt mich zu der Annahme, dass ales andere, was der Kleine WILL, auch sofort befolgt wird. Wie soll er da zur Ruhe kommen? Er muss doch Frauchen/Herrchen trainieren.
Lassen Sie zuerst einmal nicht mehr zu, dass er Ihnen hinterher läuft. Schließen Sie die Türen IMMER hinter sich, ja, üben Sie gezielt, indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, sofort wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte den Hund dabei nicht beachten, einfach rausgehen und rein kommen. Der Hund soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann er entspannen. Wenn Sie merken, dass er entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn er sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Reden Sie nicht mit dem Hund! Lassen Sie auch das AUA und AUS weg. Stehen Sie stattdessen auf und gehen KOMMENTARLOS weg. JEDESMAL.
Gehen Sie NIE auf seine Forderungen, sei es zum Spielen, Streicheln oder was auch immer, ein. Drehen Sie kommentarlos den Kopf weg, gehen sie weg.
Damit er stubenrein wird, gehen Sie nach jedem Füttern, Spielen und Aufwachen des Kleinen sofort raus. Wenn er dann was macht, ganz überschwänglich loben und belohnen. Auch, wenn er unruhig wird, sich im Kreis dreht und auf dem Boden schnuppert, sofort raus.
Wenn der Kleine draußen nichts macht, ist er wahrscheinlich zu abgelenkt. Suchen Sie deshalb immer denselben Platz auf und bleiben da stehen. Beachten Sie den Hund nicht weiter, reden nicht mit ihm, schauen ihn auch nicht an. Seien Sie langweilig. Wenn er schnuppern will, stören Sie ihn kommentarlos, indem Sie leicht an der Leine zupfen. Möglicherweise benötigen Sie eine Menge Geduld und Zeit. Erst, wenn er sich gelöst hat, loben Sie ihn überschwänglich, belohnen ihn mit einem Leckerchen und gehen dann erst weiter.


Viel Erfolg
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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